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Michael We.

LLOVESPELL: Two

Noch puristischer als "One"


LLOVESPELL: Two
Genre: Ambient
Verlag: Sea State
Erscheinungsdatum:
Dezember 2016
Medium: Kassette + Download
Preis: ~10,00 €
Kaufen bei: Bandcamp


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LLOVESPELL sind eine der beiden Konstanten auf SEA STATE (früher SONDERÜBERTRAGUNG). Neben ANTLERS MULM, dem Projekt des Labelchefs HANS JOHM, veröffentlicht das Leipziger Duo (halbwegs) regelmäßig seine minimalistische Ambientmusik. Die mich, das gilt auch für ANTLERS MULM, immer um die Winter- und Weihnachtszeit besonders berührt. Ob LLOVESPELL überhaupt noch ein Duo sind, weiß ich nie so genau. Denn die Devise 'minimale Info für minimale Musik' gilt wohl nach wie vor bei SEA STATE. Deshalb gibt es auch rund um die neue Kassette - das einzige Format des Labels - nur spärliche Details. Nach längerer Pause erschien zu Jahresbeginn 2016 "One", ein - wie heißt das Miniformat von Kassette? - 'Kurz-Tape'. Und der Nachfolger "Two" - ebenfalls rund 30 Minuten als MC - kam nun Ende des vergangenen Jahres auf den Markt.
STEPHAN von LLOVESPELL beschreibt die Musik als pure Bewegung, ohne Anfang und Ende. Als eine Art Endlosschleife, die theoretisch beliebig an- und ausgestellt werden kann. Also ein Unterschied zu den Songstrukturen früherer Tage.

Zwischen harschen Tönen, noisigen Sprengsel und Beats muss man den Rhythmus in "2 Lines" (01) erst finden. Der dann allerdings zusammen mit weiteren Synthie-Tönen eine durchaus wärmende, wabernde Wolke ergibt. Auch in "Lost Code" (02) knirscht und blubbert es, wie verhackstückte Kommunikation von Maschinen. Sehr modern in der Anmutung zwar, es bleibt aber ein LLOVESPELL-typischer, warmer und analoger Klang. Britzelnder Ambient. "Asphalt And The Sea" (03) kommt mehr zur Ruhe, mit einem fließenden, tuckernden Beat und diversen, dezenten Sounds sowie zerschnittenen Silben. Leichte Erinnerungen an die Akte X-Titelmelodie werden bei mir wach. Die folgenden Stücke haben einige Verbindungen zu ANTLERS MULM: Vieles ist in Bewegung, kleine Teile fliegen hin und her, ein physikalischer Mikrokosmos, in dem es surrt und fiept. Mal lassen Orgelpfeifen Blasen steigen ("The Other Home", 07), mal treibt ein Dauerdrone ("Your Hotel", 08) die Synthiemaschine an. Mit "40 Minutes" (09) folgt zum Abschluss das schönste Stück, auf fließenden Untergrund steigen stetig Töne nach oben, inklusive einiger vokaler Versatzstücke.

War "One" einen Tick wärmer und tiefer, wirkt "Two" kleinteiliger und tatsächlich beständig in Bewegung. Minimalistischer, elektronischer Ambient, so spartanisch und außerdem leicht rau, dass die Kassette Demo-Flair hat. Eine Eigenschaft der SEA STATE-Projekte ist es allerdings, zwar immer wieder anders zu klingen, aber dennoch mit einigen speziellen Sounds wiedererkennbar zu bleiben. Und so ist auch dieses Halbstunden-Tape ein weiterer - erfolgreicher - LLOVESPELL-Ansatz, das Genre Ambient zu erkunden.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» SEA STATE
» LLOVESPELL @ Facebook
» LLOVESPELL @ Bandcamp
» SEA STATE @ Bandcamp

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Zusammenfassung
Ein weiterer LLOVESPELL-Ansatz, das Genre Ambient zu erkunden. War "One" einen Tick wärmer und tiefer, wirkt "Two" kleinteiliger und beständig in Bewegung. Minimalistischer, elektronischer Ambient, so spartanisch und außerdem leicht rau, dass die Kassette Demo-Flair hat.

Inhalt
MC mit DL-Code

A1. 2 Lines
A2. Lost Code
A3. Asphalt And The Sea
A4. The Cat Comes In
A5. Night Shop
B1. Lights To Go
B2. The Other Home
B3. Your Hotel
B4. 40 Minutes

~ 30 min.
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