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COLUMN ONE: CINDY LORAINE & HANK


COLUMN ONE: CINDY LORAINE & HANK
Genre: Avantgarde
Verlag: 90% Wasser
Medium: 2 CD/ 2 LP
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Nach der „No One“-Box von 2011 und der „Antiphona“-10inch-EP von 2013 haben COLUMN ONE nun eine Doppel-CD zusammengestellt, die mal wieder all das beinhaltet, was sie so besonders macht. Hier nämlich wird jedes Musikstück in seine Einzelbausteine zerlegt. Man nimmt auseinander. Und man setzt wieder zusammen. Heraus kommt dabei eine Figur, die von aller Gegenständlichkeit befreit als räumliche Konstruktion aufscheint und gleich auch auf das Material zurückverweist. Wie so oft bei COLUMN ONE steht diese Herangehensweise allerdings nicht allein für sich. DADA und CUT-UP nehmen ebenfalls Platz. Ja, das schafft Räume. Und in diesen dann hören wir Schritte, Stimmen von Leuten, die Collagen legen, streichen, tösen und tröten, aber auch Konkretes aufbauen, um es dann jedoch einzureißen. Wir sind bei etwas Verrücktem, beim Verschieben des als wahr Angenommenen zugegen.
Wer schon einmal das Vergnügen hatte, auf einem der Konzerte dieser Masken tragenden Musik-Berserker gewesen zu sein, weiß sicher, was ich meine. Man ist dann nämlich plötzlich inmitten einer audiovisuellen Installation. Ja, da wächst ein Gebäude. Und man wächst in dieses hinein. Jeder einzelne Raum setzt sich musikalisch dabei aus separierten und wieder zusammengefügten Fragmenten zusammen. Und durch diese bewegt man sich dann, Stück für Stück. Auch Satz- oder Wortfetzen gehören dazu. Wir hören sie von überall her. Was dann gleich auch noch die Wahrnehmung in Frage stellt.

Für „CINDY LORAINE & HANK“ wurden nun unter anderem Fragmente und Ideen aus der Zusammenarbeit mit dem ZEITKRATZER-Ensemble, das 2012 das Album „Entropium“ eingespielt hat, verwendet. Wir hören aber auch Klänge, die an Walgesänge erinnern, die mit menschlichen Stimmen und wohl klassischem Instrumentarium erzeugt, den Hörsinn auf die Probe stellen. Wir hören ein Blechblasinstrument, das nach einem Esel klingt. Bauzäune klappern wie Kochtopfdeckel und quietschen. Sendeschlussfiepen und Rauschen. Die Fülle der verwendeten Gegenstände und Stimmen ist kaum aufzählbar, weil nur schwerlich zu identifizieren. Alles erdenklich Mögliche wurde hier zum rhythmischen Schlagen oder zum flächig elliptisch tönenden Kreisen.
„Warsaw Part2“ (A1) z.B. scheint eine Improvisation über einen stehenden Ton zu sein. In „Idiotenmusik“ (A2) hören wir ein hochtönend pulsenden Ton, der hinter einem modulierten Pfeifton auf- und abschwingt, dann die Geschwindigkeit erhöht und schließlich in infernalischem Getöse mündet. Eine Kakofonie, ganz im Sinne des wohl ausbalancierten Misstons. „4“ (A3) beginnt mit der Aufnahme einer Probe mit dem ZEITKRATZER-Ensemble. „Hi Guys“, und ein Zählen. Deutlich hörbar die Häufung der Zahl vier. Dann die schon erwähnten Gesänge, vielleicht auch einer singenden Säge, die im Mund des Interpreten steckt, der neben einem Esel steht. „Antiphona“ (A4) führt dann das Album mit zerhäckselten Soundfragmenten weiter. So wie „Cherokee“ (A5). Nur wird hier der Klarinette spielende Interpret, der da ein Swing-Stück zum Besten gibt, filetiert und als Homunkulus neu zusammengesetzt. „Not“ (A6) lässt uns dann auch noch eine Schneelandschaft sehen. Dieser Titel schließt die erste CD.
Es folgt „Warsaw Part1“ als Einstieg in die zweite. Eine Variation des zweiten Teils, der, um der Verwirrung Vorschub zu leisten, die erste einläutet. Auf „Reverend Bl“ (B2) folgen die Stücke „Die Truhe im Fluss #5“ (B3) und „Der Fluss in der Truhe“ (B4), die wohl beide auf die Zusammenarbeit mit DIETRICH von EULER-DONNERSPERG und dem 2007 erschienen Album „Der Fluss In Der Truhe“ verweisen. Und schließlich endet das Ganze mit „Stufe“ (B5), mit Aufnahmerauschen, einem fernen Schreien, Kinderstimmen, einer Tröte, und anderen hintergründigen Lauten.

Wieder einmal haben COLUMN ONE etwas die Sinne Verwirrendes produziert. Und wieder einmal bestätigt sich über das Alleinstellungsmerkmal des nicht-konformen Getöses ihre besondere Stellung im Zirkus Maximus des Musikgeschäfts, dessen lauthalse Äußerungen im Vergleich hierzu nicht mal mehr das Prädikat „eintönig“ verdienen.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» COLUMN ONE-Seite
» 90% Wasser-Seite

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Zusammenfassung
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Inhalt
A1 Warsaw Part 2
A2 Idiotenmusik
A3 4
B1 Antiphona #2
B2 Cherokee
B3 Not

C1 Warsaw Part 1
C2 Reverend Black
C3 Die Truhe im Fluss #5
D1 Der Fluss in der Truhe
D2 Stufe
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