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ZEITKRATZER/COLUMN ONE: ENTROPIUM


ZEITKRATZER/COLUMN ONE: ENTROPIUM
Genre: Neue Musik
Verlag: Karlrecords
Medium: Vinyl 12''
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Das um REINHHOLD FRIEDL versammelte, klassisch besetzte, auf improvisierte und Neue Musik spezialisierte Ensemble ZEITKRATZER hat nun, kurz nach Erscheinen ihres Albums, das Stücke von WHITEHOUSE in rein akustische Versionen verwandelte, ein Album mit Titeln von COLUMN ONE aufgenommen. „Entropium“ heißt es und bedeutet eine Augenlidfehlstellung – wobei die Wimpern wegen der Stellung des Augenlids an der Hornhaut schleifen. Ein, hört man sich das Album an, doch recht passender Titel.
Eingespielt wurde das Ganze 2012 während des MaerzMusik-Festivals im Berghain – der Klub, in dem der Exzess immer noch seine Heimstatt hat. Dem ZEITKRATZER-Ensemble stand ROBERT SCHALINSKI (einer der bei Auftritten meist hinter Masken versteckten COLUMN ONE-Aktivisten) zur Seite. Er entwickelte eigens fünf Partituren für akustische Instrumente, um die mit elektronischen bzw. elektroakustischen Mitteln erzeugten Stücke für klassische Instrumente spielbar zu machen. Umgeschrieben wurden diese dann von REINHOLD FRIEDL, der das Material mit dem gesamten Ensemble geprobt und an das Instrumentarium angepasst hat. Bedenkt man, dass es sich bei der Musik von COLUMN ONE um oft wahnwitzige DADAistsische, surreale, konstruktivistische Ideen handelt, die in einer ebenso gearteten Ausführung oft euphorische Verwirrung im interessierten Publikum hinterlässt, kann man erahnen, mit welcher Leichtigkeit eine solche Umsetzung einhergeht. Stellen wir uns nur einmal vor, der präparierte Tierkopf, den ROBERT SCHALINSKI einst spielte, müsste in ein von klassischen Instrumenten gespieltes Stück umgeformt werden. Wie wird ein mit elektronischer Verkabelung versehener Stoffpuppenkopf zur Partitur? Wie notiert man so etwas? Reicht es da, wenn fünf Linien gezogen werden, auf die man dann einfach Noten schreibt? Ja, es mutet schon etwas seltsam an, eine an einen Versuchsaufbau erinnernde Installation, die ohnehin nur Modell- bzw. Probencharakter hat, in eine handfeste, für klassisch ausgebildete Musiker spielbare Form zu verwandeln. Und doch ist es geschehen. Tandaradei ...

Es beginnt mit „Panthera“ (Teil 1), einem etwa einminütigen Stück, das anhaltend quietscht. Das übernehmen die Streicher. Darunter schlägt die Pauke den Rhythmus. Es folgt „Sol“ (Teil 2), ein ebenfalls quietschend beginnendes Stück, das nun von Becken, Pauken und Trompeten, d.h. Bläsern, getragen wird. Stellenweise klingt dieses dunkel metallische Stück nach dem Einspielen des Orchesters, kurz bevor es beginnt. Dazu bäumt sich alles immer mehr auf, fällt dann in sich zusammen, um dann fast schon tonal mit Klarinette und Bläsern weiterzumachen. Aber eben nur fast. Denn gerät gleich alles wieder in ein kunterbuntes Durcheinander. Teil 3, „Vilde Navarseke“, geht vermutlich auf den Titel „Berta Navarseke 1919“, der vom COLUME ONE-Album „Der Präsident der Sonne“ stammt, zurück. Vergleicht man beide Stücke, fällt schon auch eine Ähnlichkeit auf. Dazu kommen wehleidig klagende Stimmfetzen und ein rhythmisiertes Klappern, Wasserplätschern und etwas, das sich nach dem Zerbröseln von Baumrinde oder vielleicht trockenem Holz anhört – bedrohlich. „Handhilse“ (Teil 4), mit mehr als zwölf Minuten das längste Stück des Albums, beginnt mit einem Schaben. Während es schabt oder eben schleift, hört man einen stehenden Trompeten-Ton, der nach einigen Sekunden beginnt, zu variieren. Dann annähernd Stille. Dann ein wirres Klappern, Rasseln, Flöten. Danach ein Brummen und Streichen, das sich wiederum, im Verbund mit lauter werdenden Bläsern, aufbaut, dann abfällt, um nach etwa acht Minuten in ein Geigenquietschen zu führen, das mit Bläsern in Verwirrung endet. Teil 5 fehlt dann. Es wird mit Teil 6 „Lade“ weitergemacht. Auch hier wieder Quietschen. Und das hält sich bis zum Ende hin – von einem Lacher begleitet ...

Das auf 300 Kopien limitierte Vinyl erschien im Mai auf KARLRECORDS ... Ich sage kaufen!, denn ist dies eine Anlage, „die in der Ewigkeit Zins zahlt“.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Zeitkratzer-Seite
» Column One-Seite
» Label-Seite

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Zusammenfassung
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Inhalt
A1 Entropium Part 1: Panthera 01:12
A2 Entropium Part 2: Sol 07:10
A3 Entropium Part 3: Vilde Navarseke 06:59

B1 Entropium Part 4: Handhilse Drum [Orchestra] – Michał Libera 12:18
B2 Entropium Part 6: Lade 03:01
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