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awk

NAVE: Sodomy


NAVE: Sodomy
Genre: Avantgarde
Verlag: Via Injection
Medium: CD-R
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Parodistisch und irgendwie keiner Musik im konventionellen Sinn zuzuordnen sind bzw. ist NAVE – ein US-amerikanisches Projekt, das, so scheint mir, auf O. J. NAVE verweist, der auf BibleStudyTools als jemand beschreiben wird, der sich seit 20 Jahren mit Gottes Wort und dem Studium desselben beschäftigt. In puncto „Sodomy“ bekommt man auf dieser Seite dann die Möglichkeit, sich hierzu eingehend zu informieren. Sucht man z.B. nach eben diesem Begriff, wird man auf relevante Bibelstellen verwiesen. Am Seitenrand kann man dazu sehr aufschlussreiche Angebote finden. Da wären etwa Auswege aus der Homosexualität, die ja in christlich geprägten, anglo-amerikanischen Regionen, wird sie ausgelebt, als widernatürliches Sexualverhalten gebrandmarkt und mit eben dem Begriff „Sodomy“ bezeichnet wird. Klickt man auf das Bild eines sich aus Angst vor sich selbst krümmenden Mannes, gelangt man zu einem Artikel. In diesem kann sich der auf Abwegen befindliche Mensch Rat holen, und zwar in Form von Wahrheiten der Evangelisten, die angeblich damals schon wussten, wie der Irregeleitete wieder zu Gott zurückfinden kann.
Gott sagt, wir gehorchen. Ähnlich einem Diktator, der sehr hübsch in persona Saddam Husseins auf dem Cover der CD ins rechte Licht gesetzt wird, d.h. auf jenen alten Banknoten prangt, die da aufgeklebt wurden.
Viel mehr ist über NAVE leider nicht zu erfahren. Lediglich dass es sich hier wohl um einen gewissen EVAN ARONSON handelt, der 2004 mit dem selbstbetitelten Album NAVE aufleben ließ und seitdem vier CDs (meist CD-Rs) auf VIA INJECTION veröffentlicht hat ... Also, es sei mir vergeben, falls die hier aufgeführte Assoziationskette einer Zerreißprobe nicht standhalten kann ...

Achtzehn zum Teil sehr versponnene Titel sind nun Bestandteil des neuen Albums von NAVE. In meist weiniger als zwei Minuten werden hier Ausbrüche, Irr- und Rückwege hörbar gemacht, die zuweilen an Gospels, allerdings auch an viel, viel mehr erinnern. Da sind zum Beispiel kreischende oder vielleicht vor Schmerz herausgepresste Stimmen (02- „Standing At His Feet“), die jedoch auch schon mal als Schalalala daherkommen können (03- „Dictator Dub“). Musikalisch wird das dann mit Geräuschen, mit Banjo, fahrstuhlmusikalischem Easy-Listening, mit rückwärts geloopten Aufnahmen, fragmentarischen Indie-Sound-Schnipseln, aber auch mit sägenden E-Gitarren untermalt. Irgendwie erinnern einige Passagen auch schon mal an PSYCHIC TV. Besonders „Jeffersonface+Secret“ (Titel 18). Dieser, übrigens mit über zwölf Minuten längste Titel, der dann auch noch nach einer längeren Pause eine Überraschung in Form einer am Ende versteckten Weiterführung bereithält, verströmt am meisten den sich zwischen Media-Psycho-Electro-Techno-Rock und Post-Industrial befindlichen Sound, der bei NAVE auch schon mal in die Bereiche des Folk oder gar Country gleiten kann ... Großes Kino, d.h. gäbe es einen Kinofilm und dazu dieses Album als Soundtrack, spiegelte wohl beides zusammen die Situation nicht nur des gesamten Nahen Ostens aufs chaotisch Realistischste wider.

Das Ganze gibt’s in einem Papp-Sleeve, das – wie schon erwähnt – mit alten Dinar-Banknoten aus dem Irak beklebt wurde. Die Gesamtauflage des Albums beträgt 66. Also, schnell zugreifen, falls diese Veröffentlichung nicht längst schon vergriffen sein sollte ...

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» VIA INJECTION/NAVE auf bandcamp
» Label-Seite


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Zusammenfassung
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Inhalt
1 Hummus And Stuff
2 Standing At His Feet
3 Dictator Dub Accompanied By – K. Marie*
4 St. John The Navegelist Narrator – S. Death*
5 The Drugdevil Experience Realization – J. Weber*
6 Switchich
7 Objections
8 Curse Of The Law Legal – A. Napoles*
9 Disciples
10 Babies Drenched In Blood
11 Farewell To His Son And Death
12 I Can't Take (You) Alone
13 Waking For Late Nights
14 Breath On My Arm
15 Closed Eyes
16 Curse Of Love
17 Tribute To Fluctuations
18 Jeffersonface +
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