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In Slaughter Natives und Omnicore


Kategorie: Rezension
Wörter: 840
Erstellt: 11.12.2004


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Autor: Jens Schäfer

IN SLAUGHTER NATIVES - "Resurrection - The return of a king"

OMNICORE - "Mass Murderer"


IN SLAUGHTER NATIVES
„Resurrection – The return of a king"
(Cold Meat Industry)


Über acht Jahre sind seit dem letzten Album „Purgate my Stain" ins Land gezogen, vorausgesetzt man rechnet die 5CD Box „Re-Enter Salvation" nicht mit. Und nun meldet sich das Cold Meat Industry Urgestein IN SLAUGHTER NATIVES mit einem neuen Studioalbum zurück. Viele haben bestimmt schon lange nicht mehr daran geglaubt. Ob Jouni Havukainen mit „der Auferstehung – Die Rückkehr des Königs" auf seine eigene Person anspielt und sich damit selbst ein musikalisches Denkmal setzen will, bleibt an dieser Stelle ungeklärt.
Zunächst wird die CD durch eine ordentliche Verpackung geschmückt, wie es bei Releases auf CMI die Regel ist und was man von diesem Label auch erwarten darf. Ein schmuckes Booklet im Hochglanzdruck stimmt auf das neue Werk ein. Das Cover ist gelungen. Das gesamte Booklet weist einen, wie sollte es auch anders sein, schwarzen Grundton auf und auf den Innenseiten gibt es einige Fotographien von Jouni Havukainen zu betrachten. Alle Liedtexte sind ebenfalls abgedruckt. Bei genauerer Studie der Lyrics fällt schnell auf, dass die Texte auch diesmal wieder keine besondere Message enthalten, ja zum Teil sogar recht einfach ausgefallen sind. Die Veröffentlichung ist wieder einmal von Begriffen wie Dunkelheit, Hölle, Verdammnis, Elend, Endzeit, Tod oder Krieg geprägt. Was durch Tracknamen wie „You are the dead", „Ashes of angels" oder „Blood Testural", um nur ein paar wenige zu nennen, noch verdeutlicht wird.
Musikalisch ist sich Havukainen ebenfalls treu geblieben. Schwere Industrial Sounds fusionieren mit bombastischer Neoklassik und martialischen Rhythmen. Also letztenendes nichts wirklich neues, und doch wurde der ursprüngliche Sound noch um einiges verfeinert und klingt nun deutlich ausgereifter.
„The vulture" ist manchen vielleicht noch vom letzten CMI Sampler „Flowers made of Snow" bekannt, dort ist der Track ebenfalls vertreten.
Der Gesang geht leider fast bei jedem Stück komplett im Soundgewitter unter und kommt demzufolge kaum zur Geltung, was jedoch, glaube ich, beabsichtigt ist.
Die menschliche Erscheinung von Jouni Havukainen würde ich eher, den Bildern nach zu urteilen, mit der ebenfalls in Skandinavien weit verbreiteten Dark Metal Gemeinschaft in Verbindung bringen, als mit Neoklassik. So kann man sich doch in dem Zeitgenossen täuschen.
Abschließend gibt es auf der CD noch ein Video von „Clean Cathedral". Der Clip ist ganz ansehnlich wird aber niemals in MTViva ausgestrahlt werden. Er ist halt nur für die Elite gedacht.
IN SLAUGHTER NATIVES sind wahrlich auferstanden und präsentieren ein gereiftes Album für all diejenigen, die immer noch, nach all den Jahren, dem alten, ursprünglichen Sound von Cold Meat Industry nachtrauern.


OMNICORE – „Mass Murderer"
(Divine Comedy)


Die französische Band OMNICORE hat vor kurzem ihr Debüt Album mit dem Titel „Mass Murderer" auf dem ebenfalls in Frankreich ansässigen Label Divine Comedy veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Konzeptalbum, das den Wahnsinn des Krieges in all seinen Erscheinungsformen, musikalisch umsetzen soll. Was im Großen und Ganzen nur als gelungen bezeichnet werden kann. Aber zunächst fällt das Artwork ins Auge. Jenes ist mühevoll gestaltet und zeigt eine Reihe von verschiedenen Bildnissen, die allesamt mit den Vokabeln „Züchtigung", „Unterwerfung" oder „Strenge" beschrieben werden können. Es handelt sich demzufolge um alte S/M Aufnahmen, die in der Frühzeit des letzten Jahrhunderts entstanden sind. Eine wirklich hübsche Aufmachung, nur will sich mir der Zusammenhang zum anfänglich beschriebenen Konzept der CD nicht recht erschließen. Es scheinen zwei völlig verschiedene Themenkomplexe aufeinanderzustoßen. Irgendwie entsteht der Eindruck, man habe jene alten Fotografien gewählt, weil man keine passenderen Bilder zur Verfügung hatte- oder falls doch, diese aus was für Gründen auch immer, nicht verwenden wollte. So entstand ein schönes, aber unpassendes Cover.
Die dargebotene Musik passt hingegen wunderbar zum Konzept des Albums.
Es ertönen schwere Neoklassische Kompositionen gepaart mit gewaltigen, martialischen Industrial Sounds. Die Platte erscheint im Großen und Ganzen sehr hymnisch, bombastisch, rhythmisch und kraftvoll. Man bekommt kaum eine Atempause geboten. Schwere Pauken, military Drums, düstere Synthesizer, prächtige Orgeln und der Einsatz von vielen Sprachsampels runden das musikalische Bild ab. Wobei zudem auch noch auf Melodien Wert gelegt wurde. Man muss zugeben, dass der tiefe musikalische Sinn des Albums überzeugend umgesetzt wurde. Bei manchen Tracks ertönt weiblicher Gesang, dieser erinnert sehr an THE MOON LAY HIDDEN BENEATH A CLOUD. Man könnte wirklich fast meinen, Alzbeth steht persönlich am Mikrophon. Die Ähnlichkeit ist verblüffend.
Höhepunkte und Anspieltipps sind das fast schon als Ballade zu bezeichnende „Dying in Berlin" mit Neofolk Gitarre und der kriegerische Marsch „L´ alliance Douvelle et eternelle".
Zu einem Großteil erscheinen mir die einzelnen Tracks aber etwas zu lang geraten, als möchte man dadurch die Spielzeit strecken. Eine Meinung, die bestimmt nicht jeder mit mir teilen mag.
Fazit: eine abwechslungsreiche, atmosphärische CD, die ich nicht in die Kategorie „Military Pop" packen möchte, weil sie absolut nichts mit Pop zu tun hat. Jeder der die Musik von A CHALLANGE OF HONOUR, KARJALAN SISSIT, ARDITI oder aber auch ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO (Track 4 !) zu schätzen weiß, ist mit OMNICORE bestens bedient.

 
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