Tony F.
STROMSTAD: New Devoted Human
Genre: Industrial
Verlag: Malignant... Erscheinungsdatum: Dezember 2017 Medium: CD / LP Kaufen bei: Amazon Mit der Industrial-Dampframme „New Devoted Human“ macht sich ein weiteres skandinavisches Projekt namens STROMSTAD auf, dem Hörer die kaum noch zu rettende Welt zu erklären. Um ein Projekt noch unbekannter Musiker handelt es sich bei STROMSTAD indes nicht, wobei der Name sogar noch genügend Hinweise auf die Teilnehmer bereithält. In der finnischen Ecke stehen jedenfalls JASSE TUUKKI und TONI MYOHÄNEN von STROM.EC. In der norwegischen Ecke steht hingegen KRISTOFFER OUSTAD (u.a. KRISTOFFER NYSTRÖMS ORKESTER, V:28).
Um den Hörer gleich einmal gelungen einzufangen, setzt man zu Beginn auf das mit aggressiven Soundschleifen und kantigen Shouts ausgestattete „Inherent Resurrection“. Der Track glänzt vielleicht nicht mit Innovation, ist in seiner allgemein-griffigen Art aber ein guter Opener. Schon bei „Fever Wave Dream Function“ mit seinen hochenergetischen Bollerrhythmen zu düsteren Soundscapes zeigt sich allerdings langsam die Klasse dieses Albums. Technisch interessant wird es bei „Blood Consciousness“, bei dem die Struktur der zupackenden Soundschleifen in Kombination mit wuchtigen Shouts wieder aufgenommen wird, wobei mittendrin spannende Breaks auftauchen, in denen Sounds zur Anwendung kommen, die dem berüchtigten Wobbler-Effekt ähneln ohne in gleicher Art zu nerven.
Just in dem Augenblick, in dem man das Gefühl hat, jetzt müsste sich etwas ändern, damit das Album nicht zu sehr ins mediokre Fahrwasser gerät, bricht das Trio den bisherigen Sound, indem mit „Nattsvermer“ (dt. „Nachtfalter“) ein mit ruhigen Flächen, zurückhaltenden Soundschleifen und Samples ausgestaltetes Ambient-Stück folgt, welches den aus meiner Sicht musikalischen Höhepunkt des Albums vorbereitet. Jenes „Reluctant Traveller“ wartet mit einem tiefgestaffelten Sound auf, wobei im Vordergrund kantige Elektronik zupackt während im Hintergrund breite Texturen ausgerollt werden und verhallte Rhythmusstrukturen zu hören sind. Das Ganze fällt nicht so aggressiv aus wie die ersten Stücke und mit Gastsänger GRUTLE KJELLSON von der Black-Metal-Band ENSLAVED setzt man auch stimmlich andere Akzente. Dazu passend erscheint gegen Ende sogar ein kleiner E-Gitarren-Part, wobei auch schon bei "Nattsvermer" im Hintergrund eine Gitarren-Loop zu hören war. Auch „Exchanging Eyes“ setzt weniger auf Aggression als auf einen eher mystisch-düsteren Ansatz, bevor mit dem Titelstück „New Devoted Human“ noch einmal wuchtige Rhythmen, düstere Soundschleifen und eindringliche Shouts ausgepackt werden. Der synth-orchestrale, atmosphärische Schlusspunkt wird schließlich mit „Kosto“ gesetzt.
„New Devoted Human“ ist insgesamt eine recht launige Angelegenheit geworden. Vom recht direkten In-Your-Face-Sound des Beginns entwickelt sich das Album jedenfalls hin zu einem abwechslungsreichen Gesamtbild, das in der zweiten Albumhälfte mit deutlich tiefer gestaffelten Klanglandschaften daherkommt. Lohnend.
Tony F. für nonpop.de
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Zusammenfassung
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Inhalt
Inherent Resurrection
Fever Wave Dream Function Blood Consciousness Nattsvermer Reluctant Traveller Exchanging Eyes New Devoted Human Kosto |