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Tony F.

DEUTSCH NEPAL: Staring At My Wall


DEUTSCH NEPAL: Staring At My Wall
Genre: Industrial
Verlag: Entartete...
Erscheinungsdatum:
September 2019
Medium: CD
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Nachdem sich LINA BABY DOLL 2015 noch mit dem Thema „Alcohology“ auseinandergesetzt hat, steht nun ein Album mit dem klaustrophobisch-depressiven Titel „Staring At My Wall“ auf der Agenda. 

Ganz untätig war LINA in der Zwischenzeit allerdings nicht; wurde u.a. doch endlich das langjährige Projekt mit REUTOFF unter dem Namen „Eating The Dust“ beendet und im Vorjahr veröffentlicht. Die Erwähnung dieses Projektes an dieser Stelle ist tatsächlich gar nicht so unwichtig, da „Staring At My Wall“ zwei Stücke enthält, die eine direkte Verbindung zu „Eating The Dust“ haben. Aber dazu später mehr. 

Mit „Staring At My Wall“ gelingt eigentlich ein recht guter Anschluss an das Vorgängeralbum „Alcohology“. Die ganz großen Entwicklungen sind insofern auch nicht zu verzeichnen. Wieder einmal operiert LINA mit einer Mischung aus mit Gesang ausgestatteten und einigen instrumentalen Stücken, die für ein abwechslungsreiches Klangbild sorgen. Die Mehrzahl der Tracks besteht dabei aus einem rhythmisch-treibenden Kern, um den atmosphärische Sounds und Elektronik gebaut wurden. Nicht nur treibend, sondern geradezu erfreulich ruppig fällt dabei „Butterfly“ aus, sodass die Dynamik des Albums insgesamt doch recht hoch ausfällt, da auf der anderen Seite der Skala das letzte Stück „Let Go And Slip Away“ steht, das sogar mit hellen, etwas 80er-Pop-mäßigen Synthesizertupfern aufwartet. 

Das zurückhaltendere „Amphibian Shadow“ mit seinen rückwärts abgespielten Loops wirkt hingegen vom Sound her moderner, als ob die Zusammenarbeit mit REUTOFF hier quasi im Nachhall ihre Spur hinterlassen hätte. Tatsächlich gibt es sogar eine direkte, schon oben erwähnte Verbindung zu „Eating The Dust“, da jenes Album ebenfalls ein Stück namens „Amphibian Shadow“ enthält. Die Musik der beiden Tracks ist dabei allerdings völlig unterschiedlich. LINA greift lediglich auf die gleichen Lyrics zurück, wobei auch die Gesangslinie variiert. Derselbe Wiedererkennungseffekt bezüglich der Lyrics kommt beim Titeltrack „Staring At My Wall“ auf, da auf „Eating The Dust“ das Stück „A Terrible Place“ mit den gleichen Lyrics zu finden ist. Wieder sind Musik und Gesangslinie allerdings unterschiedlich. Die Lyrics von „Staring At My Wall“, in denen die Welt als schrecklicher Ort bezeichnet wird, in der man sich in Träumen lebend wähnt, obwohl sich alles zu Alpträumen entwickelt und in der man angesichts dieser Tatsachen trotzdem lediglich in der Lage ist, nur an die Wand zu starren – also passiv zu verharren – fassen die Grundstimmung des Albums dabei treffend zusammen.  

Interessant ist zudem, dass LINA offenbar sein 1999er Album „Erosion“ weiterhin nicht loslässt. War bereits auf „Alcohology“ mit dem Titeltrack „Erosion“ ein Rückgriff auf das Album enthalten, kommt nun „How Low…“ zu neuen Ehren und das, obwohl der Track bereits in einer erneuerten Version auf der DEUTSCH NEPAL-Compilation „Dystopian Partycollection II“ aus dem Jahr 2016 enthalten war. Die einzige Gemeinsamkeit der drei Versionen bleibt im Großen und Ganzen allerdings die Gesangslinie und der Text. Musikalisch folgt nach der etwas verspulteren Version auf der „Dystopian Partycollection II“ nun ein rhythmisch nach vorne treibender, vitaler Track. Insofern hat „How Low…“ von seinen atmosphärischen, melancholisch-sakralen Anfängen vom „Erosion“-Album an eine gehörige Entwicklung durchgemacht. 

Es ist und bleibt erstaunlich wie regelmäßig und ohne allzu lange Unterbrechungen nun seit fast 30 Jahren Alben von DEUTSCH NEPAL erscheinen, sodass das Projekt einer der noch aktivsten Acts ist, die damals auf dem nun abgewickelten Cold Meat Industry Label veröffentlicht haben. Dabei hat LINA stets einen sehr eigenen, musikalischen Stil gepflegt, der sich von allzu ruppigem Industrial aber auch von pompösen, martialisch-orchestralen Klängen distanziert hat und immer etwas zwischen den Stühlen zu finden war. Auch „Staring At My Wall“ ist wieder so ein Werk, das klangtechnisch wuchtig und tief produziert wurde und insgesamt erfreulich dynamisch und vital ausgefallen ist.    

 
Tony F. für nonpop.de


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Inhalt
Staring at My Wall
To Mother
How Low... 2017
Amphibian Shadow
Butterfly
Pasolini
These Eyes I Found Upon the Hills
Let Go and Slip Away
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