Die Seite wird geladen... einen Moment bitte.
Michael We.

GNAW THEIR TONGUES: Abyss Of Longing...

...Throats. Vielfalt, Irrsinn, Überraschungen und Schönheit


GNAW THEIR TONGUES: Abyss Of Longing...
Genre: Black Ambient Noise
Verlag: Crucial Blast
Erscheinungsdatum:
August 2015
Medium: CD
Preis: ~10,00 €
Kaufen bei: Labelshop


Schrift vergrößern Schrift verkleinern


MAURICE DE JONG hat sein Versprechen wahr gemacht. Nach längerer Abstinenz mit seinem Ein-Mann-Projekt GNAW THEIR TONGUES erklärte er rund um die Zusammenstellung "Collected Atrocities" (ebenfalls 2015, Besprechung), es werde noch im laufenden Jahr neues Material geben – und hier ist es, das erste Vollzeitalbum nach drei Jahren Pause! "Abyss Of Longing Throats" erscheint zunächst als CD auf CRUCIAL BLAST und dort im Herbst wohl auch als LP.

Mit der Definition von 'Schönheit' ist das wie immer so eine Sache, erst recht bei GNAW THEIR TONGUES. Obwohl MAURICE das offensichtlich Elegante, Freundliche eher mit seinem Nebenprojekt SEIROM (Besprechung) auslebt, haben auch die GNAW-Alben einen gewissen Glanz. Das gilt meines Erachtens nach den ersten Durchläufen insbesondere für "Abyss ..." Wobei eben Begriffe wie 'Glanz' oder 'Schönheit' sehr relativ sind. Wer jahrelang in einem düsteren Keller haust, empfindet wohl einen ganz normalen Sonnenstrahl als Ausbund an Herrlichkeit ...

Die sieben Stücke zwischen je vier bis sieben Minuten entpuppen sich schon nach kurzer Zeit als äußerst abwechslungsreich. Trotz all des wüsten, krächzenden Schreiens im Opener mit dem sagenhaften Titel "Lick The Poison From The Cave Walls" (01), trotz der zerrenden Wall Of Sound entfaltet sich teilweise eine Melodie. Ein variantenreiches Stück in düster-ästhetischer Atmosphäre, vor allem durch den vielfältigen Einsatz der Vocals: als Growls, Schreien, Krächzen und so weiter. Überraschend fehlen die ansonsten bei dieser Art von Musik oft üblichen Blastbeats, lediglich einzelne, bewusst gesetzte Trommelschläge tönen wie Donnerhall, was dem Track etwas Geisterhaftes und Jenseitiges verleiht. Auch bei "Through Flesh" (02) fällt der umfangreiche Sound auf, bestehend aus vielen Einzelteilen und den sich stetig ändernden Vocals. Hier erstaunen Geigenloops im Hintergrund sowie die vielen Tempiwechsel. Die inzwischen vorhandenen Blastbeats werden mal schneller, mal langsamer oder verstummen ganz, um dann zusammen mit Schreien wieder loszubrechen. Der perfekte Soundtrack für einen alten italienischen Horrorfilm mit Geisterbeschwörung, spätestens mit den arienhaften Einsprengseln in der Mitte des Stückes. "Abyss Of Longing Throats" (03) erscheint mir das GNAW-typischste Stück bisher, recht melodiös zwar, aber mit Blastbeats und diesem verzweifelten Sing-Schreien. Black Metal, von mir aus auch mit einem 'Post-' davor. Neben stoischen Trommeln und sägenden Gitarren beeindruckt in "From The Black Mouth Of Spite" (04) vor allem das wirklich beängstigende, kränkliche Schreien. Wohingegen das wehmütige "The Holy Body" (05) mit einer zwar extrem verzweifelten, aber eben auf apokalyptische Art und Weise schönen Melodie aufwartet. Passend dazu sind die Industrietrommeln sehr vertrackt angelegt. Ganze Passagen des vorletzten Stückes "And They Will Be Cast Out Into Utter Darkness" (06) wirken klassisch instrumentiert, nicht zum ersten Mal auf dem Album, was den Soundtrack-Effekt vieler Stücke verstärkt. Ansonsten dehnen sich immer zäher, dickflüssiger werdende Abschnitte zwischen monsterhaften Stimmen, dann folgt der Ausbruch inklusive der völlig selbstvergessenen, eruptiven Schreie. "Up Into The Heavens Down Into The Circles Of Hell" (07) fließt endgültig wie zäher Teer, erneut aber mit mächtiger Melodie. Ein Sägen, Dröhnen, Zerren und Donnern, wildes Schreien, später dann Geigen und Gesangs-Samples.

Die angekündigte Pause scheint MAURICE DE JONG genutzt zu haben. Sein neues Album klingt so, als ob er Kreativität gebündelt und zentriert hat, um GNAW THEIR TONGUES mit neuem Sprit anzutreiben. Klar sind die Wurzeln gut und durchweg hörbar, aber "Abyss Of Longing Throats" weist mehr Vielfalt, Irrsinn, Überraschungen und eben auch Schönheit auf als die früheren Alben, an die ich mich erinnere. Toller Neustart, oder Wiedereinstieg. Macht die Post-(wichtig!)Black-Metal-Ambient-Noise-Industrial-Welt ein Stückchen besser!

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» GNAW-Blog
» GNAW @ Bandcamp
» GNAW @ Facebook
» CRUCIAL BLAST @ Facebook
» CRUCIAL BLAST @ Bandcamp

Themenbezogene Artikel:
» GNAW THEIR TONGUES: Collected Atrocities
» GNAW THEIR TONGUES / COREPHALLISM Split

Themenbezogene Newsmeldungen:
» GNAW THEIR TONGUES mit neuem Album

Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
Die angekündigte Pause scheint MAURICE DE JONG genutzt zu haben. Sein neues Album klingt so, als ob er Kreativität gebündelt und zentriert hat, um GNAW THEIR TONGUES mit neuem Sprit anzutreiben. Mehr Vielfalt, Irrsinn, Überraschungen und eben auch Schönheit als auf früheren Alben.

Inhalt
01. Lick The Poison From The Cave Walls (06:57)
02. Through Flesh (05:50)
03. Abyss Of Longing Throats (07:39)
04. From The Black Mouth Of Spite (06:32)
05. The Holy Body (06:49)
06. And They Will Be Cast Out Into Utter Darkness (04:17)
07. Up Into The Heavens Down Into The Circles Of Hell (04:58)

~ 43 min.
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
Gnaw Their Tongues
 
cialis cialis fiyat seo sorgulamahacklink seo backlink sorgulama hacklink satış backlink satış makale programı Tanıtım Yazısı site analiz seo analiz seo aracları seo sorgula backlink satış instagram takipçi hilesi meme küçültme pubg hile al hacklink satışbacklink al google sıra bulucu
abyss gnaw longing schönheit their throats tongues