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Endsal

SKY BURIAL: Chapel Image

Gefälliges Dark-Ambient-Epos ohne große Überraschungen


SKY BURIAL: Chapel Image
Genre: Dark Ambient/Drone
Verlag: Wrotycz
Vertrieb: Wrotycz
Erscheinungsdatum:
1. Oktober 2017
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
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SKY BURIAL wurde 2006 von dem, bis dahin mit seinem Projekt FIRE IN THE HEAD dezidiert dem Noise-/Power-Electronis-Genre verpflichteten MICHAEL PAGE ins Leben gerufen, um fürderhin seinen spirituell und mystizistisch motivierten Drone-/Dark-Ambient-Ambitionen Ausdruck zu verleihen. Die Schwerpunktsetzung auf mystisch-okkulte Themengebiete deutet sich im Projektnamen bereits an, der auf ein primär tibetisches, im Vajrajana-Buddhismus verortetes Bestattungsritual verweist, auf das an dieser Stelle jedoch aus Gründen textueller Stringenz nicht weiter eingegangen werden soll. Seit dem seinerzeit als CD-R auf dem einschlägigen, US-amerikanischen HOUSEPIG-Label erschienenen Debüt hat der Mann aus Cape Cod, Massachusetts, zahlreiche weitere Tonträger veröffentlicht, deren jeweiliges Material sich in aller Regel durch seinen mehr oder weniger epischen Umfang auszeichnet: Selten jedenfalls kommt ein typischer SKY BURIAL-Track mit einer Laufzeit unter 20 Minuten aus, weshalb ein Album auch selten mehr als drei einzelne Stücke umfasst – des öfteren besteht es jedoch aus einem einzigen Track, der dann schon mal vierzig bis sechzig Minuten lang gemächlich vor sich hinmäandern kann. Und, Überraschung: auch das aktuelle und laut Promotext vierzehnte Album "Chapel Image“ mit seiner Laufzeit von exakt 45 Minuten und 27 Sekunden ist solch ein Fall


Das polnische Label WROTYCZ RECORDS nun verkündet ulkigerweise eine "return to 'epic' length compositions featuring a single track spanning the length of the release", als stünde SKY BURIAL sonst für eher leicht kommensurable 5-Minuten-Liedchen, und beschreibt "Chapel Image" als "constantly shifting journey through the nebulous depths of drone and dark ambience with full immersion being just held at bay by uneasy dichotomy of low and high frequencies and punctuation of rhythmic and industrial elements". Dieser Beschreibung ist im Grunde wenig hinzuzufügen, denn sie bringt es auf den Punkt: Das Stück beginnt unheilvoll dröhnend und gewinnt dann mehr und mehr an Substanz und Dichte, streckenweise finden sich sogar zaghafte Beat-Elemente, die allerdings nur höchst verhalten da und dort durch den Hintergrund zittern – wesentlich dominanter ist indes das an Intensität stetig zunehmende Schnarren, Quietschen und Sirren, das in den sich voranwälzenden Soundstrom mit einfließt und schließlich in einer weitgehend dronigen Klangebene ausläuft, um schließlich wiederum von noisigen Passagen abgelöst zu werden. Das letzte Drittel von "Chapel Image" präsentiert sich dann emotional gelockert, fast ein wenig atmosphärisch und abermals von einem entspannten Rhythmus getragen: der Rezensent wengstens assoziierte diverse Referenzobjekte von DEAD VOICES ON AIR über ZOVIET FRANCE bis hin zu den NOCTURNAL EMISSIONS der 1990er-Jahre – unnötig zu erwähnen, dass MICHAEL PAGE mit allen genannten Künstlern bereits kollaboriert hat.


CHRIS GOUDREAU von den Ninth Circle Studios, wo "Chapel Image" aufgenommen wurde, wird im Promotext mit folgenden Worten zitiert: "The mood changes throughout shifting from beautiful bell tones and diving into industrial dirges. It's not a recording that sits still for any time." Wer angesichts dieser Charakterisierung, die ebenfalls ins Schwarze trifft, nun allerdings still & heimlich auf den Gedanken verfallen sollte, dies alles klinge doch relativ unspektakulär, geläufig und nicht gerade nach einem Album, das mit ungeahnter Innovationskraft neue Maßstäbe setzt – nun, dem sei gesagt, dass schließlich auch seine Vermutungen nicht völlig der Substanz entbehren Denn so kurzweilig das vorliegende Album auch ist – und das ist es zweifelsohne, will heißen: es ist gut als Soundtrack für alle möglichen eher rezeptiven oder kontemplativen Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben, Malen oder auch entspannte Plaudereien in kleiner Runde geeignet – nimmt man es sich jedoch als alleinigen Gegenstand konzentrierter Aufmerksamkeit vor, so erweist es sich auf Dauer als ein wenig schwach auf der Brust, denn insgesamt betrachtet verliert sich das tönende Geschehen im Verlauf einer Dreiviertelstunde doch etwas zu sehr im Beliebigen und lässt jene interne Stringenz missen, die die Spannung des Hörers wirkungsvoll und auf Dauer zu binden weiß. So bleibt von "Chapel Image" am Ende leider doch nur der Eindruck eines weiteren netten, doch wenig spektakulären Albums auf dem weiten Feld des, an mediokren und tendenziell redundanten Veröffentlichungen durchaus nicht armen, Drone-/Dark-Ambient-Genres übrig. Denn keine Frage: Das Album ist keineswegs schlecht, sondern durchaus … ja, nun: eben nett. Doch nett weiß eo ipso nun mal nur bedingt zu überzeugen und bezeichnet insofern immer einen defizitären Zustand, der lediglich in ein hübsches Kleidchen gewandet ist. Wie spricht der zeitgenössische Volksmund doch ebenso nüchtern wie treffend: "Nett ist die kleine Schwester von Sch****"so weit sei im abschließenden Urteil zu "Chapel Image" zwar ausdrücklich nicht gegangen, doch bleibt am Ende eben doch nur ein Album wie viele andere übrig: nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Doch die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und so sei an dieser Stelle mit einem versöhnlichen "Wer's mag ..." geschlossen.


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» SKY BURIAL-Homepage
» SKY BURIAL @ facebook
» SKY BURIAL @ bandcamp
» SKY BURIAL @ discogs
» WROTYCZ RECORDS-Homepage


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Zusammenfassung
Gefälliges, doch wenig überraschendes Dark-Ambient-Album mit postindustriellem Aroma, das mit einem durchlaufenden Dreiviertelstunden-Track gut als Soundtrack zum Lesen oder als Hintergrundbeschallung geeignet ist, zum konzentrierten Anhören auf Dauer jedoch etwas zu konventionell & beliebig tönt.

Inhalt
01: Chapel Image (45:27)

CD im 4-Panel DigiPak, limitiert auf 300 Exemplare
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