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RADARE: Im Argen


RADARE: Im Argen
Genre: Post-Metal
Verlag: Golden Antenna
Medium: CD / LP
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Angelehnt an – na klar – ANGELO BADALAMENTI, der für DAVID LYNCH die Filmmusiken von z.B. „Twin Peaks“ oder „Mulholland Drive“ geschrieben hat, treten RADARE mit ihrem neuen Album „Im Argen“ nun zum dritten Mal auf die von Nebelschwaden überzogene Bühne. Ja, und die aus Wiesbaden und Leipzig stammenden Mannen BREMER, EICHMANN, FEIT und neuerdings JURISCH an Bass und Trompete sind nach den beiden Vorgängeralben „Infinite Regress“ (2010) und „Hyrule“ (2011) nun gefühlt noch etwas gestreckter, ausdauernder in Sachen Halt-diesen-Ton-so-lange-Du-kannst. Sicher hört sich das für einige wie BOHREN & DER CLUB OF GORE an, doch habe ich an anderer Stelle dazu einmal gehört, dass, wenn ein Maler dieselben Farben wie jemand, der sehr bekannt ist, benutzt, er diesen eben nicht gleich auch kopiert. Und so ist es auch in diesem Fall. Das heißt, wenn man nur genau genug hinhört, können aus den wie auf der Streckbank erzeugten Stücken einige markante Unterschiede ganz gut herausgehört werden. So klingt der Gesamtsound schon mal etwas roher. Dies ist dem Einsatz von verstärkten Gitarren und einem zuweilen knarzenden E-Bass geschuldet. Aber auch was das Instrumentarium betrifft, unterscheiden sich RADARE von anderen. Vor allem durch den Einsatz von Klarinette und Zither. Die sind dem Instrumentarium der uns schon sehr bekannten Band nämlich fremd.
Was beim Durchören auch auffällt sind die Gitarrenpassagen. Sie sind von einer Intensität und Dringlichkeit, die man vielleicht noch von Rockbands wie MONO oder den frühen MOGWAI her kennt. Allerdings werden sie zu keiner stehenden Soundwand. Das heißt, die blitzt hier nur auf. Man läuft nicht dagegen. Was die Stimmung allerdings betrifft, ähnelt RADARE den Altvorderen. Sie ist gleichermaßen dunkel. Und auch das Rhodes-Piano rückt RADARE in die Nähe dieser. Für mich überwiegt insgesamt allerdings mehr die Eigenständigkeit. Denn überlagern sich hier eben noch die Elemente. Und da kann's auch schon mal reiben. Ja, man spürt das noch glimmende, jederzeit auszubrechen drohende Feuer. RADARE halten sich eben etwas weniger zurück.

Das mit fünf Titeln bestückte und mit etwa fünfunddreißig Minuten Spieldauer kurz gehaltene, kurzweilige Album beginnt mit „Please let me come into the Storm/Luke“ (01), einem Stück, das mit einer klagenden Klarinette einsetzt. Zwischen die langanhaltenden, fast stehenden Tönen fällt ein E-Bass und brummt tief schwingend. Nach etwa zwei Minuten wird es hörbar angenehm. Da spielt die Klarinette eine sanfte Melodie. Anschließend setzen sparsam dosierte Orgeltöne ein, die dann von einem Rhodes-Piano übertönt werden. Die vom Piano gespielte Melodie wird von Bass und Gitarre abgelöst und zu einem aus nur vier Tönen bestehenden Gebilde. Dieses einprägsame Motiv hält bis zum Ende durch. Dann zum Schluss, um den Titel gänzlich zu schließen, wieder die Klarinette. Die macht etwas tiefer gespielt und vom Rhodes-Piano unterstützt in: „Das einsame Grab des Detlef Sammer“ (02) gleich weiter. Auch hier, wie schon im ersten Titel, übernehmen – vom Schlagzeug gestützt – Bass und Gitarre die Führung. Und am Ende erklingen das sanfte Glockengeläut und wieder: Die Klarinette. „Burroughs“ (03), womit wohl WILLIAM S. gemeint sein dürfte, beginnt mit Bass und Rhodes-Piano. Ein Becken schwingt und die Klarinette setzt wieder ein. Dann das Schlagzeug, das vorher mit Besen mehr gestreichelt als geschlagen wurde. Dazu eine dezent sägende Gitarre. Und zum Schluss spielt das Rhodes-Piano. „The Queue“ (04) setzt mit den Akkorden eines Klaviers ein. Dazu Gitarre und Schlagzeug. Alles sehr zurückgenommen. Und schließlich Bläser, eine Trompete. Dann aber beginnt es zu flammen. In „Damsel in Distress“ (05) tönen erst einmal wieder das Rhodes-Piano, ein leises Schlagzeug und der E-Bass. Es folgt die Klarinette. Dann jedoch ein Wirbel. Einige Becken werden bewegt. Der Bass wird intensiver. Das Ganze schwingt nun mehrmals auf und ab. Bis alles gleichzeitig einsetzt und dringlicher wird. Das bricht jedoch gleich wieder ab. Aber nur, um sich erneut aufzubauen. Wir hören nun einen Overdrive-oder Distortion-Effekt auf dem Bass. Wieder ein kurzer Abfall, ein Halten und dann ... bricht es doch tatsächlich los. Natürlich nur mäßig ... Manchmal hilft die maßvolle Zurückhaltung eben ganz einfach nicht. Da fährt man, weil etwas IM ARGEN liegt, schon auch mal dezent aus der Haut.

Ein auf den Punkt genaues, gestreckt und doch kurzweiliges Album, das den Vergleich mit anderen, die ähnlich klingen, zu keiner Zeit zu scheuen braucht. Im Gegenteil.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» RADARE
» Labelseite
» Damsel in Distress auf youtube


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. Please Let Me Come into the Storm / Luke 10:05
2. Das einsame Grab des Detlef Sammer 04:09
3. Burroughs 06:36
4. The Queue 04:21
5. Damsel in Distress 09:58
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