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Endsal

HUMAN LARVAE: Behind Blinding Light

Frage nicht nach Sonnenschein ...


HUMAN LARVAE: Behind Blinding Light
Genre: Power Electronics
Verlag: Malignant /...
Vertrieb: Malignant...
Erscheinungsdatum:
21. November 2016
Medium: CD / LP
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Tesco Germany


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"Behind Blinding Light" ist das dritte vollwertige Studioalbum des in Berlin residierenden Noise-/PE-Projektes nach "Home Is Where The Hurt Is", 2008 bei EXISTENCE ESTABLISHMENT erschienen, und "Womb Worship", 2013 vom alteingesessenen Berliner PE-Qualitätslabel L.WHITE veröffentlicht. Die relativ üppigen Zeitspannen, die zwischen den einzelnen Releasedates klaffen, legen die Annahme nahe, dass hier jemand mit einem gerüttelt' und geschüttelt' Maß an Sorgfalt und Detailbesessenheit zu Werke geht, und in der Tat offenbart sich, betrachtet man das vorliegende Werk in der Zusammenschau mit seinen Vorgängern, die ebenso konsequente wie überzeugende musikalische Entwicklung HUMAN LARVAEs auf gleichbleibend hohem qualitativem Niveau.

 Nach wie vor sind robuste, vielschichtige Noiseteppiche konstitutiv für den Sound des gebürtigen Dresdeners, doch kommen diese nun deutlich organischer, energiegeladener und unmittelbarer daher als auf früheren Tonträgern. Die einzelnen Stücke wirken sorgfältig durchdacht und punkten durch Komplexität, während das Album insgesamt durch kompositorische Dichte und ein hohes Maß an Varianz zu überzeugen weiß.


Insbesondere kann man bei "Behind Blinding Light" kaum genug betonen, dass es sich bei der, den unmittelbaren Anlass dieser Rezension bildenden, CD-Version aus dem Hause MALIGNANT um ein Reissue der Ende Februar 2016 bei FREAK ANIMAL erschienenen Vinyl-LP handelt. Und das mutet bereits während des ersten Hördurchgangs unmittelbar einleuchtend an, denn was den Sound insgesamt betrifft, ist "Behind Blinding Light" ein FA-Album reinsten finnischen Wassers – harsch, dicht, intensiv und dezidiert unakademisch immer auffe Fresse –, während die Vocals schwerlich noch extremer an MIKKO ASPPA himself erinnern könnten, was in der Summe mindestens acht Punkte auf der nach oben offenen GRUNT-Skala ergibt. Dies muss nun allerdings keineswegs schlecht sein und ist es im vorliegenden Fall auch nicht: Mit "Behind Blinding Light" kredenzt HUMAN LARVAE dem geneigten Publikum zwar nicht unbedingt den Ausbund an Originalität und Innovation schlechthin, doch ein außerordentlich solides, abwechslungsreiches und intensives PE-Album, dessen durchweg runder Gesamteindruck durch eine vergleichsweise kompakte Laufzeit von knapp 40 Minuten noch zusätzlich forciert wird – da kommt keine Zeit für Langweile auf. Naja, so gut wie keine.



Nach einem vergleichsweise bedächtigen, leicht dark-ambientesken Einstieg schwingt sich das Werk recht hurtig zu einem wahren Noise-Crescendo auf, dessen durchgängige Finnland-Affinität nicht zuletzt dem großzügigen Gebrauch diverser Metal-Junk-Geräuschquellen geschuldet ist, von der ganz allgemeinen, bratzigen Harshness des Sounds, wie gesagt, mal ganz zu schweigen. Verglichen mit seinen beiden Vorgängern geht "Behind Blinding Light" ziemlich klar als das bis dato rabiateste und brutalste, in jedem Fall aber als das energetischste und emotionalste HUMAN-LARVAE-Release durch und besticht doch gleichermaßen durch Facettenreichtum und kompositorische Vielfalt. Und insbesondere den an die "masculine roaring vocals of Grunt" (O-Ton FA-Promotext) gemahnenden Vocals ist es zu danken, dass schierer, desperater (Selbst-)Hass, elementare (Selbst-)Verachtung und fundamentale Wut selten vorher auf einem HUMAN-LARVAE-Tonträger einen solchen Sättigungsgrad und eine solche Intensität des Ausdrucks erreicht haben. Ohnehin bewegt sich das Album in thematischer Hinsicht auf gewohnt agonalen Pfaden und so verleiht auch die Inaugenscheinnahme der Lyrics einer zeitgenössischen, umgangssprachlichen Floskel tiefe Bedeutsamkeit: "Frage nicht nach Sonnenschein ..." – Und diese Assoziation erscheint angesichts des Titels "Behind Blinding Light" lediglich auf den ersten Blick ein wenig paradox.

Der langen Rede kurzer Sinn: Um das vorliegende Album kommt derjenige schwerlich herum, der, mit guten Gründen, HUMAN LARVAE grundsätzlich schätzt, stellt es doch eine konsequente Fortführung jener musikalischen Agenda dar, die das Projekt von Anfang an verfolgt, ohne dabei jedoch mit redundanter Reproduziererei von Althergebrachtem zu langweilen. Wer hingegen Novize ist und als solcher händeringend nach einer aussagekräftigen Einführung in das Gesamtwerk sucht, ist mit "Behind Blinding Light" nicht minder gut beraten, denn dermaßen kompakt, kraftvoll und konzentriert kriegt er diese spezielle, atmosphärisch-emotionale (Auto-)Aggressivität, die für HUMAN LARVAE so typisch ist, auf keinem anderen Tonträger in die Gehörgänge geblasen. – Die Playlist der CD-Fassung unterscheidet sich übrigens in nichts von der Vinyl-Version, was eine Entscheidung hinsichtlich des Formates noch einfacher macht – da das Vinyl, zu dem der Connaisseur selbstredend immer greifen wird, jedoch auf überschaubare 200 Stück limitiert ist, ist die Neuauflage im nunmehr vorliegenden CD-Format einschränkungslos zu begrüßen. Großes Kino verdient großes Publikum.


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HUMAN LARVAE @ bandcamp
» HUMAN LARVAE @ facebook
» HUMAN LARVAE @ blogspot
» HUMAN LARVAE @ discogs
» MALIGNANT RECORDS-Homepage
» FREAK ANIMAL-Homepage
» "Behind Blinding Light" @ bandcamp


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Zusammenfassung
Gelungenes drittes Album des Berliner PE-Projektes, das den eingeschlagenen Kurs fortsetzt, modifiziert & transformiert: "Behind Blinding Light" strotzt vor Energie & Emotionalität, besticht darüber hinaus aber insbesondere durch seine radikale Unmittelbarkeit & Direktheit.

Inhalt
01: Paradigm Shift (4:35)
02: Severing Sirens (9:37)
03: Isolation Of The Stain (3:46)
04: Psychosis (5:55)
05: Epiphany (10:03)
06: Exit Elend (2:42)
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