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ANTHONY CHILD: Electronic Recordings ...

From Maui Jungle VOL. 1


ANTHONY CHILD: Electronic Recordings ...
Genre: Electronica
Verlag: Editions Mego
Medium: 2 CD/ 2 LP
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Es ist kaum zu glauben. ANTHONY CHILD alias SURGEON, der Mann, der einst die Berliner Clubszene als Resident des Tresors mitprägte, also ein eher Tanzflächenmusik-orientierter Musiker war und als eben SURGEON noch ist, macht nun, d.h. schon seit mehreren Jahren Musik, die sich parallel dazu am Rand des Electromusikmassengeschmacks aufhält. Schon gegen Ende der 1990er Jahre schwenkte er mit seiner Band CERTAIN BEYOND ALL REASONABLE DOUBT an den Rand des Dancefloors und schraubt nun als ANTHONY CHILD flächige Sounds mit Rhythmiken ineinander, die ungewöhnlich sind. Das klingt mitunter nach den hier bereits rezensierten POLIGONO HINDU ASTRAL, nach einer Form des spielerischen Umgangs mit elektronischen Mitteln, die an eine Zeit erinnert, als synthetische Klänge noch unerhört waren. Andererseits klingt das dann aber auch wieder nach einer eigenen Ausdrucksform, und zwar einer hörbar modular-Synthesizer-gestützten. Dazu dringen Grillen und andere erdnahe Sounds, die sich mit den synthetischen Klängen verschlingen, ans Ohr. Und das steht in direkter Verbindung zum Titel des Albums: „Electronic Recordings From Maui Jungle VOL. 1”. Dieser Titel verweist auf eben jene elektronischen Klänge, die dann mit dem Dschungel in Verbindung gebracht werden. Dazu lässt dann der Titel auch eine eventuelle Fortsetzung offen, oder anders, er kündigt sie implizit sogar an. Offensichtlich hat der Dschungel in Maui – die zweitgrößte Insel Hawaiis – ANTHONY CHILD so stark inspiriert, dass er sich auch gleich einen zweiten Teil vorstellen kann, oder vielleicht sogar schon in Arbeit hat.

Was nun die Musik betrifft, wechseln sich rhythmische Passagen mit weit ausladend flächigen ab. Und das ist druckvoll, oft nah am Brummen, das – bei gehobener Lautstärke – die Fensterscheiben auch schon mal vibrieren lässt.
„Bypass Default Mode Network” (01) z.B. rückt gleich alles ins rechte Licht. Hier pulsieren die Sounds mehr als dass sie Beiwerk zur Rhythmik, die bekanntlich in Klubs wie dem Tresor üblich sind oder waren, eingesetzt werden. Ineinander verschlungen, bilden sie einen feingliedrig kunstvollen Teppich, dessen Ausgangsmaterial aus den unterschiedlichsten Materialien besteht. Auch „Mr. Naturals” (02), das durchaus als Fortführung des ersten Titels verstanden werden kann, schwingt moduliert und mit Zikaden angereichert auf und ab. Erst mit „A New Moon” (03) ändert sich das Pulsen. Nun nämlich geht es in eine finster flächige Stimmung, die danach mit dem kurzen Zwischenstück „Down In The Gulch” (04) ins Atonale schwenkt. „Watching And Waiting” (05) macht da dann gleich weiter – ruhige, von natürlichen Hintergrundgeräuschen begleitete und moduliert, in unverhersehbare Richtungen pulsierende Sounds, die einerseits ein hektisches aber andererseits auch beruhigtes Grundgefühl erzeugen. Dieses rutscht mit „Midnight Rain” (06) in eben einen mitternächtlichen Regen, der vor der Stille der Nacht steht und demnach mehr anhaltend brummender Grundton denn beweglich nervöses Zittern ist. Doch das Album schließt damit noch nicht. Nein, mit „The Chief” (07) und „The Chief – reprise” (08) werden die beiden Gangarten, die das Album beherrschen, also das Pulsierende und das Flächige nacheinander gleich in eins gesetzt. Hieran erkennt man dann auch das Konzeptionelle. Es wurde nämlich keineswegs ins Dunkelblaue des Dschungels gespielt, sondern bedacht aufgenommen, eingespielt und arrangiert. Und folgen wir dem Auf und Ab zwischen modularem Pulsieren und weitspannenden Flächen, folgt mit „All Around And Inside” (09) wieder das Modulare.
„Eternal Note” (10) und „The Way Home” (11) schließen dann mit Flächigen Sounds – wobei ersterer Titel durchgehend flächig und letzterer, auch so beginnend, nervös pulsend endet.

Ein Dschungel samt Flora und Fauna ist eben sowohl chaotisch und wirr, als auch geordnet – genau so wie das, was ANTHONY CHILD aus ihm heraushören konnte und für uns mit dem ersten Teil seiner eventuellen Maui-Reihe hörbar gemacht hat.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» ANTHONY CHILD auf soundcloud
» Labelseite


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. Bypass Default Mode Network
2. Mr Naturals
3. A New Moon
4. Down in the Gulch
5. Watching And Waiting
6. Midnight Rain
7. The Chief
8. The Chief (reprise)
9. All Around And Inside
10. Eternal Note
11. The Way Home
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