Ein Projekt, das seit einigen Jahren in einer Art on/off-Zustand verweilt, ist mit Sicherheit THE JOY OF NATURE. Seit 2010 befindet sich LUÍS COUTO in einem ständigen Hinterfragungsprozess, ob es noch eine Zukunft für die Anfang der 2000er als THE JOY OF NATURE AND DISCIPLINE gegründete musikalische Plattform gibt. Bisher hat er die Frage immer wieder mit Veröffentlichungen beantwortet wie zuletzt mit dem vom Sound her offeneren Album „My Work Was Not Yet Done“ von 2012, der „A Ilha Que Perdeu O Encanto“-Single oder der E.P. „Two Leaves Left“ von 2014. Mit „A Roda Do Tempo“ gibt er abermals die Antwort, dass es sich aus seiner Sicht offenbar immer noch lohnt, etwas unter dem Namen THE JOY OF NATURE zu veröffentlichen.
Was den Sound angeht, so bezieht sich LUÍS COUTO wieder verstärkt auf die dreiteilige „The Empty Circle“-Ära, wobei hier wohl eher die songorientierten Arbeiten des dritten Teils „Anitya“ gemeint sind und weniger die instrumentalen, so muss man sagen, teils etwas ziellosen Werke, die die ersten Teile der Trilogie dominierten. Tatsächlich wird der erdige, organische Klang dieser Zeit übernommen, der neben dem Gesang und der obligatorischen Gitarre mit einer Vielzahl von akustischen Instrumenten aufwartet und stark auf eine südeuropäisch melancholische Note und rauen Charme setzt. Der etwas offenere Stil in Richtung Post-Rock und Indie-Pop des letzten Albums, der allerdings auch zum Eindruck der fehlenden Kompaktheit beitrug und so vielleicht die Zerrissenheit des Musikers dokumentierte, wie es weitergehen sollte, wird also wieder etwas eingefangen, wobei auf „A Roda Do Tempo“ wie auf dem letzten Album auch mal ein klassisches Schlagzeug eingesetzt wird („Ribeiros Sem Nome“). Inhaltlich bezieht sich LUÍS COUTO nicht nur auf eigene Gedanken, sondern auch stark auf traditionelle Texte aus dem europäischen und sogar aus dem chinesischen Raum.
Das Problem von THE JOY OF NATURE war es seit jeher, dass es nicht wirklich gelingt, „Ankersongs“ zu schreiben, die aus dem Gesamtwerk herausstechen, um so einen längerfristigen Eindruck der Alben beim Hörer entstehen zu lassen. Bei „A Roda Do Tempo“ liegen mit "Para Lá Do Rio Do Esquecimento", "Aldeias De Basalto" und dem kräftigen "Nascido Da Lava Mal Fria" immerhin Stücke vor, die sich aus dem Gesamtzusammenhang zumindest etwas hervordrängeln. Insofern sollte man sich als Hörer eher auf die Gesamtstimmung des Albums einlassen, was sich aber allemal lohnt.
Tony F. für nonpop.de
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Zusammenfassung
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Inhalt
Pastores Do Oceano Imenso
Para Lá Do Rio Do Esquecimento As Ruínas Sob O Sol Do Fim De Verão As Três Moiras Encantadas Divertimento Do Mar Ribeiras Sem Nome A Criança Quase Abandonada Ao Sol Canção De Amergin Aldeias de Basalto A Borboleta Voando No Vazio Águas Agitadas Passando Entre As Mãos Nascido Da Lava Mal Fria As Mangas Do Meu Vestido Primaveril Valsa Do Trigo Queimado Ilha Ao Longe |