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Backworld und Scivias

All that remains und Stong-pa-nyid


Backworld und Scivias
Kategorie: Rezension
Wörter: 418
Erstellt: 17.10.2004
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trong>Autor: Axel Meesetrong>

Neue Tonträger von Eis & Licht: Backworld und Scivias
Backworld – All That Remains
12"-EP, lim. 500

Ich hatte in der Vergangenheit eher weniger den Zugang zu Backworld gefunden, waren sie mir doch etwas zu ruhig, um mich richtig mitzureißen. Auf Vinyl gab es glaube ich außer den beiden World Serpent-7" (wobei ich nur die Picture-Single „The Tide" mein eigen nenne) auch nichts. Dementsprechend war ich gespannt auf den Tonträger, den ich letzte Woche von Eis & Licht zugesandt bekam. Die Aufmachung ist wie immer sehr ansprechend geworden, und die Platte selbst ist einseitig bespielt, mit 5 Liedern von insgesamt ca. 20 Minuten Länge. Musikalisch handelt es sich hier nicht mehr um reinen Neofolk, sondern geht mehr in Richtung folkiger Pop (wobei Backworld bei weitem nicht so weit gehen wie Ostara, ein direkter Vergleich bietet sich eigentlich mehr an mit der letzten Neither/Neither World-LP auf WKN). Doch irgendwelche Vergleiche muß dieser Tonträger überhaupt nicht scheuen, ist es schöne zeitlose Musik (mit 5 Begleitmusikern eingespielt), die auch als moderne Pearls Before Swine Veröffentlichung durchgehen könnte (Simon & Garfunkel höre ich hier weniger heraus, die waren nämlich wesentlich flacher). 5 Stücke kraftvolle Musik, gerne hätte ich nach den 20 Minuten die Platte gewendet in der Hoffnung auf mehr. Joe Budenholzer erspielt sich mit dieser selbstbewussten Scheibe einen festen Platz in der Musikgeschichte, und bezeichnenderweise ist das letzte Lied, „Famous Last Words", rein instrumental.

Scivias – Stong-pa-nyid
12"-LP, lim. 500

Seit der letzten CD-Veröffentlichung "… And You Will Fear Death Not" aus dem Jahre 2000 ist einige Zeit ins Land gegangen, und das jetzige Ergebnis der kreativen Pause ist mehr als erfreulich. Auf ca. 33 Minuten wird ein zweiteiliges Ritual-Stück präsentiert, das gänzlich ohne Samples eingespielt wurde. Die Worte entstammen „The Tale Of The Red Rock Jewel Valley" von Milarepa (tibetanischer Heiliger aus dem elften Jahrhundert). Ein düsteres Meisterwerk, das laut und bei Kerzenschein genossen werden sollte. Wie immer bedienen Scivias sich ihrer ungarischen Muttersprache. In Ungarn ist Buddhismus übrigens auch kein Fremdwort: gewidmet ist der Tonträger Alexander Csoma de Körös, ein ungarischer Buddhist des 19. Jahrhunderts, sowie Julius Evola. Zu Milarepa und Körös gibt es im Weltennetz eine Menge an Informationen zu finden, Interessierte sollten sich da mal die Mühe machen. Es gibt übrigens auch eine Milarepa-Organisation, die sich die Unabhängigkeit und Befreiung Tibets vom rotchinesischen Terror auf die Fahne geschrieben hat. Rundum ein perfekt eingespieltes Konzeptwerk, das Scivias ganz oben in der Ritual-Musik ansiedelt.

Axel Meese, Oktober 2004

 
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