Autor: Axel
(7", schweres Vinyl, 3 Tracks, HauRuck/Austria) Interessant deshalb, weil Changes für den Puristen sich darauf in ein womöglich etwas ungewöhnliches Soundgewand kleiden. Zusammen mit Bob Ferbrache an Gitarren und Bass, Michael Moynihan mit Backingvocals und Buck Hammer an den Drums, haben Changes drei ihrer schönsten Lieder von der besagten CD vollständig neu bearbeitet und instrumentiert. Die A-Seite beginnt mit dem Titeltrack "Twilight". Neben Akustikgitarren erklingen psychedelische E-Gitarren und leise Keyboardstimmen und ranken sich um einen relativ komlizierten Einstieg, der sich dann jedoch schnell mit Roberts unverkennbarem Gesang auflöst. Das ganze erhält mit der zusätzlichen Instrumentierung, intelligenten Wendungen und Akkordvariationen einen ganz neuartigen Drive und erinnert ein wenig an California-Sound der glorreichen Spätsiebziger oder evtl. sogar an klass. Motown Tage. Einzig die Stimme kommt für meinen Geschmack etwas trocken und dünn daher, hier gefiel mir Taylor auf der CD besser. Die B-Seite beginnt mit "Icarus". Drums, Bass und Ferbraches Gitarrenvorhänge sowie E-Orgel verwandeln das Ganze in einen Hymnus, der sich in einem sehr druckvollen Refrain zum Höhepunkt steigert. Kurz aber prägnant! Bei "Waiting for the Fall" fehlt nicht viel und Changes rocken los. Das ist kein Witz und es steht ihnen ausgezeichnet! Ein gekonnter Schlußpunkt für die B-Seite, geniale Bridge und ein wenig Truckerfeeling, welches bestens zu Roberts Stimme passt, auch wenn der Text sehr ernst ist. Bombastisch und wirkungsvoll! Hier wird deutlich, was für gute Songschreiber Changes eigentlich sind und was für Potential in ihren Liedern steckt, die man nicht nur auf Lagerfeuer und Akustikgitarre reduzieren sollte. Das Artwork stammt erneut aus Nicholas Tesluks Feder, auf dem Insert finden sich die Texte, Widmungen und u.a. ein stilisierter Totenschädel mit der Krone der amerikanischen Freiheitsstatue, gemalt und "Liberty" benannt von Rober Taylor, was gerade in Verbindung mit letztbeschriebenen Song eine sehr mehrdeutige und aktuelle Note bekommt! Ein ausgezeichnetes kleines Werk, Changes klingen wie Changes, besser denn je und doch neu und so routiniert, als würden sie seit 30 Jahren nichts anderes tun. Mehr davon, bitte! Bleibt zu sagen, dass die Single Robert Ward, dem im letzten Jahr verstorbenen amerikanischen Journalisten und Redakteur u.a. von "The Fifth Path" gewidmet ist.
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Zusammenfassung
Ein ausgezeichnetes kleines Werk, Changes klingen wie Changes, besser denn je und doch neu und so routiniert, als würden sie seit 30 Jahren nichts anderes tun. Mehr davon, bitte!
Inhalt
Twilight
Icarus Waiting For The Fall |