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Tony F.

KRANE: Pleonexia


KRANE: Pleonexia
Genre: Post-Metal
Verlag: Czar Of...
Erscheinungsdatum:
Oktober 2017
Medium: CD
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Krieg ist ein Thema, bei dem man im popkulturellen Mainstream in der Regel über eine kindliche „Give Peace A Chance“-Auseinandersetzung mit der Materie nicht hinauskommt. Mehr oder weniger komplexeres Hinterfragen des Krieges als solchen, dessen Mechanismen oder dessen Hintergründe findet in der Musik eher in den Subkulturen statt, wobei auch hier der Ansatz wie man dem Thema begegnen will, thematisch aber auch qualitativ naturgemäß ein sehr unterschiedlicher ist. 

Die Band KRANE aus der Schweiz hat sich mit ihrem zweiten Album „Pleonexia“ jedenfalls dazu entschlossen, sich diesem Thema analytisch zu nähern und den Fokus eher auf die Strukturen zu legen. Genauer: man beschäftigt sich mit den Phasen des Krieges von der Entstehung bis hin zu den rauchenden Trümmern – von „Deception“ bis hin zu „Aftermath“. Musikalisch bewegt man sich dabei im Post-Rock und Metal-Bereich, wobei gerade die rein instrumentale Umsetzung den analytischen Ansatz unterstreicht, da es keinen Text gibt, der die Betrachtung auf eine vorgefertigte Schiene setzt. Hin und wieder werden zur Verdeutlichung der Thematik lediglich Sprach-Samples in – aus meiner Sicht wichtig – unterschiedlichen Sprachen eingestreut, die aber letztlich der Interpretation des Hörers unterliegen. 

So ein bisschen erinnert das Ganze also an das „No Comment“ Format bei Euronews im Fernsehen. Andererseits ist es natürlich nicht so, dass man bei „Pleonexia“ den Eindruck gewinnen könnte, dass man über den Krieg einfach mal so analytisch hinwegmusiziert. Tatsächlich wird ohne Umschweife deutlich, dass Krieg die Reduktion der Kommunikation auf Gewalt darstellt und dass sich für die Beteiligten erhebliche negative Folgen ergeben. Genauso drängend und wuchtig stellt sich insofern der musikalische Ausdruck dar. 

Die Saiteninstrumente erzeugen einen breitwandigen, flächigen, dramatisch klingenden Soundwall, wohingegen das Schlagzeug quasi mitten im Sturm steht bzw. diesen darstellt. Gerade das druckvolle Schlagzeugspiel, das sich weniger auf furiose Double-Bass-Parts denn auf drängenden Tom-Einsatz konzentriert, trägt in weiten Teilen das Album. Der starke, teilweise fast ins tribal-artige gehende Tom-Einsatz könnte dabei als Bild für den Tribalismus herhalten, der vielen gewalttätigen Konflikten trotz aller Taktik und Strategie zu Grunde liegt. Die Band setzt in Zwischenparts in denen auch elektronische Klänge durchschimmern allerdings auch ruhigere, atmosphärische Kontrapunkte, die die Samples besser zur Geltung kommen lassen und zumeist den Teil der Musik darstellen, der in Bezug zum Thema eher nachdenklich stimmt. Gerade das an post-apokalyptische Landschaften erinnernde Schlussstück „Aftermath“ ist hier ein gutes Beispiel, in dem über düsteren Flächensounds ein Funkverkehr gelegt wurde, bei dem ab und zu Maschinengewehrfeuer zu hören ist, was an die bekannten Drohnen-Videos aus dem Irak im Internet denken lässt. 

„Pleonexia“ ist am Ende ein kurzweiliges und eindrucksvolles Album geworden auch wenn beim Fortschritt der Eskalation des Krieges musikalisch kein perfekter Gleichschritt gelungen ist - man gemessen am Konzept also etwas zu schnell bei zu furioser Musik angelangt ist. An und für sich wirkt die Umsetzung des Konzepts aber ansonsten schlüssig, sodass hier ein interessanter neuer Beitrag zum Thema vorliegt.

 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» KRANE @ Facebook


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Zusammenfassung
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Inhalt
Deception
I: Strategic Level
Destabilisation
II: Operational Level
III: Tactical Level
Combat
Aftermath
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