MICHAEL IDEHALL: Svartkonster

Wer vor rund sieben Monaten unserer Empfehlung gefolgt ist und in "Deep Code" (Besprechung) reingehört hat, findet auch an "Svartkonster" Gefallen. Der skandinavische Multimediakünstler und Musiker MICHAEL IDEHALL präsentiert auf BELÄTEN einige neue Songs, die er vor einigen Monaten bereits als idehall-svartkonster/">'Mixtape' auf REPARTISERAREN vorstellte, sowie ein paar unveröffentlichte Remixe. Die Kassettenversion dieser Mischung, limitiert auf 23 Stück, ist schon ausverkauft. Aber über die BANDCAMP-Seite von BELÄTEN gibt es das komplette Musikpackage zum Spottpreis als Download. Die Bezeichnung 'Death Industrial' habe ich rund um die acht Stücke gelesen – passt gut, die Atmosphäre ist düster, oft hämmernd und insgesamt noisiger als auf dem Vorgängertape "Deep Code".

"Spirit Catcher" (01) arbeitet mit noisigen, windigen Sounds. Industrielles Brummen und Tuckern sowie die düsteren, hallenden Vocals sorgen für eine sehr apokalyptische Anmutung, trotz allem bleibt der Opener – wie auch viele der weiteren Tracks – sehr rhythmisch. Die Drones in "Dead Worlds" (02) wirken allerdings eher ruhig, bilden dunklen Ambient, der – gestützt von langsamem, lyrischem Flüstern – dahingleitet. "Mutantra" (03) dagegen hat mit seinen langsam hämmernden Beats EBM-Ansätze, wenn auch in Zeitlupe, und erneut bestechen die flüsternden, schleppend vorgetragenen Vocals. Auch "Repartiseraren" (04) und "Ahakascha" (05) bleiben sehr rhythmisch, wummernd und industriell, erst ohne, dann mit Stimme. Der Elfminüter "Pathworking" (06) ist besonders stark. Extrem reduziert, nur mit vereinzeltem Wummern, kommt der schreddernden, düsteren Weltuntergangsstimme eine besondere, hypnotische Bedeutung zu ("listen to the sound of my voice and allow your body to relax"). Ganz langsam entwickelt sich etwas mehr (dezente) Bewegung im Hintergrund. "Seantronique" (07) beruhigt noch einmal mit Dark Ambient-Atmo und beschwörenden, leicht drogigen Vocals, bevor mit "Beyond" (08) ein kürzerer, dafür aber heftiger Industrial-Kracher am Ende steht.

Wiederum verbreitet MICHAEL IDEHALL eine sehr starke, überwiegend industrielle Atmosphäre. Durch die extrem eindringlichen, oft schleppenden und verzerrten Vocals bekommt das Ganze seine apokalyptische, fast außerweltliche Note. Sehr schick, auch als 'Download only' zu empfehlen.

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