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HOLIDAY INN: Torbido

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HOLIDAY INN: Torbido
Genre: Post-Punk
Verlag: AVANT! Records
Erscheinungsdatum:
13. April 2018
Medium: CD / LP / DL
Kaufen bei: Bandcamp


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Diese Band nennt sich HOLIDAY INN. "Torbido" heißt ihr erstes Album. Zwei Personen stecken dahinter. Sie kommen aus der Nähe von Rom. Namentlich handelt es sich zum einen um GABOR, der singt, das heißt kreischt, schreit und faucht, zum anderen um BOB JUNIOR, der die Drum-Machine und die Synthesizer bedient. Sicher, kein sonderlich beeindruckender Name. Vor allem dann nicht, wenn man weiß, dass "Torbido" ein Fluss ist. Denn bringt man beides zusammen, könnte es sich durchaus um ein Hotel handeln, das an besagtem Fluss errichtet wurde. So simpel, so öde. Doch es muss wohl zumindest ein breiter Fluss oder sogar ein Strom sein. Denn die Musik, die HOLIDAY INN machen, ist heftig mitreißend. Sie pegelt sich irgendwo zwischen Punk und Industrial ein.
Hier summen und quietschen die laut aufgedrehten Analog-Geräte. Sie klingen blechern und so, als kämen sie aus einem alten Computer, der nicht mehr als 8-bit-Raten auswerfen kann. Dazu rauschen und brummen die Verstärker ohrenbetäubend. Der Gesang dazu ist derart vereffektet, dass der Eindruck entsteht, es handele sich um die Stimme eines Menschen, der sich lange unter Schwarz-Metallern aufhielt. Manchmal ein quietschendes Dröhnen in einer recht drahtigen Tonhöhe, manchmal mit Faser und anderen Effekten belegt.

Insgesamt schwankt die Intensität des Albums zwischen schleppend noisigen Stücken und Rhythmik-Krachern, die zum wilden Tanzen einladen. Hoch geladen und energetisch hören sich die Stücke an. Nur eben mal schleppend und mal scheppernd.
Bereits nach dem kurzen Eingangsstück „She“ (01), das vorbereitend wirkt, weil es schon mal die Fahrtrichtung anzeigt, in dem es die Bandbreite der auf dem Album vorherrschenden Sounds präsentiert, geht es heftig los. Es gibt da sogar eine Schnittmenge mit den altehrwürdigen SUICIDE. Und die taucht gleich mit dem Titel „Dirty Town“ (02) auf. Knarzende Synthesizer-Loops über mittige Stampf-Drums im Stil des Rock'n'Roll eben der frühen SUICIDE. Dieses Stück könnte gar ein Dancefloor-Kracher werden. Denn alles hier bricht in die Unvorhersehbarkeit der Urväter der Non-Konformität. Dazu passt dann auch gut, was im Pressetext steht: „(...) they leave their best on stage, live shows have cemented their ill reputation: Gabor is a lanky dude and struts onstage with a boxer’s pre match ritual dance, ready to vomit words in your face while Bob’s composure never fails to spread misery and mystery through his vintage noise assault setup.“ Nah an dem, was einst über ALAN VEGA geschrieben wurde. Er zappelte auf der Bühne herum, spuckte das Publikum zuweilen an, oder verschwand während eines Konzertes hinter die Bühne, um mit seiner Freundin zu telefonieren.

Nach dem abermals kurzen „The Closer I Get“ (03), das rhythmisch nur etwas klappert, während ein Signalton wiederholt wird und „I Don´t Want To Die“ (04) – einem Cover von den DUBAIS – kommt „Black Sun“ (05). Ein übersteuerter Schunkel-Sound, der wirkt, als wäre er mit einem defekten Harmonium gespielt. Das darauf folgende „Fell Free!“ (06) glänzt im Gewand eines Dance-Tracks, der umwerfend mit drückend übersteuerten Basssequenzen Club-Rotation-Gänger die Gehörgänge kaputt machen dürfte. „They Wanted It“ (07) verhält sich so ähnlich. Es fiept ohrenbetäubend von Anfang bis Ende über einem verhaltenen Mid-Tempo-Beat. Dieser zieht mit „No Speaking“ (08) dann aber wieder an. Ein Stück, das an MARTIN REV, also den Mann erinnert, der SUICIDE das musikalische Gesicht verlieh. Dieses Stück ist mit mehr als sieben Minuten Spielzeit zugleich der längste Titel des Albums, das dann schleppend mit dem Titelstück schließt. Und das, also „Torbido“ (09), wirkt wie durch einen mit Starkstrom gefüllten Plastikkanister gespielt.

Erwähnenswert ist noch, dass wir es mit einem Co-Release zu tun haben. Die zwei Label, die sich hierfür verantwortlich zeigen, sind AVANT! und MAPLE DEATH.

Unterm Strich ein Debüt, das sich bestens eignet, um in den nahenden Nächten des Frühlings in finsteren Kellern zu schwitzen.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HOLIDAY INN auf Bandcamp
» Label-Seite 1
» Label-Seite 2


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Zusammenfassung
Unterm Strich ein Debüt, das sich bestens eignet, um in den nahenden Nächten des Frühlings in finsteren Kellern zu schwitzen.

Inhalt
01. She
02. Dirty Town
03. The Closer I Get
04. I Don’t Want To Die (I’m Going To Kill You)
05. Black Sun
06. Feel Free! (feat. D.a.P.)
07. The Wanted It
08. No Speaking
09. Torbido
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