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Endsal

GNAWED: Feign And Cloak

Akustischer Todesterror in herzerwärmender Vollendung


GNAWED: Feign And Cloak
Genre: Noise
Verlag: Malignant...
Vertrieb: Malignant...
Erscheinungsdatum:
2. September 2014
Medium: CD
Preis: ~14,00 €
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Seit 2009 immerhin ist GRANT RICHARDSON schon mit seinem Projekt GNAWED aktiv. Seitdem hat der Mann aus Minneapolis, Minnesota, einen recht beachtlichen Output an Cassetten und CDrs unter die Leute gebracht, mal alleine, mal im Split-Paket mit anderen einschlägigen US-Acts wie CUSTODIAN, EN NIHIL oder DISTHRONED AGONY. 2012 veröffentlichte er auf PHAGE TAPES das überwiegend positiv aufgenommene, im europäischen Raum jedoch eher schwach rezipierte Debüt-Album "Terminal Epoch", um jetzt auf dem publikumsträchtigeren MALIGNANT-Label einen mehr als würdigen Nachfolger hinterherzuschieben.

"Feign And Cloak" ist ein Death Industrial-/Noise-/PE-Hybrid, der sich gewaschen hat und dem aufmerksamen Hörer in kürzester Zeit plausibel macht, warum GNAWED auch hierzulande mittlerweile in einem Atemzug mit STEEL HOOK PROSTHESES, THE VOMIT ARSONIST oder NYODENE D genannt wird, sobald die Rede auf herausragende US-Noise-Projekte der jüngeren Zeit fällt. Und ohne jeden Zweifel kann der ebenso dichte wie harsche, mal hypnotisch rumorende, mal verhalten rhythmisch strukturierte, finster-bratzige Sound, den GNAWED als Markenzeichen etabliert hat, mit zum Interessantesten und Intensivsten gezählt werden, was die einschlägige Szene jenseits des Großen Teiches derzeit zu bieten hat. Nicht zuletzt weiß auch der Facettenreichtum in Fragen der Sounderzeugung, die neben dem obligatorischen elektronischen Equipment auch Metallpercussion nebst -geschrammel, Field Recordings und Vocalexperimente einschließt, Herz, Hirn und Ohr des Kenners und Genießers zu entzücken.

Mit dem Signing bei MALIGNANT, dem wohl engagiertesten und öffentlichkeitswirksamsten Label, das sich für dergleichen Musik in den USA finden lässt, wächst schließlich & endlich zusammen, was zusammengehört – der Rezensent wenigstens kann sich kaum ein Label denken, das für die Veröffentlichung von "Feign And Cloak" besser geeignet gewesen wäre, denn die rumpelige Mixtur aus typisch amerikanischem Death Noise à la SHP und verhaltenem PE-Sound europäischer Manier fügt sich perfekt ins ultraorthodoxe, ebenso scharf konturierte wie zappendustere musikalische Profil des mittelschwer legendären Musikverlages aus dem beschaulichen Elkton, Maryland. Dass GNAWED damit eine wachsende Popularität gesichert sein dürfte, ist ausdrücklich zu begrüßen und mehr als verdient: dem Rezensenten war es nach dem Durchhören von "Feign And Cloak" jedenfalls schier unbegreiflich, dass ihm das Projekt vorher praktisch unbekannt war – die Möglichkeit solcherlei Missstandes sollte nach dem Wechsel zu MALIGNANT behoben oder wenigstens minimiert sein.

Der Versuch, das vorliegende Werk nun etwa en detail zu besprechen, scheint im übrigen schon im Vorsatz an der Sache vorbeizuschliddern, entfaltet es seine tieferliegenden Qualitäten doch erst in der Gesamtbetrachtung und seine eigentliche Wirkung demgemäß als Ganzes. Nichtsdestoweniger findet sich freilich durchaus so etwas wie "Hits" darauf: Allem voran sei hier das in mehr als einer Hinsicht bombastische, ebenso basslastig wummernde wie aggressiv-schnarrige, sich auf immer entlegenere Hochebenen des Hasses schraubende "Burning The Hive" genannt; des weiteren „Pestilence Beholden“, das wohl rhythmischste Stück der CD, das insbesondere in diesen Rhythmuspartien geradezu "klassisch" anmutet und streckenweise etwas an SPK zu ihrer "Leichenschrei"-Phase erinnert; zu guter Letzt der finale Track "Torch To Cedar", in dem noch einmal sämtliche Stärken dieses rundum gelungenen Werkes komprimiert zum Besten gegeben werden: fies-schnarriges, sich langsam intensivierendes Gewummere, während der Sound konsequent in harsch-grisseligem, auf jeden Fall grundungemütlichem Fahrwasser verbleibt, um sich dann schichtweise immer stärker zu verdichten und schließlich in einer ebenso brachialen wie alleszermalmenden Kakophonie zu kulminieren – die Assoziation zu Panzerverbänden, die im Bombenhagel durch irgendein kraterdurchpflügtes Kriegsgebiet rollen, drängt sich geradezu auf und scheint dem Grundton dieses, das Opus beschließenden Liedchens wohl am besten gerecht zu werden.

Eins freilich steht außer Frage und soll nicht verschwiegen werden, auch wenn es dem kugelrunden Gesamteindruck nicht den geringsten Abbruch tut: Das musikalische Rad wird auf "Feign und Cloak" ganz sicherlich nicht neu erfunden. Was diese CD dessen ungeachtet allerdings so bemerkenswert, ja: herausragend macht, ist die strukturelle und thematische Vielfalt des akustischen Materials, das zum Einsatz kommt, die harmonische, fugenlose Verschmelzung rumpeliger Death-Noise-, brummiger Dark Ambient- und aggressiver PE-Elemente, die ebenso gelungen wie typisch für GNAWED ist, die atmosphärische Dichte und der Abwechslungsreichtum, die auf diese Weise realisiert werden, und schließlich die kompromisslose Wucht, mit der dem Hörer all dies vor den Latz geballert wird, kurzum: "Feign And Cloak" buchstabiert das Genre nicht mehr und nicht weniger als idealtypisch aus und eröffnet so einen exemplarischen Ausblick auf das, was Death Noise US-amerikanischer Provenienz in seinen besten Momenten ist, bedeutet und … äh … kann: Knüppel aus dem Sack und ins Gesicht und dabei alle verfügbaren Daumen steil nach oben!


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» GNAWED @ blogspot
» GNAWED @ bandcamp
» GNAWED @ facebook
» GNAWED @ discogs
» Feign And Cloak @ MALIGNANT RECORDS
» MALIGNANT RECORDS-Homepage

Themenbezogene Artikel:
» GNAWED: Pestilence Beholden


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Zusammenfassung
Rundum gelungenes, zweites Album des US-Death-Noise Projektes, das hier quasi die Quintessenz des Genres, angereichert und abgeschmeckt mit PE- und Dark Ambient-Elementen, zelebriert. SHP meets EX.ORDER meets SPK oder so ähnlich - ganz großes, beinahe perfektes Tennis jedenfalls!

Inhalt
01: Time Undone
02: Burning The Hive
03: The Scales
04: Feign And Cloak
05: Pestilence Beholden
06: Of The Wings And The Carrion
07: The Drowning Fire
08: Torch To Cedar

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