Tony F.
KENTIN JIVEK & MIRO SNEJDR: Voir Dire
Genre: Folk Pop
Verlag: Self-Distrib... Erscheinungsdatum: November 2013 Medium: CD-R Kaufen bei: Amazon Ab und an erreichen uns Tonträger auch schon einmal recht lange nach der offiziellen Veröffentlichung. Über die Gründe mag man spekulieren. Dennoch gibt es eigentlich keinen Grund, sich auch dann noch – wenn vielleicht auch etwas kürzer – mit diesen zu beschäftigen. „Voir Dire“, das Album von KENTIN JIVEK und MIRO SNEJDR, die beide auch noch verschiedene andere Projekte unterhalten, ist so ein Fall, da das Album bereits Ende 2013 – physisch nur als CD-R – veröffentlicht wurde. Der Name KENTIN JIVEK muss sicherlich nicht jedem etwas sagen, da er für gewöhnlich recht eigenwillige Ambient- und Folkmusik entweder selbst veröffentlicht oder auf Labels, die sich im Allgemeinen unter dem Radar der meisten Musikfreunde bewegen. Mit MIRO SNEJDR verbindet zumindest der geneigte Neofolk-Freund vor allem, dass er die musikalische Unterstützung/Klavierumsetzung für die eher lahme und laue bis miserable DEATH IN JUNE Produktion „Peaceful Snow“ geliefert hat. Dies muss ihm aber nicht zum grundsätzlichen Nachteil gereichen, denn der Mann kann mehr, wie man an diesem Album sieht.
„Voir Dire“, dessen Titel so viel wie „die Wahrheit sagen“ bedeutet, zeigt dann auch eine weitere Bandbreite von Klängen, die eine Mischung aus Chanson, (Neo)Folk oder Neoklassik sind. KENTIN JIVEK übernimmt dazu den Gesang, der sich gefühlvoll an die Musik schmiegt. Getragen wird der Sound des Albums dabei zum großen Teil von einem Pianofundament, das mit Akkordeon-, Akustikgitarren- oder Keyboardklängen überbaut ist, wobei die Keyboards leider etwas zu künstlich und aufgetragen im Soundbild erscheinen. Zudem wird auch hier und da ein zurückhaltendes Schlagzeug eingebaut. Will man einen Vergleich ziehen, so fallen einem vielleicht Namen wie ONIRIC ein, die ihrerseits allerdings teilweise wiederum etwas in Richtung SPIRITUAL FRONT oder Cabaret schielen, was hier eigentlich nicht der Fall ist. Fällt der Ton des Albums zumeist eher spielerisch und ruhig-zurückhaltend aus, so heißt das nicht, dass die beiden Musiker nicht auch fraglos ansprechende Songs schreiben könnten. Gerade mit dem Eröffnungsstück „Communication“ fällt das Duo in diesem positiven Sinn direkt ins Haus. Aber auch das schwungvolle „Et Amon Ra Aussi“ oder „Le Temps Ne S'offre Pas“ wissen zu überzeugen. Allerdings kommen auch einige Stücke nicht so richtig auf den Punkt bzw. lassen eine gewisse Durchsetzungsschwäche erkennen, sodass man mit diesem Album und sicher auch aufgrund des Veröffentlichungskanals „Eigenveröffentlichung“ – da springen diejenigen, die meinen, man könne heute auf die Arbeit eines ordentlichen(!) Labels als Anschub problemlos verzichten, immer noch zu kurz – Schwierigkeiten bekommen wird, die Aufmerksamkeit breiter Hörerschichten zu erlangen. Die Beschäftigung mit „Voir Dire“ lohnt aber allemal.
Tony F. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » KENTIN JIVEK und MIRO SNEJDR auf Bandcamp
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Zusammenfassung
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Inhalt
Communication
L'Effet Domino Le Nombre D'Or Si Un Jour Le Temps Ne S'Offre Pas Pair Et Face Et Amon Ra Aussi Souffler Comme Une Cométe Je Suis Un Nomade |