Archivar
Sol Invictus & Hawthorn & Sieben :...The John Keats Percy Bisshe Shelley Lord George Gordon Byron Album
Genre: Avantgarde
Verlag: PREcordings Vertrieb: Eislicht Medium: CD Preis: ~12,00 € Kaufen bei: Eislicht Schlicht und schön - mit "writ in water" ist auf dem italienischen Label PREcordings eine gelungene MiniCD erschienen.
Die vorliegende Kollaboration ist eine feine Sache an die ich mich fast nicht herangewagt hätte, denn bisher blieben meine Ohren für HAWTHORN verschlossen. Hatte mich doch die erste Wakeford/Howden CD "Three Nine" (World Serpent) zutiefst verschreckt. Das dadurch entstandene Vorurteil muß ich mit "writ in water" revidieren, ist vorliegender Tonträger doch ein wahrhaftes Kleinod, wenn auch etwas zu kurz geraten. Das matte weiße Digipak ist so dezent und angenehm unauffällig gestaltet, das es eine Freude für die Augen ist. Beim Beiheft hätte ich die Mattlackierung beibehalten aber die Hochglanzbroschüre ist selbstverständlich auch in Ordnung. Vögel scheinen dem italienischen Label sehr am Herz zu liegen und ich hoffe, das der CD-Verlag einen Teil seiner Einnahmen dem Vogelschutz seiner Heimat spendet, werden doch Singvögel auf dem italienischen Stiefel sehr gern als Delikatesse verzehrt. Mit "Light me a Candle" eröffnen SOL INVICTUS den Reigen. Ein minimalistisches Lied mit Piano, verfremdeten Streichern, dezenten Pfeiftönen und Tonys zerbrechlich wirkender Stimme. Spärlich wird die Akustikgitarre zu dem düsteren Text gespielt ein fragiles, für SOL INVICTUS ungewöhnlich experimentelles Stück. Kein Hit, aber ein bezauberndes Lied, welches zeigt, daß Herr Wakeford sehr wohl abwechslungsreiche Musik machen kann. Matt Howdens Violine eröffnet HAWTHORNS ersten Beitrag, seine warme und angenehme Stimme trägt einen Text vor, der einem Gedicht von Lord G.G. Byron nachempfunden ist. Wenig später singen die Herren Howden und Wakeford gemeinsam, das Violinenloop bleibt im ganzen Lied über präsent. Trotzdem keine Spur von Monotonie oder gar langer Weile, ganz im Gegenteil. Sehr gut gefällt mir auch das Stück "When the Lamp is Shattered". Der Text stammt allerdings nicht aus der Feder Wakefords, sondern von dem englischen Dichter Pery Bisshe Shelley. Der war ein Zeitgenosse Byrons und verließ wie dieser England in Richtung Italien, womit wir auch Thema und Grund vorliegender CD gefunden hätten. Verzerrte im Hintergrund bleibende Klänge von Gitarre und Elektronik bilden das Klangbild zu Tony Wakefords Sologesang. "Missolonghi Sky" ist dann auch schon das letzte Lied der CD, es ist von SIEBEN, also in Alleinarbeit von Matt Howden entstanden. Es paßt hervorragend zum Kontext der CD und überhaupt ist das Zusammenspiel auf "writ in water" perfekt. Das Album ist aus einem Guß und allen Freunden von HAWTHORN, SIEBEN und SOL INVICTUS uneingeschränkt zu empfehlen. Nur etwas trübt die Stimmung, nämlich die ungewöhnlich kurze Spielzeit von 22 Minuten. Doch aufmerksame Leserinnen und Leser kennen meine Meinung, lieber 22 Minuten gute Musik als mehr als eine Stunde schlechte. Stephan Pockrandt für Lichttaufe.com
Archivar für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Sol Invictus » PREcordings » Post Romantic Empire » Sieben & Matt Howden
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
|
Zusammenfassung
Das Album ist aus einem Guß und allen Freunden von HAWTHORN, SIEBEN und SOL INVICTUS uneingeschränkt zu empfehlen. Nur etwas trübt die Stimmung, nämlich die ungewöhnlich kurze Spielzeit von 22 Minuten. Doch aufmerksame Leserinnen und Leser kennen meine Meinung, lieber 22 Minuten gute Musik als...
Inhalt
SOL INVICTUS - light me a candle
HAWTHORN - Degenerate Leander HAWTHORN - When the lamp is shattered SIEBEN - Missolonghi Sky |