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UNICAZÜRN: Sensudestricto

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UNICAZÜRN: Sensudestricto
Genre: Elektroakustik
Verlag: Touch
Medium: Vinyl-LP + Download
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Bandcamp


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DAVID KNIGHT und STEVEN THROWER kommen ursprünglich aus der Improvisation und arbeiten bereits seit 2001 zusammen. Zu dieser Zeit traten sie noch als THE AMAL GAMAL ENSEMBLE auf, änderten dann jedoch Gangart und Namen. Seit 2009 nennen sie sich UNICAZÜRN. Kernbestandteil ihrer Musik ist jedoch bis heute das Freie der Improvisation. 

Was Name und Beschäftigung miteinander verbindet, ist der vorgegebene Rahmen, innerhalb dessen weitgehend frei agiert werden kann. Die Improvisation passt da ausgezeichnet hinein. Sie kennt das Instrument, das - durch das Taktgefüge vorgegeben - die Führung nach einer gewissen Zeit und Taktanzahl an ein anderes abgibt. Ähnlich verhält es sich mit der Lyrik. Speziell mit der von UNICA ZÜRN. Sie hat nur eine gewisse Anzahl Buchstaben zu Verfügung, die äußerlich den Rahmen vorgeben, innerhalb dann allerdings frei vertauscht und so wieder zusammengesetzt werden können, dass ein neues Wort entsteht. Die Umstellung nennt sich 'Permutation'. Den Vorgang des Umstellens nennt man 'Anagrammieren'. Am Ende steht ein Anagramm, das zum Beispiel so aussieht:

Euer Tag heißt HART. Eure
Augen SEIN.
Eure Haut ist GESANG. Euer Rat
SEH EIN.
Euer Haus ist GETARNT. Eure
Siege NAH
Eure Tat: ein Sarg-geeintes
Ruhehaus.

Dieses Anagramm-Gedicht wurde 1960 von oben genannter UNICA ZÜRN geschrieben - der Dichterin und Zeichnerin, der Frau von HANS BELLMER, die 1970 Suizid beging. Also nicht von den hier zu besprechenden UNICAZÜRN, dem Musik-Projekt, das seinen Namen (möglicherweise aus rechtlichen Gründen) in einem Wort schreibt und sich musikalisch aus Analog-Synthies, einem Mellotron (die Urform des heutzutage als Sampler bekannten elektronischen Tasteninstruments, dem pro Taste eine Tonbandschleife zugeordnet ist...), einem elektrischen Piano, einer E-Gitarre und einem Saxofon zusammensetzt.

Hört man sich die Musik dieser UNICAZÜRN an, ist man einigermaßen erstaunt - klingt sie doch deutlich weniger nach dem, was man sich unter Improvisation so landläufig vorstellt. Gerade weil hier die Hauptinstrumente die Gitarre (KNIGHT) und das Saxofon (THROWER) sind, die Indizien also Richtung Jazzimprovisation weisen, klingt die Musik keineswegs nach Saxofon-Exzess, sondern eher nach Elektroakustik - wohl strukturiert und fließend. Und weil sie so fließt - der erste Höreindruck ist dementsprechend ambient - liegt die Vermutung nah, dass das Ganze komplett synthetisch produziert worden ist. Was allerdings eine Fehleinschätzung bleiben muss. Denn nach intensiverem Hinhören stellt man fest, dass da materiell vorhandene Musikinstrumente zum Einsatz kommen, denen eine besondere Spielweise und auch Klangfarben eigen sind, die zwar reproduzierbar wären, aber sicher nicht notwendigerweise genau so eingesetzt werden müssten, spielte man sie gleich original ein. Man bräuchte also keinesfalls den Umweg über das Sampling, hält man die Instrumente in seinen Händen. Doch ob das Resultat nun synthetisch oder analog daherkommt, wichtig ist, was stehenbleibt. Das sind auf "Sensudestricto" zwei Musiker, die bereits mit COIL oder LYDIA LUNCH spielten, deren eigene Musik nicht in allgemeine Genres passt, die trotz aller Zurückgenommenheit krachig und eher so strukturiert klingen, dass mehr von Tracks als von Stücken gesprochen werden muss. 
Alle vier auf dem Album befindlichen Tracks setzen von ihrer Soundästhetik dann auch eher beim (klassischen) Industrial an, also als noch Gitarren und dergleichen alt eingespieltes Instrumentarium verwendet wurden. Deutlich hörbar auf dem ersten Stück "For the Dark Planets" (01). Aber auch so etwas wie Krautrock scheint durch. Etwa bei "Into Burning Labyrinths" (02). Dann auch noch Ambient, Elektroakustik...

Ein Album, das etwas Anlauf braucht, sich dann aber immer weiter entwickelt. Es ist organischen Ursprungs. Die Stücke darauf wurden per Hand aufgezogen. Man kann bei geschlossenen Augen zusehen wie es wächst.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Seite von UNICAZÜRN
» Label-Seite

Themenbezogene Newsmeldungen:
» Neues Projekt von Stephen Thrower & David Knight

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Zusammenfassung
Ein Album, das etwas Anlauf braucht, sich dann aber immer weiter entwickelt. Es ist organischen Ursprungs. Die Stücke darauf wurden per Hand aufgezogen. Man kann bei geschlossenen Augen zusehen, wie es wächst.

Inhalt
A1- For The Dark Planets
A2- Into Burning Labyrinths (Fuse-Fire-Seed)
B1- Stems of the Shadowmind
B2- A Gulp Of Moss, A Breath Of Stone

Bonus track with order:

5. Frozen Scars And Laudanum
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