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FORSETI: Erde


FORSETI: Erde
Kategorie: Rezension
Wörter: 619
Erstellt: 06.06.2004


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Autor: Michael Schönhold

Neu erschienen: Forsetis "Erde"
Frisch heimgekehrt vom "Sommernachtstraum"- Konzertabend auf dem Schmalkaldener Schloss in Thüringen, halte ich nun Andreas Ritters neueste Produktion in Händen.

Die 11 Stücke der CD "Erde" entstanden zum Teil unter Mitarbeit verschiedener Gastmusiker. Mitgewirkt haben dabei u.a. Kim Larsen (:Of The Wand And The Moon:), Ian Reed (Fire And Ice), B'eirth (In Gowan Ring) und Uwe Nolte (Orplid).
Gleich mit dem Opener "Korn" wird ein schönes, kraftvolles Lied in gewohnter Manier präsentiert. Gefolgt wird es von einer besinnlicheren Version des Sonne Hagal- Stückes "Eismahd". Dann kommt das überaus eingängige "Lichterflug", welches spontan zum leisen mitsingen anregen will. Schließlich erklingt Ian Reeds markante Stimme bei "Empfindsamkeit". Ians Vorliebe für die deutsche Sprache hört man diesem eindrucksvollen Lied deutlich an. Gefolgt wird es vom treibenden "Dunkelheit" und so geht es immer weiter auf dieser abwechslungsreich ausgefallenen CD.
Beim ersten Hören gefiel mir das von Kim Larsen (:OTWATM:) gesungene "Sterne" spontan am besten. Mir fällt auf, dass auch die Lieder, welche mit Hilfe der teils hochkarätigen Gastmusiker entstanden sind, ebenfalls deutlich nach Forseti klingen – und eben nicht nur nach den Gastmusikern. Dies war meines Erachtens beim Windzeit-Lied "Black Jena" ein wenig anders, was aber auch an der besonderen Dominanz von Douglas Pearce's Stimme liegen könnte. Aber trotz all der anderen Namen - Forseti ist und bleibt das Projekt von Andreas Ritter. Einzig das Orplid-Cover "Das Abendland" klingt mir doch etwas zu sehr nach Orplid, was an den Forseti- untypischen Chorklängen liegen wird.

Das schöne Artwork der CD ist im Stile der vorgehenden Veröffentlichungen "Jenzig" und "Windzeit" – mit denen Erde übrigens den Abschluß einer Trilogie bildet – gehalten, farblich ist es diesmal erdiger ausgefallen. Die Texte sind es mit Sicherheit Wert, dass man sie im Booklet abgedruckt hat – umrahmt werden diese dort durch Fotografien aus Andreas Ritters Hand.

Mir will etwas nicht aus dem Kopf gehen, das ich gestern beim Konzert erlebte: Wenn ich "Erde" höre, denke ich daran, wie mir eine liebe Bekannte dort erzählte, welch großen Trost sie in ihrer eigenen - derzeit unschönen - Lebenssituation in Forsetis Texten über das Werden und Vergehen gefunden hat. Für mich ist dies ein schönes Beispiel für den tiefen Wert, welcher mancher Musik inne wohnt.
Ich denke mir, dass auf Erde ein jeder etwas finden kann, was ihn innerlich selbst berührt. Dem konnte auch ich mich nicht entziehen, als ich den Text von "Schmerzen" wahrnahm – ein vertontes Gedicht von Ricarda Huch. Zitat:
>>Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn so manche schleichen sich tiefer und tiefer ins Herz hinein, und während Tage und Jahre verstreichen, werden sie Stein. Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre, sie scheinen zerronnen wie Schaum. Doch Du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum. Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle, die Welt wird ein Blütenmeer. Aber in meinem Herzen ist eine Stelle, da blüht nichts mehr.<<

Im Übrigen hörte ich die CD das erste mal während meiner Heimfahrt durch Thüringens Berge - und konnte mich dabei des starken Eindrucks nicht erwehren, dass diese Musik genau so eben nur in dieser Landschaft entstehen konnte. Und noch immer sehe ich beim hören der Musik Bilder dieser Natur vor Augen...
Bereits der erste Höreindruck vermittelt hier das angenehme Gefühl, dass das Geld für den Kauf gut angelegt ist. Man spürt es und man hört es: es handelt sich um ehrliche Musik eines ehrlichen Menschen. Es gibt noch Künstler, die gut anfingen – und im laufe der Zeit immer besser werden. Erst einmal entführt in die Forseti-Welt, lässt einen diese Musik kaum wieder los. Mal nachdenkliche, mal kraftvolle Texte, untermalt durch ruhige und treibende Melodien. Forsetis Erde, das ist schön produzierter Neofolk.


 
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