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Tony F.

Kurz angespielt: RUTGER ZUYDERVELT, ...

CARLO DOMENICO VALYUM, THEMBI SODDELL


Kurz angespielt: RUTGER ZUYDERVELT, ...
Genre: Ambient
Verlag: Sofa
Erscheinungsdatum:
Februar 2018
Medium: CD
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RUTGER ZUYDERVELT dürfte ja als sehr umtriebiger Zeitgenosse, der auch mit seinem Projekt MACHINEFABRIEK unterwegs ist, bekannt sein. Mit "The Red Soul" legt er einen Soundtrack zu einer Dokumentation über die Vergangensheitsbewältigung der Stalin-Ära vor, der ohne Frage konzentriertes Zuhören verlangt. Dabei hat sich ZUYDERVELT für einen minimalen, subtil unterstützenden Charakter der Musik entschieden. Pompöse Orchestrierungen oder kitschig, melodramatische Ansätze wären dem Ungang mit dem Thema wohl auch nicht gerecht geworden. So spiegelt die Musik die nachhaltig verstörten Menschen bzw. die Zerrissenheit wie man mit der dunklen Vergangenheit umgehen soll, wieder. So steigen immer wieder alte verrauschte russische Lieder aus der Vergangenheit auf; einzelne, teils metallische Sounds oder düster wolkige Flächen werden behutsam hinzugefügt, industrielle Klangpassagen steigen auf und ILIA BELORUKOV legt einige atmosphärische Saxophonpassagen über das Ganze, während RENÉ AQUARIUS hier und da mit Percussion unterstützt. Titel wie "Graveyard", "Factory", "Bones" oder "Guards" sprechen inhaltlich eine deutliche Sprache. Es entsteht ein sepia-farbenes, düsteres Bild, das in die Vergangenheit deutet, aber nichts glorifiziert oder einfach abtut. Ganz im Gegenteil.

Ob man die nun folgende Geschichte glauben möchte, sei nicht einmal dahingestellt - zumal es sich hier um eine wirklich obskure Angelegenheit handelt. CARLO DOMENICO VALYUM ein Erfinder elektrischer Maschinen  soll nach dieser Geschichte in den 30er Jahren mit eben jenen Maschinen elektromagnetische Wellen (Video/Audio) aus der Zukunft, also den 70er und 80er Jahren aufgefangen haben. Diese Aufnahmen sollen jahrzehntelang verschollen gewesen sein und nun wieder aufgetaucht sein. Machen wir es kurz: diese Geschichte ist natürlich eine herrliche Umschreibung für das was MIRCO MAGNANI und VALENTINA BARDAZZI musikalisch anstellen. Sie verbinden Samples und elektroakustische sowie analoge, mal piepsige mal kantige Signale mit teils orchestralen Passagen und darkambienten,  synthetischen Flächen zu einem Album namens "Cronovisione Italiana". Dabei nutzen sie wie es die Protagonisten ihres leider verstorbenen Landsmanns UMBERTO ECO in dessen Büchern so gerne tun, selbstinszenierte Verschwörungen und Geheimniskrämereien, indem sie dem Ganzen den Anschein geben als würden die damals aufgefangenen Signale jetzt nur als Ausgangsquelle dienen. Herausgekommen ist ein sehr ansprechendes und atmosphärisches elektronisches Werk, das hier und da einen retrofuturistischen - andererseits vor allem in der zweiten Hälfte auch einen cineastischen Touch hat. Gerade für Letzteres sorgen die unterschwelligen Melodien und wirbelnden Flächen an Bord. Der Opener "Eurovision" klingt dabei fast wie ein altes instrumentales KRAFTWERK Stück. Wohingegen das atmosphärische "Fantagerundio" mystisch und düster vernebelt daherkommt.      

Zum Abschluss ist da noch die Australierin THEMBI SODDELL, die mit elektroakustischem Minimalismus unterwegs ist. Dabei setzt sie auf sich langsam aufbauende Soundwälle, was sich beim über zehnminütigen Opener "Object (ImPermanence)" eher als enervierend lange und ereignislose Angelegenheit entpuppt, bei den nachfolgenden, kürzeren Stücken aber besser funktioniert. Dennoch vermag das Album "Love Songs" an keiner Stelle wirklich zu fesseln, weil man sich schon fragt, wo der besondere kreative Ansatz bei der Musik wohl zu finden ist. Laut/Leise-Aufbauten und austauschbare Sounds alleine vermögen im Ozean der Veröffentlichungen da nicht zu überzeugen.

 
Tony F. für nonpop.de


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