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ELECDRONES: Elecdrones


ELECDRONES: Elecdrones
Genre: Cold Wave
Verlag: Katzensonne
Erscheinungsdatum:
aug 2016
Medium: Vinyl 12''
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Nein, das ist nicht BAUHAUS. Das sind die ELECDRONES – noch eine Band aus Berlin, die der Rede wert ist und erst kürzlich ihre erste EP auf dem ebenfalls aus Berlin stammenden neuen Label KATZENSONNE veröffentlicht hat. Musikalische Ähnlichkeiten sind hier vielleicht nicht ganz zufällig, d.h. die Musik erinnert hier und da schon auch an BAUHAUS, die frühen SISTERS OF MERCY oder an andere Bands, die in den 1980er Jahren für die vielen Kellerkinder aufspielten. Doch das klingt keineswegs nach Plagiat oder einer Coverband, die umhertingelt, um Altgewordenen noch einmal die eigene Jugend vor Augen zu halten. Nein. Sowohl stimmlich als auch musikalisch stehen die ELECDRONES sicher auf eigenen Beinen und klingen frisch und gänzlich unverbraucht. Das ist Minimal-Cold-Goth-Wave ... Man kann aber auch ohne historisches Wissen zur Musik der ELECDRONES tanzen.
ALEXANDER CHRISTOU und ADRIAN VOM HOVE sind – auch wenn sie sich erst 2012 zusammentaten – allerdings keine Newcomer im herkömmlichen Sinn. Nein. Sie hüpfen durchaus schon einige Zeit in Berlins Musiklandschaft herum. Einer von beiden z.B. bei DONT, einer Band, über die an dieser Stelle möglicherweise auch noch ein oder zwei Sätze gesagt bzw. geschrieben werden sollte ...

Was nun die Musik der ELECDRONES angeht, fällt eines sofort auf: Sie ist angenehm minimalistisch. Eigentlich bestehen die vier Titel ihrer ersten selbstbenannten EP nur aus Drum-Machine, Bass, Gitarre und Gesang. Dazu sind dann die Arrangements – obwohl schwer, finster und leicht unterkühlt – bis aufs letzte Hemd ausgezogen. Da gibt's keinen Schnickschnack, keine Gimmicks oder Lückenfüller. Auch ist alles wohlstrukturiert.
Die EP zerfällt dabei in je zwei Titel, die je etwa vier und drei Minuten lang sind. Der Gesamtklang ist klar. Alles ist sehr sauber produziert. Kein Synthesizer- oder Gitarrensolo behindert die Stücke. Nichts ist übermäßig aufgebläht. Jegliche Luft wurde abgelassen, um den Hörgenuss zu steigern. Das heißt, dass es durchaus zu Momenten des gesteigerten Empfindens, zur Hypoxyphilie, also zur Steigerung der Lust durch Sauerstoffmangel kommen kann ...

„A man like you“ (01) schwingt mit Snare und Bass leicht los. Dazu die Stimme, die kratzig markant daherkommt. Nur im Fall von Nostalgiefieber kann man das mit anderem verwechseln. „Efficiency“ (02) klickt und raschelt rhythmisch mit spärlich eingesetzter Gitarre. Das ist etwas für die Nächte. Wenn alles abgedämpft ist, weil man sich vorher stundenlang dem Lärm der Stadt ausgesetzt hat ... Abgesehen vom hier und da zwar nicht ganz stimmigen, doch sympathisch imperfekten Einsatz der Bassgitarre blenden die ersten zwei Stücke für meinen Geschmack leider zu kurz und zu schnell aus, und zwar bevor die potentiell volle Wirkung, die mit etwas mehr Spielzeit durchaus hypnotisch sein könnte, zur Entfaltung kommen kann. Doch das, denke ich, ist für diese erste EP nicht sonderlich tragisch, da man ja auf einen Longplayer gespannt sein kann, der das Gesamtpotential der Band vollständig ausbreiten wird.
Die B-Seite des als Vinyl veröffentlichten Albums enthält dann noch „T.O.S.“ (03). Dies ist ein Stück, das mit schleppender Geschwindigkeit, einem bis an den Anschlag gezupften Bass, einer wieder nur spärlich eingesetzten Gitarre und schwimmender Stimme ins Ohr geht und sich dort festsetzt ... Schließlich klingt alles mit „Carnivale“ (04), das sich tatsächlich wie ein Abgesang anfühlt, aus.

Eine kleine und feine EP. Ein Label, das sich den Tönen aus dem Berliner Untergrund widmet, dessen Aktivitäten also einer Verfolgung meinerseits annähernd sicher sein kann. Und eine Band, die man im Auge behalten sollte, um nicht zu vergessen, dass unter dem Müllberg des Vielen, hinter den hochpolierten Fassaden, doch noch was zu finden ist, das nach Nacht klingt, nach Rauch, halbvollen Gläsern und einem Heimweg über Brücken, die weder verbinden noch trennen.

Die Vinyl-Version besteht übrigens aus 300 normal schwarzen und 200 weißen Tonträgern ...

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» ELECDRONES auf soundcloud
» ELECDRONES – T.O.S. auf youtube
» Katzensonne

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» ELECDRONES: Shadows Money & Tears


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Zusammenfassung
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Inhalt
1- A man like you
2- Efficiency
3- T.O.S.
4- Carnivale
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