"Am Kyffhäuser zu wohnen, früher, wie heutigen Tages, das ist eine Sache für sich", beginnt Mitherausgeber Michael Brust sein Vorwort und führt damit in ein Druckwerk ein, das in verschiedenster Hinsicht nur als mutig zu bezeichnen ist. Nicht nur der umstrittenen Thematik wegen, galt doch die deutsche Mythe vom schlafenden Kaiser im Berg nach dem Dritten Reich als endgültig abgearbeitet. Wer sich dem Mythos näherte, setzte sich der Gefahr aus, als Ewiggestriger oder neo-deutscher Nationalist zu gelten. Und doch kommt der literarisch Interessierte nicht an den großen Dichtungen der Romantik vorbei, die den Traum eines geeinten Volkes am Anfang des 19. Jahrhunderts wachriefen. Brust, Michael & Gerald Höfer: Tief im Schoße des Kyffhäusers. Bendeleben: Arte Fakt VA, 2005.
Gerald H. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Barbara Rossa
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
|