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Tony F.

Kurz angespielt: AIDAN BAKER & ...

GARETH DAVIS, ZE-KA, CUT WORMS


Kurz angespielt: AIDAN BAKER & ...
Genre: Ambient
Wörter: 647
Erscheinungsdatum:
November 2017
Medium: CD / LP
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Wer wirklich alles von und mit AIDAN BAKER im Plattenschrank stehen hat, kann ohne Frage auf ein gut gefülltes Regal zurückgreifen. Mit der Kollaboration „Invisible Cities“, die zusammen mit GARETH DAVIS entstand, liefert der umtriebige Musiker, der u.a. auch mit dem Projekt NADJA unterwegs ist, jedenfalls mal wieder Nachschub. GARETH DAVIS ist mit der als Instrument recht seltenen Bass-Klarinette vertraut und ist in Formationen wie OISEAUX-TEMPÊTE oder A-SUN AMISSA, mit denen AIDAN BAKER auch schon gewerkelt hat, tätig. Daneben hat er aber auch schon mit MERZBOW oder MACHINEFABRIEK zusammengearbeitet. Bei den vier Stücken von „Invisible Cities“ wird wie der Name schon sagt, eine Stadtatmosphäre imaginiert. Allerdings befindet man sich eher in den dunklen Nachtstunden, da über den breiten, mächtigen Bassfundamenten, die über eine gute Anlage gehört, schon ordentlich den Raum ausfüllen, der Klang der Bass-Klarinette schwebt. Chamber-Jazz könnte hier ein Stichwort sein. Da die Bass-Klarinette in ihrem Sound etwas an den Klang eines Tenor-Saxophons erinnert, fühlt man sich schnell an eine nächtliche, filmische Szenerie erinnert. Da ich gerade mal wieder „Blade Runner“ im Programmkino gesehen habe, wo es ähnliche Sound/Saxophon-Parts im Soundtrack von VANGELIS gibt, werde ich auch nicht zu schnell an eher mäßige 80er Jahre Filme erinnert. Die Ausnahme bildet das Stück „Signs“, das mit seinen Stimmensamples und seiner etwas luftigeren Ausgestaltung eher an eine Szene am Tag erinnert. „Invisible Cities“ ist sicher nicht die Großtat; aber wer so einen Sound mag, der wird aufgrund der soundtechnisch und musikalisch absolut souveränen Umsetzung nicht enttäuscht werden.         

Wenn man gerade mitbekommen hat, dass die Weltuntergangsuhr wieder ein Stück vorgestellt wurde, dann kann leicht in Vergessenheit geraten, dass die Menschheit schon mehrmals der Ansicht war, die Welt drohe unterzugehen. Ein zumindest einschneidendes Erlebnis in dieser Hinsicht war in den 80er Jahren die Tschernobyl-Katastrophe, die nun von dem Projekt ZE-KA auf „Ghost Planet“ teilweise als Grundlage des künstlerischen Schaffens herangezogen wurde. ZE-KA ist das Solo-Projekt des französischen Cellisten JEAN-PHILIPPE FEISS, der auch verschiedenen anderen musikalischen Wegen folgt und der hier Celloklänge – von natürlich bis stark bearbeitet - und elektronische Sounds zu instrumentalen Ambient verarbeitet. Thematisch geht es um die Umwelt und in zwei Stücken speziell um die Tschernobyl-Katastrophe. Bei „Fission“, dem Opener, beschäftigt man sich mit dem Schicksal der Liquidatoren, also den Menschen, die sich als erste am havarierten Reaktor in Tschernobyl einfanden, um den Unfall unter Kontrolle zu bringen. Ein weiteres Stück ist mit „Red Forest“ – also mit der Bezeichnung für die direkte Katastrophenzone – betitelt. Gerade diese beiden Stücke und vor allem „Red Forest“, wo der Naturklang des Cellos mit düsteren Echolot-Sounds aus der Maschine hervorragend zusammenwirken, sind auch die interessanten Ankerstücke des Albums. Leider schafft JEAN-PHILIPPE FEISS es aber nicht, diesen Level über das gesamte Album zu halten. Gerade - aber nicht nur -das viel zu lange und ereignis- bis belanglose „Gold River“ überschattet die vorhandenen, guten Ansätze.

Vor kurzem war RICHARD VAN KRUYSDIJK (u.a. PHALLUS DEI, SWARTALF) noch Thema mit seinem neuen Projekt PALAIS IDEAL, da steht der Mann mit seinem Elektronik-Projekt CUT WORMS und dem zweiten Album „Cable Mounds“ schon wieder auf der Matte. Der Witz bei CUT WORMS besteht darin, dass RICHARD VAN KRUYSDIJK mit diesem Projekt Improvisationen oder First-Takes veröffentlicht. „Cable Mounds“ entstand demnach in nur recht kurzer Zeit. Die einzelnen Stücke wurden direkt aufgenommen und auch nicht mehr nachbearbeitet. Das ist in jedem Fall eine interessante Herangehensweise und das Ergebnis fällt erstaunlich gut und schlüssig aus. RICHARD VAN KRUYSDIJK verzichtet jedenfalls auf Rhythmen, arbeitet eher mit überschaubarem Equipment und setzt vielmehr auf mäandernde Elektronikklänge und breite Flächen. Während im ersten Teil des Album noch ein neutral-hellerer Klang vorherrscht, entwickelt sich dieser im zweiten Teil des Albums hin zu deutlich dunkleren, dronigeren Texturen. Besonders „Frog Skirt“ mit seiner nebelig, melancholischen Atmosphäre sticht hier heraus. Insgesamt sind jedenfalls sieben abwechslungsreiche Stücke entstanden, die sich zu einem soliden Album verbinden.


 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» AIDAN BAKER @ Facebook
» JEAN-PHILLIPPE FEISS Homepage
» RICHARD VAN KRUYSDIJK Homepage

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» AIDAN BAKER & A-SUN AMISSA / free download
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