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Michael We.

REI REA: Food For The Worms

Angst Ambient


REI REA: Food For The Worms
Genre: Ambient
Verlag: Union Finale
Erscheinungsdatum:
März 2015
Medium: Kassette + Download
Preis: ~7,00 €
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Ein Mann in seinem "schäbigen" Keller (sagt das Label, nicht ich) mit kaputten Instrumenten – das ist, sehr verkürzt, das Konzept von REI REA. Den Kanadier haben wir mit der Zusammenstellung "Selected Works I" schon vorgestellt, nun erscheint mit "Food For The Worms" auf dem von MENACE RUINE betriebenen Label UNION FINALE eine weitere Kassette. CHRISTIAN DUBÉ aus Montreal hat diese sieben Stücke seines Ein-Mann-Projektes bislang nur im Selbstverlag auf CDR verteilt, jetzt sind sie auch als schön verpacktes, liebevoll gemachtes Tape und als Download zu haben. Das Konzept funktioniert (noch) besser als auf der Werkschau davor; weniger derb und harsch, dafür aber durchweg von einer schrägen und irgendwie, nun ja, kaputten Atmosphäre durchzogen ...

... welche gleich in "Cluster" (01), dem Opener, deutlich wird. Schief und aus der Zeit gefallen klingt dieser Angst Ambient. Dunkel, in Moll tönen streicherähnliche Drones, unterlegt von einem schleppenden Küchengeräte-Rhythmus und industriellen Vocal-Fetzen. Verwandt mit der morbiden Stimmung eines HERMANN KOPP. "Gerry Membrain" (02) legt an Geschwindigkeit zu; mit dem schnellen, mitreißenden Tuckern setzen flüsternde Stimmen ein – Power Electronics mit halber Drehzahl, teils auch mit Dark Wave-Anklängen aus den 1980ern und – erneut – äußerst atmosphärisch. "War Rat" (03) bleibt eindringlich, wozu vor allem der stoische und sehr mächtige industrielle Beat beiträgt. Eine sehr verzerrte Gitarre fungiert als Stimme, oder umgekehrt, so dass tatsächlich mit etwas Fantasie die fauchende, titelgebende Ratte zu hören ist.
"The Mile" (04) bringt mehr Ruhe, ist tatsächlich Ambient mit seinen schwingenden, immer leicht schief klingenden, aber sehr ästhetischen Drones – wie der in der Luft schwebende Gesang eines Countertenors. Auch "Torture Well" (05) fällt wieder durch eine extrem flüssige Percussion auf, überlagert von Dark Ambient-Sounds, die nach menschlicher Verzweiflung riechen; in der zweite Hälfte dominieren zerrende, noisige Drones. "Garry Membrain" (06) – wieder treibend, fast schon tribal, mit Trommeln und sägenden Elektro-Sounds plus sphärischen Sprachfetzen. "Giant" (07) beginnt mit der Auflösung, die Drones zerfasern, und als Abgesang am Ende – wobei ich nicht weiß, wo der Track aus meiner digitalen Vorab-Version auf der Kassette zu finden ist, im Artwork ist er jedenfalls nicht vermerkt – schmettern mächtige, chorale Industrial-Drones aus großen Maschinen ("Scoff", 08).

Der Begriff 'Angst Ambient' gefällt mir ganz gut für die Musik auf "Food For The Worms". Viele schöne, gefällige und oft sehr rhythmische Parts kombinieren sich zu einem Ganzen. Zusammengehalten wird das analoge Soundkonstrukt über alle Stücke durch die einheitliche, mal mehr, mal weniger unterschwellige Atmosphäre der Defektheit, Brüchigkeit. Wie ein wertiges Gemälde mit Rissen – feines Gesamtkunstwerk!



 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» UNION FINALE @ Bandcamp
» UNION FINALE-Shop
» REI REA @ Discogs
» REI REA @ Bandcamp
» MENACE RUINE


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Zusammenfassung
Der Begriff 'Angst Ambient' gefällt mir ganz gut. Zusammengehalten wird das analoge Soundkonstrukt über alle Stücke durch die einheitliche, mal mehr, mal weniger unterschwellige Atmosphäre der Defektheit, Brüchigkeit. Wie ein wertiges Gemälde mit Rissen - feines Gesamtkunstwerk!

Inhalt
01. Cluster (04:50)
02. Gerry Membrain (04:02)
03. War Rat (05:02)
04. The Mile (05:00)
05. Torture Well (05:06)
06. Garry Membrain (06:34)
07. Giant (06:33)
08. Scoff (6:49)

~ 45 min.
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