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Michael We.

ANENZEPHALIA: Instrumentalities

"Singles Collection 1991-2008"


ANENZEPHALIA:  Instrumentalities
Genre: Power Electronics
Verlag: TESCO
Erscheinungsdatum:
November 2014
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
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Ein Album namens "Instrumentalities" mit dem Zusatz "Singles Collection" klingt recht putzig für ein Power Electronics-Projekt. Der Eindruck wird allerdings durch den malträtierten Schädel auf dem Cover wieder zurecht gerückt. Ohnehin ist bei ANENZEPHALIA vieles nicht so, wie es scheint. Entgegen der klassischen Genre-Bezeichnungen wie zum Beispiel eben Power Electronics arbeitet die deutsche Ein-Mann-Gruppe weniger mit purer Brutalität und Geknüppel. Der Terror entsteht hier eher durch unterschwellige Signale und eine zwar sehr kalte, aber nicht unbedingt knallharte Atmosphäre.
Nach langer Pause erschien vor zwei Jahren mit "Kaltwelt" (2012, Besprechung) eine neue Veröffentlichung mit einigen ungehörten Tracks. Auf "Instrumentalities" nun sind zwar keine neuen, aber schwer bis gar nicht erhältliche Stücke versammelt, die ("Singles Collection") zwischen 1991 und 2008 auf kleineren Vinylformaten rauskamen ("Lyse" 1991, "New World Disorder" 1998, "Die Sender Müssen Schweigen" 2002 und "Projected Void" 2008 – die Stücke auf "Instrumentalities" sind allerdings nicht chronologisch sortiert).

"Infarkt" (01) ist ein würdiger Opener: Das äußerst rhythmische Doppel-Wummern, ein regelmäßiges Tuckern und ein blechernes, Drone-ähnliches Gebilde hypnotisieren gehörig. Eher typisch Industrial klingt "Mechanical Rape" (02), das mächtige Grundbrummen begleitet von Knirschen und Schaben, dazu kaum als Stimme erkennbare, verzerrte Zwischenrufe, die zunehmend flächiger und massiger werden. Das Ganze wie schon angedeutet auf einem sehr erträglichen Level, eben weniger brachial, sondern atmosphärisch. "Mindcancer" (03) besteht aus rhythmischem Hämmern und Wummern plus sirenenartigem Rufen, und auch "Induratio Penis Plastika" (04) lebt von seinen 'Beats'; vertrackt, metallen und dazu schnurrende, sägende Melodiefragmente.
So melodiös (das soll keine Beleidigung sein) und strukturiert geht es überwiegend weiter. Als Basis ein industrielles Grundrauschen, rotorenartig, garniert mit diversen Zutaten: schrilles Morsefiepen ("Planet Of Slaves", 06), umfassende Vocalsamples wie die fiktive Ansprache aus dem Antikriegsfilm "Im Westen Nichts Neues" ("A Tribute...", 07) oder auch moderner anmutende, druckvolle Sounds ("Wahrnehmungskrieg", 09), die mich an diverse GALAKTHORRÖ-Acts erinnern. In Kombination ergibt sich auch das eine oder andere heftigere Stück (derbes Trümmern, Bohren und arienhafte Gesänge in "Störung 1 / Signalgeber", 11), während am Ende mit einigen Field Recordings eher collagenartige Takes stehen.

Erstaunlich finde ich immer wieder die extrem starke Atmosphäre, die dankenswerterweise ohne vordergründigen Krach auskommt: Weniger ist Mehr! Und obwohl die Tracks von vier verschiedenen Veröffentlichungen stammen, klingt die "Collection" beim Durchhören wie aus einem Guss. Und überhaupt: Als einer der ersten TESCO-Acts gehören ANENZEPHALIA (ebenso wie GENOCIDE ORGAN) ohnehin zur musikalischen Grundbildung und diese zum ersten Mal auf CD erschienenen Stücke in den Schrank, Punkt.

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Extrem starke Atmosphäre, die dankenswerterweise ohne vordergründigen Krach auskommt. Und obwohl die Tracks von verschiedenen Veröffentlichungen stammen, klingt die "Collection" wie aus einem Guss. Musikalische Grundbildung, gehört in den Schrank, Punkt.

Inhalt
01. Infarkt
02. Mechanical Rape
03. Mindcancer
04. Induratio Penis Plastika
05. Illegal Survivor
06. Planet Of Slaves
07. A Tribute...
08. Final Pulse
09. Wahrnehmungskrieg
10. Stille Sphären
11. Störung 1 / Signalgeber
12. Fernmeldung / Störung 0
13. Daymare
14. Turn The Tide

~ 70 min.
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