Michael We.
MÄKKELÄ: HomelandIst unterwegs auch daheim?
Genre: Singer/Songwriter
Verlag: 9pm Records Erscheinungsdatum: September 2018 Medium: CD / LP / DL Kaufen bei: Bandcamp "Black Water", ein Song aus dem neuen Album...
Singer / Songwriter ist sonst nicht so NONPOP, aber für MÄKKELÄ machen wir gerne eine Ausnahme. Warum, das könnt Ihr hier (Besprechung Debüt-EP), hier (Besprechung Debüt-Album) und nun auch hier genau auf dieser Seite nachlesen, denn mit "Homeland" erscheint demnächst das neue, zweite Album. An den Begleitumständen hat sich wenig bis nichts geändert:
MÄKKELÄ ist nach wie vor MARTTI TRILLITZSCH, ein finnisch-deutsches Multitalent. Er betreibt das Label 9:PM RECORDS, mit dem KIOSKI RECORDSTORE den - nach eigenen Angaben - einzigen finnischen Plattenladens südlich der Ostsee (und zwar im fränkischen Fürth) und ist vermutlich die meiste Zeit mit seiner Gitarre unterwegs auf Tour. Hunderte von Auftritten stehen zu Buche, zuletzt in Osteuropa, Frankreich und Kanada (!), allein im kommenden Herbst und Winter sind wieder knapp 50 Konzerte in deutschen, österreichischen, schweizerischen und tschechischen Clubs geplant, klein, dunkel und verraucht, so wie ich mir das vorstelle. Die Lieder von MÄKKELÄ erzählen natürlich, und so war es auch auf den vorangegangenen Veröffentlichungen, von diesem Tourleben. Vom ständigen unterwegs sein, von Menschen und Plätzen. Ein richtiges Tourtagebuch soll "Homeland" sein, jeder Song verbunden mit einem bestimmten Ort. Die genaue Verbindung kennt allerdings nur der Musiker selbst - die entsprechenden Städtenamen immerhin stehen in der Tracklist. Heimat auch unterwegs. Der Verzicht auf den Zusatz TRASH LOUNGE im Projektnamen deutet wieder eine abgespeckte Instrumentierung an. Wobei dieses Mal erstaunlich viele Musiker (und Instrumente) ein Gastspiel haben, Tourbekannschaften und Freunde. Die Musik wirkt aber nach wie vor zerbrechlich und fragil... Mein erster Eindruck von "Homeland" liegt zwischen einer Arbeiterhymne von BILLY BRAGG und dem intimen Auftritt eines TOWNES VAN ZANDT, unterwegs mit staubigen Schuhen in schmuddeligen Kneipen, die Akustikgitarre unterstützt von einer wemütigen Geige. Viele weitere Impressionen folgen, ein schräger Cabaret-Song mit bluesigem Jazzpiano aus den 20ern, eine knödelnde Erzählung im Stile von TOM WAITS mit schneidender E-Gitarre. Einige Stücke transportieren die Wehmütigkeit von Klezmer, arbeiten auch mit den entsprechenden Instrumenten. So dass "Homeland" insgesamt tatsächlich etwas opulenter klingt, die einzelnen Lieder aber zierlich bleiben. Auch die Countryballade kurz vor Schluss mit Akkordeon wirkt einfach nur ehrlich, nie kitschig, und der sogenannte Hidden Track erinnert mich an eines meiner Lieblingsprojekte des Genres, an THE MEN THEY COULDN'T HANG, ein Shanty von der finnischen Ostsee, oder so. Es gibt keinen einzigen Grund, MÄKKELÄ und seine Musik nicht zu mögen oder nicht zu einem der vielen anstehenden Konzerte zu gehen. Hier eine Übersicht der nächsten Termine. "Homeland" erscheint im September 2018 als CD oder LP mit Download.
Michael We. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » MÄKKELÄ-Blog » MÄKKELÄ-Homepage Themenbezogene Artikel: » MÄKKELÄ: Last Of A Dying Breed » MÄKKELÄ: Single Of The Year
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Zusammenfassung
Es gibt keinen einzigen Grund, MÄKKELÄ und seine Musik nicht zu mögen. Neue Songs von unterwegs, von Menschen und Orten. Irgendwo zwischen TOWNES VAN ZANDT und TOM WAITS und ganz vielen anderen Erzählern...
Inhalt
01. Thuesday Lilies
02. Moonshine Special 03. Black Water 04. End Of Me 05. Grief 06. A Tenner, An Album, A Heart 07. Border Song 08. Fireworks 09. Into The Light 10. Chelsea Hotel 11. Light Enough To Travel 12. Homeland 13. Folk Song (Hidden Track) ~ 54 min. |