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Michael We.

AIDAN BAKER: The Sea Swells A Bit

Klassiker, als Doppel-Vinyl umgesetzt


AIDAN BAKER: The Sea Swells A Bit
Genre: Ambient
Verlag: Ici D'Ailleurs
Erscheinungsdatum:
19. Februar 2015
Medium: Vinyl DLP
Preis: ~18,00 €
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AIDAN BAKER kann es einfach! Der in Berlin lebende Gitarrist aus Kanada, ursprünglich an der Flöte ausgebildet, weist ein riesiges Portfolio auf. Und egal ob als Bestandteil des Duos NADJA, als Gast beim deutschen Drone-Duo TROUM (Besprechung) oder solo (Besprechung) – ich habe noch keinen Reinfall gehört. Was man von anderen 'Ambient'-Musikern mit solchen Massen an Veröffentlichungen nicht behaupten kann. In vielen BAKER-Besprechungen taucht "The Sea Swells A Bit" von 2006 als eines seiner besonders wichtigen Werke auf, zumindest was reine Ambient-Musik angeht. Vielleicht weil hier Lässigkeit und Eleganz, mit der AIDAN BAKER epische Tracks entwirft, gut erkennbar sind.
Das französische Label ICI D'AILLEURS veröffentlicht nun eine Neuauflage der damaligen CD, und zwar als Doppel-LP mit neuem Cover, mp3-Download und einem Bonustrack: Auf Seite D befindet sich eine Liveeinspielung des Titeltracks, wobei ich hier nicht rausfinden konnte, wie und wo dieses Livestück entstanden ist, ob Publikum mit dabei war et cetera.

"The Sea Swells A Bit" (A) ist ein einziges behutsames, tiefes und hallendes Gitarrenintro. Das Stück könnte auch der (leise) Auftakt für einen Metalklopper sein, die vielzitierte Ruhe vor dem Sturm – woraus sich ein nicht unwesentlicher Teil der Spannung ergibt. Wir werden aber nicht über Gebühr gestresst, es bleibt ruhig, allerdings webt sich nach und nach eine Melodie aus wenigen Tönen ein. Mehr als 20 Minuten lang schwebt wunderbarer und sehr beruhigender, warmer Gitarrenambient durch den Raum, später immer wieder begleitet von minimaler, rhythmisch verschobener Percussion, die oft wie ein unruhiges Knistern klingt. Schönheit durch Wiederholung mit Veränderung in dezenten Nuancen. Über die lange Strecke ergibt sich etwas Gleißendes, Glänzendes, passend zum ruhigen Ausgleiten am Ende. In "When Sailors Die" (B) steht das jazzig tuckernde Schlagzeug im Vordergrund, erst im Verlauf entwickelt sich eine ganz sanfte, langgezogene Melodie aus Drones, fast psychedelisch. Absolut entspannter Ambient, erinnert mich stellenweise ein wenig an ruhige PINK FLOYD-Passagen. Die Gitarre übernimmt wieder für "Davey Jones' Locker" (C), unterlegt von einigen schnarrenden Geräuschen. Alles sehr hell, freundlich und organisch. Mit Percussion und einigen twangenden Saitentönen wirkt dieses Stück dann sogar etwas 'rockiger', bisher auch am melodischsten mit einer schnellen Abfolge von Tönen. Einige flötenähnliche Klänge unterstützen zusätzlich die drogige All-Atmosphäre. Erstaunlich: Die Live-Variante von "The Sea Swells A Bit" (D) klingt wie ein anderes Stück, arbeitet mit langen, weichen, flüsternden Drones. Zusammen mit den Geräuschen muss ich an Urwald-Untermalung erinnert, mit weniger Gitarre und gefühlt mehr elektronisch; Universums-Klänge.

Über längere Strecken passiert hier nicht viel – das aber sehr, sehr elegant! Schnell stellt sich eine atmosphärische, träumerische Weite ein, aufgrund der wohligen Sounds und der hypnotischen Wiederholung bestimmter Parts. Händisch und organisch klingen die vier Stücke, als hätte sie BAKER entspannt und dabei hochprofessionell aus dem Ärmel geschüttelt. Da es sich um die erste Vinylumsetzung (remastered) der Aufnahmen von 2006 handelt, das Doppelalbum mit neuem Artwork, den Downloads und dem Bonustrack einige Extras bietet und außerdem erschwinglich ist, kann man meiner Meinung nach nichts falsch machen!

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
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Zusammenfassung
Über längere Strecken passiert hier nicht viel - das aber sehr, sehr elegant! Schnell stellt sich eine atmosphärische, träumerische Weite ein, aufgrund der wohligen Sounds und der hypnotischen Wiederholungen. Erste Vinylumsetzung der Aufnahmen von 2006, mit neuem Artwork und Bonustrack.

Inhalt
Doppel-LP + Download

A. The Sea Swells A Bit (20:53)
B. When Sailors Die (17:14)
C. Davey Jones' Locker (16:00)
D. The Sea Swells A Bit (Live) (21:59)
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