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johannes s.

HÄXENZIJRKELL: Des Lasters Der Zauberey


HÄXENZIJRKELL: Des Lasters Der Zauberey
Genre: Black Metal & Ambient
Verlag: Amor Fati...
Vertrieb: Amor Fati...
Erscheinungsdatum:
April 2016
Medium: CD / LP
Preis: ~12,00 €
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Mit der 2-Track EP „Des Lasters Der Zauberey“ legen uns HÄXENZIJRKELL einen schwarzmetallischen, geifernden Lo-fi Wechselbalg auf die Türschwelle. Der Zirkel selbst hingegen hält sich bedeckt, die Informationslage zu den Musikern hinter dem Projekt fällt dürftig aus. Wie schon beim ebenfalls 2016 erschienen Demo „Lughnasadh“ finden sich nicht einmal die Pseudonyme im Booklet. Sei es drum, die Musik, der im April 2016 bei AMOR FATI PRODUCTIONS erschienen EP spricht indes für sich. 

Eröffnet wird der Hexentanz mit dem gut elf Minuten langen, namensgebenden Titel „ Des Lasters Der Zauberey“. Monoton sägende Gitarrenwände durchwabern den gesamten Song und kreieren eine bedrohliche, düstere Grundstimmung, die alsbald um repetatives, beinahe tribales Drumming ergänzt wird. 
Der zweite, ebenfalls mit knapp 14 Minuten überlange, Song „Canon Episcopi“ wartet dann mit einem klaren, simplen Riff auf, welches über der Atmosphäre aus wehklagendem Geheul des Sängers und Schlagzeug schwebt. Hinzu gesellen sich sporadisch in beiden Songs  verschrobene Syntheziserklänge, welche die bedrohliche Kulisse weiter aufbauen. Wie schon beim ersten Song des Albums breiten HÄXENZIJRKELL ihren morbiden Klangteppich auch bei „Canon Episcopi“ ausschließlich in langsamen, getragenem Tempo aus und verfallen niemals in Raserei.
Das am stärksten hervortretende Merkmal der EP ist jedoch sicher der exzessive, aber passend eingewebte Gebrauch von Samples aus zwei Genrefilmen, die die ohnehin dichte Atmosphäre hörspielartig ergänzen. So bekommen wir bei „Des Lasters Der Zauberey“ markige Aussagen über das lasterhafte Wesen der Frau und Interessantes zum Hexensabbat aus dem Film „Kladivo na Carodejnice“ von 1969 geboten, in „Canon Episcopi“ beehrt uns der „Witchfinder General“ von 1968. In beiden Stücken funktionieren die Samples als strukturierendes Element erstaunlich gut und setzen sich erzählerisch erfolgreich gegen den eigentlichen Gesang durch, der sich eher als stilistisches Mittel mal heulend, mal choral in den Klangteppich einfügt.

Auch die graphische Ausgestaltung weiß zu gefallen. Zu meiner persönlichen Verwunderung hat man KARMAZIDs starkes Artwork allerdings 'nur' als Illustration für das Booklet und als schickes Etching für die B-Seite verwendet. Als Coverartwork dient hingegen das Werk „The three fates“ von HANS BALDUNG GRIEN aus dem Jahre 1513. Als Gimmick rundet ein in Spiegelschrift abgedruckter Auszug aus einem Hexenprozess das schmale Booklet ab. 

Burzum on Blocksberg / Das Fazit:

Wer sich jetzt an Veröffentlichungen der Lo-fi-Legenden URFAUST oder an die Erstlingswerke eines berühmt berüchtigten norwegischen Künstlers, inklusive ikonischem Fuzz, erinnert fühlt, mag wohl die Paten unseres Wechselbalges erkannt haben. An Eigenständigkeit mangelt es HÄXENZIJRKELL dennoch beileibe nicht. Zu mitreißend ist die Atmosphäre der beiden gebotenenen Songs und zu spannend ist die Arbeit mit den Samples geraten. Wer also auf langsam-düsteren und verschrobenen Black Metal aus deutschen Landen steht und seine Freude an Lo-fi-Attitüde hat, sollte hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren.

 
johannes s. für nonpop.de



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Zusammenfassung
Freunde von kauzigem, ambientlastigem Black-metal mit Hörspielcharakter sollten der ersten HÄXENZIJRKELL-EP definitiv eine Chance geben.

Inhalt
A. Des Lasters Der Zauberey
B. Canon Episcopi

* Artwork von KARMAZID im Booklet
* inklusive Etching auf der B-Seite der EP
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