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Michael We.

SIEBEN: Briton (EP)

Dritter und letzter Download-Teil der Serie


SIEBEN: Briton (EP)
Genre: Neofolk
Verlag: Redroom
Erscheinungsdatum:
Februar 2016
Medium: Download
Preis: ~5,00 €
Kaufen bei: Bandcamp


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MATT HOWDEN ist ein fleißiger Arbeiter, und so hat es nicht einmal ein Jahr gedauert bis zum letzten Teil seiner Trilogie. Drei Download-EPs von SIEBEN mit neuen Tracks und aufwändigen Remixen älterer Stücke, die sich inhaltlich bestimmten Ländern oder Regionen widmen. Nach "Lietuva" (2015, Besprechung) und "Norse" (2015, Besprechung) erscheint nun "Briton" mit drei neuen Songs und einer überarbeiteten Version. Zeitlich geht diese neue EP am weitesten zurück, sie bezieht sich – zumindest inhaltlich – auf Großbritannien unter römischer Herrschaft, also auf den Anfang der christlichen Zeitrechnung (bis 440 nach Christus). Musikalisch allerdings handelt es sich teils um die modernsten Lieder, die MATT in den vergangenen Jahren abgeliefert hat. Weil der Brite eigentlich kein Freund von Downloads ist – aber entdeckt hat, dass er so bei Bedarf schneller arbeiten kann –, folgt als Abschluss der Trilogie dann doch noch eine CD, genaugenommen sogar zwei: "The Old Magic" greift das Material der drei EPs auf, welches MATT aber noch einmal überarbeiten wird. Und die Bonus-CD "On The Other Side Of The River" beinhaltet die neuen Original-Stücke der EPs sowie einige weitere, unveröffentlichte.

"Modron" (01) hat einen extrem rhythmischen, beschwingten Beat, der fast alle Stücke hindurch anhält. Zu den typischen Geigenloops gesellen sich weitere Streicherloops und -sounds, so dass man fast den Eindruck einer Streicher-Kapelle bekommt. Mit händischem Getrommel setzt der dieses Mal extrovertierte, unverkennbare Gesang von MATT HOWDEN ein. Flehentlich und predigend wirkt die Gesangslinie nahezu bluesig und, in der zweiten Hälfte, mit verfremdeter Stimme ungewöhnlich modern. Der Rhythmus erinnert mich zunehmend an einen stoischen Zug, der unerschütterlich und gleichmäßig voranfährt. "Hillfort Mindset" (02) übernimmt dieses schnell tickende Uhrwerk. Das Stück bleibt ebenfalls modern in der Anmutung, mit unruhig eingestreuten Geigensounds und elektronisch bearbeiteter, zerrender Stimme. Diese zwar sanfte und akustische, aber gleichmäßige Walze strahlt eine gewisse Bedrohung aus, die Vocals sind teils entsprechend unterschwellig. Im letzten Drittel findet alles zusammen in eine Spur und entwickelt, einmal mehr, einen ungeheuren Drive. "Come, Raven King" (03), mein Lieblingsstück, bleibt ruhig und waldig. Mit etwas hallender Stimme und windähnlichen Sounds ist es sehr mystisch, fast weihnachtlich ("bring harmony to all"). Selbst der immer noch vorhandene Rhythmus hält sich zurück. Und das im Original (2010 auf "Star Wood Brick Firmament" als "We Wait For Them") ohnehin schon flotte Stück "We Wait" (04) wird hier zur richtigen Rocknummer, mit Schreddergitarre (oder -geige) und noch mehr Schwung. Ein radiokompatibler Hit mit MATT HOWDEN-Stempel und hämmerndem Rhythmus.

Musikalisch steht "Briton" im Gegensatz zu dem, was der Titel vermuten lässt. Vor allem die ersten beiden Songs sind mit das modernste, was ich von MATT HOWDEN kenne, füllig und mit Effekten angereichert, ohne den klassischen SIEBEN-Sound zu verlieren. Diese EP ist die musikalisch in sich rundeste der drei, so schätzt der Musiker das auch selbst ein; "Briton" wirkt eher wie ein Album denn wie ein Kurzformat. Fans werden sich auch diese dritte EP ohnehin runterladen, alle die jetzt neugierig geworden sind, können noch kurz warten und sich die CDs bestellen.

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Musikalisch gegensätzlich zu dem, was der Titel vermuten lässt. Vor allem die ersten beiden Songs sind mit das modernste von MATT HOWDEN, füllig und mit Effekten angereichert. Diese EP ist die musikalisch in sich rundeste der drei, wirkt eher wie ein Album denn wie ein Kurzformat.

Inhalt
01. Modron (7:10)
02. Hillfort Mindset (8:15)
03. Come, Raven King (4:31)
04. We Wait 2016 (3:57)

~ 24 min.
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