Autor: Andreas Mikat
Seit der ersten Veröffentlichung von Esoteric im Jahre 1993 hat sich am Stil ihres Schaffens nicht viel geändert. Er wurde mehr und mehr verfeinert bis er mit der mittlerweile fünften Veröffentlichung, "Subconscious Dissolution into Continuum", nahezu Perfektion erreicht hat. Allein die Gestaltung überzeugt mich schon. Auf dem Cover prangt majestätisch der verschnörkelte Schriftzug Esoterics. Blickt man ins Booklet, so findet man die unwirklich scheinenden Bilder Chris Peters welche die Kälte vermitteln, die auch die Musik transportiert und es vermögen, so diese perfekt zu ergänzen. Wie bei allen Esoteric - Scheiben sind Songlängen von 12 - 15 Minuten keine Seltenheit und eher die Regel. So ist auch nicht verwunderlich, dass sich auf 51 Minuten Spielzeit gerade mal 4 Songs tummeln. Doch diese haben es in sich ! Jeder Songs baut in dieser Zeitspanne eine unheimlich dichte Atmosphäre auf. Harmonien werden aufgebaut, nur um sie von der einen Sekunde zur nächsten wieder einzureißen und aus ihnen neue erwachsen zu lassen. Und ehe man sich versieht, ist man mittendrin ! Zum Beispiel Song 2 ,namentlich „The Blood of the Eyes", fängt geradezu poetisch an und fast ist man versucht sich in dieser Melancholie treiben zu lassen. Aber nur bis dem Hörer die Worte 'I have not seen myself for ages. This empty shell cares no longer for life' regelrecht ins Ohr gedrückt werden. Von da an nimmt das Stück den selben Weg aller Esoteric - Songs : Es geht ganz tief runter. Bei der Hälfte zerstört der Songs sich selbst in einer Kakophonie der Gitarren, doch dann findet man wieder zurück zu Wohlklang und Harmonie, um den Song bis zum Schluss fortzusetzen. Ein Überraschung stellt der letzte Song , „Arcane Dissulotion", dar. Mit fünf Minuten ist er geradezu kurz. Auch, wüsste ich es nicht besser, dächte ich, dass ich es hier mit einer Ambient - Industrial Band zu tun habe anstatt einer Doom Metal - Band. Was aber wiederum beweist, dass die Grenzen zwischen den einzelnen Musikstilen sowie Genres recht fließend sind und man keine Band von vornherein ablehnen sollte, wenn man deren Schaffen noch nie gehört hat. Der Stimme wird sich nur als Instrument bedient. Es wird gegrunzt und gekreischt was die Stimmbänder nur hergeben. Und hätte man nicht die Texte im Booklet zum Mitlesen abgedruckt, würden sie einen wahrscheinlich ewig verborgen bleiben. Auf verschieden Ebenen erklingen filigran gespielte Gitarren und lassen melancholische Melodien erklingen,während im Hintergrund eine Gitarre sich eher den düsteren, fast epischen Riffs widmet. So vermitteln Esoteric eine Räumlichkeit die es dem Hörer erlauben, die Songs regelrecht zu erleben, tatt sie nur zu hören. Hier haben Esoteric Doom-Metal geschaffen wie ich ihn liebe: schleppend und düster, hne langweilig zu werden oder einem Klischee zu zerfallen. Zwar sind sie im Vergleich zu den mir bekannten Veröffentlichung um einiges poppiger sowie melodiöser geworden (wenn man überhaupt in diesem Zusammenhang davon sprechen kann). Aber dennoch ist S.D.i.C keine leichte Kost und verlangt dem Hörer einiges an Zeit und Geduld ab. Fans von älteren Canaan oder Thergothon als auch von Ulver werden hier sicherlich ihre wahre Freude haben. Aber auch die Hörer von Inade und Co. werden dieser Veröffentlichung sicherlich einiges abgewinnen können. Anspieltips: Song 3 (Grey Day), Song 4 (Arcane Disillusion)
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