Die Seite wird geladen... einen Moment bitte.
awk

HELEN MIRRA AND ERNST KAREL: Maps ...

Of Parallels 41°N and 49°N


HELEN MIRRA AND ERNST KAREL: Maps ...
Genre: Ambient
Verlag: SHHPUMA
Medium: CD / Digital
Kaufen bei: Amazon


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

HELLEN MIRRA und ERNST KAREL kommen aus Boston und haben uns schon so Einiges zu Augen und Ohren gebracht. So auch die in den Kunstwerken (KW Institute for Contemporary Art) in Berlin 2011 stattgefundene Präsentation der Arbeit „Location Recordings“. Hier wurden 16mm Filme von MIRRA tonlos gezeigt. Und von KAREL kam dazu eine Audio-Arbeit, die den Film selbstverständlich in einen anderen Kontext als den gestellt hat, welcher MIRRA vielleicht dazu vorschwebte. So etwas kommt schon vor, wenn man zwar gemeinsam aber auch unabhängig voneinander an ein- und derselben Sache arbeitet. In den Kunstwerken jedenfalls konnte man so etwas wie einen theoretisch unterfütterten Versuchsaufbau, also ein Experiment, das wir allerdings schon von WILLIAM S. BURROUGHS her kennen, bestaunen. „Die unsichtbare Generation“ lautet der Titel eines von BURROUGHS verfassten Monologs. Darin heißt es: „Das, was wir sehen, wird weitgehend bestimmt durch das, was wir hören“. Und weiter: „Stellen Sie den Ton an Ihrem Fernsehgerät ab. Untersetzen Sie ihn durch einen beliebigen Tonstreifen, den Sie vorher mit Ihrem Tonbandgerät aufgenommen haben ... Sie werden feststellen, dass der ausgetauschte Tonstreifen angemessen erscheint und darüberhinaus Ihre Interpretation des Filmstreifens auf dem Bildschirm bestimmt“. Stimmt, der Kontext macht´s.
Diese oder zumindest eine ähnliche Herangehensweise findet sich auch in den Arbeiten von MIRRA und KAREL. So auch in der aktuellen Arbeit, die so etwas wie eine audio-visuelle Landvermessung darstellt. Die im Titel angegebenen Zahlen decken nämlich die Breitengrade der Landmasse Nordamerikas von Ost nach West ab. Eine Region, die einst lediglich Waldgebiet war – bewachsen von Ulmen, die es dort längst nicht mehr gibt. MIRRA und KAREL stellten diese Landschaft schon mehrfach ins Zentrum ihrer gemeinsamen Arbeit. Für die aktuelle nun ordneten sie den verschiedensten Elementen ebenso unterschiedliche Instrumente zu. Eine Gitarre tönt für das Land, die Bass-Gitarre fürs tiefe Wasser, ein Analog-Noise-Generator für den Wind, Stille für die fließenden Flüsse und die Bilder, also der Film, für Eisenbahnlinien. Vorwiegend sind wohl die Farben blau und grün zu sehen. Sie stehen für Land und Wasser. Das scheint naheliegend. Mir jedoch liegt nicht der Film, sondern nur die Audio-Home-Stereo-Version vor. Deshalb also nur dazu.
Das etwa eine Stunde dauernde Stück rauscht. Dann beginnt es zu brummen. Eine zusammengesetzte Soundcollage, Feldaufnahmen, die dem Sichtbaren wohl zusortiert wurden. Ein kunstvoll gewebter Teppich, der von Grün und Blau beherrscht wird. Das Rauschen des Wassers, der Wind, der über das Grün der Wiesen streicht, kleine Hügel, die mittels gezupfter Saiten in die Landschaft geworfen werden, erscheinen, wenn man die Augen zumacht. Das heißt, wenn man um den Hintergrund des Ganzen weiß. Sonst nämlich wär es wohl nur eine Zusammenstellung verschiedener Sounds, die ohne den Kontext nur schwerlich in einen subjektiven gebracht werden könnte. Man wüsste zwar, verfügen wir doch über ein gewisses Maß an Vorstellungskraft, um den Wind oder vielleicht die nach Kuhglocken oder Milcheimern klingenden Sounds, wir brächten uns das dann sogar als ein Bild oder mehrere zusammenhängende Bilder vor Augen, doch wüssten wir nichts um die theoretische Struktur, die Zuordnung von Element und Instrument. Uns käme das Ganze doch wohl eher wahllos vor. Und daran krankt ja so vieles. Gäbe es nicht dicke Bücher zu bestimmten Arbeiten, wir wüssten nicht, was das zu bedeuten hat. Und dabei dachten wir doch, dass sich Kunstwerke selber erklären. Nein, weit gefehlt.
Es, also auch diese Arbeit, scheint hier stellvertretend für das zu stehen, was ohne Zusatz längst nicht mehr auskommt. Vergleichen wir das nur mit z.B. der Documenta. Ein Begleitbuch mit mehreren hundert Seiten, ohne das nicht verstanden werden kann, worum es eigentlich geht ... Trotzdem interessant ...
Die Ausstellungsversion gibt es in dual-mono, mit einem CD-Player plus Lautsprecher pro Seite, 41 Grad Winkel zum linken, 49 zum rechten Kanal. Die Veröffentlichung beinhaltet auch noch ein Buch: EDGE HABITAT MATERIALS (Chicago: WhiteWalls, 2014). Auch die bereits gezeigte Ausstellung: EDGE HABITAT (Lissabon: Culturgest, 7.6.-14.9.2014) gehört noch dazu ...

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HELLEN MIRRAs Homepage
» ERNST KARELs Homepage
» Label-Homepage


Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
-

Inhalt
1. Maps of parallels 41ºN and 49ºN at a scale of ten seconds to one degree, home stereo version
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
Helen Mirra and Ernst Karel
 
cialis cialis fiyat seo sorgulamahacklink seo backlink sorgulama hacklink satış backlink satış makale programı Tanıtım Yazısı site analiz seo analiz seo aracları seo sorgula backlink satış instagram takipçi hilesi meme küçültme pubg hile al hacklink satışbacklink al google sıra bulucu
ernst karel maps