AQUAVOICE ist ein (Dark) Ambient-Projekt, das seit ca. zehn Jahren Veröffentlichungen in die Welt entlässt. Ein Jahr nach der Veröffentlichung des Vorgängers „Grey“ präsentiert das Ein-Mann-Unternehmen von TADEUSZ ŁUCZEJKO nun den Nachfolger „Nocturne“, dessen Material zeitlich in der Nähe von „Grey“ entstand, sodass die Stücke schließlich aufgeteilt wurden, um jeweils ein stimmiges Ganzes zu erhalten. „Nocturne“ wird dem, sowie seinem Namen dabei absolut gerecht. Tatsächlich vermögen es die ruhigen, atmosphärischen Elektronik-Kompositionen einen in eine, ja nächtliche Stimmung zu versetzen. Die Veröffentlichung punktet dabei mit genau austarierten, oft hingetupften Sounds, die träumerisch, verwaschen wirken, so dass eine etwas unwirkliche Atmosphäre entsteht, wie man sie erlebt, wenn man in der Nacht wach oder in der Natur unterwegs ist – beides vornehmlich alleine. Dabei wurde bezüglich des Sounddesigns darauf geachtet, nicht zu künstliche Klänge zu benutzen, um keine abweisende Atmosphäre zu erzeugen. Auf Rhythmusspuren wird ebenfalls durchgängig verzichtet. Vielmehr kommen pianoähnliche Sounds oder ähnlich organische Klangfarben zum Einsatz. Ausgeschmückt werden die einzelnen Tracks zudem mit Field-Recordings wie Insektenzirpen oder Wellenrauschen. Bei den mehr astronomisch angehauchten Titeln wie „Stargate“ werden zudem leise Samples von Funksprüchen eingestreut. Insgesamt fühlt man sich so in einer intimen Welt eingehegt, die einen zu berühren versteht und die perfekt zu herbstlichen Zeiten passt. Wer es etwas dramatischer braucht, für den hat „Nocturne“ noch das packende „Sleep Well“ im Gepäck, bei dem kammermusikalische Texturen auf Samples einer Frauenstimme treffen, wobei es schnell naheliegt, dass es gerade nicht um einen ungestörten, guten Schlaf geht – oder höchstens um den Wunsch danach. Aus meiner Sicht ist es AQUAVOICE mit „Nocturne“ in jedem Fall gelungen, ein Grundthema inspiriert und abwechslungsreich umzusetzen. Das, was dem einen oder anderen (Dark) Ambient-Werk bisweilen abgeht, nämlich das Thema mit den Hörer berührenden Sounds zu verarbeiten, gelingt hier jedenfalls recht gut. Zurückhaltend – aber quasi traumhaft gut.
Tony F. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » AQUAVOICE @ Facebook Themenbezogene Artikel: » AQUAVOICE: Early Recordings
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Zusammenfassung
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Inhalt
Pneumatic Sequence
In The Night Black Silence Fish Dreams Sleep Well The Secret Life Of Insects Lunapark Endless Enigma Nebulous Dawn Stargate Sunday Afternoon |