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Endsal

TROUM: Dreaming Muzak

Wer schläft, sündigt nicht.


TROUM: Dreaming Muzak
Genre: Drone
Verlag: Zoharum
Vertrieb: Zoharum
Erscheinungsdatum:
25. April 2014
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Drone Records


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Über TROUM an sich, das Drone-/(Dark-)Ambient-Projekt der beiden ehemaligen MAEROR-TRI-Mannen MARTIN GITSCHEL alias "GlitSch" und STEFAN KNAPPE alias "BarakaH" – seinerseits Gründer und Betreiber des Bremer Labels DRONE RECORDS – muss wohl nicht mehr allzu viel gesagt werden, zählt es doch zu den stilbildenden Größen eben jenes musikalischen Genres – Drone –, das in den letzten Jahren wie kaum ein anderes expandierte, in alle möglichen musikalischen Nachbarbereiche hineinwucherte und im Zuge dieses Prozesses eine nachgerade inflationäre Flut an Veröffentlichungen generierte. Die besagte Entwicklung führte zu einer zunehmenden Unschärfe und Vieldeutigkeit hinsichtlich des konkreten musikalischen Materials, das durch den Begriff eigentlich bezeichnet werden soll, und demgemäß mittlerweile irgendwo zwischen SOUTHERN LORD-Acts wie SUNN o))) oder EARTH einer- und experimentellen Puristen wie CELER oder HELM andererseits oszillieren kann. TROUM im allgemeinen sowie "Dreaming Muzak" im besonderen repräsentieren in dieser Hinsicht ein klassisch-orthodoxes Verständnis, d. h. die gebotene Musik konstituiert sich konsequent aus Flächen und besticht durch eine nahezu vollständige Abwesenheit jeglicher Rhythmuselemente. Dieses oder ähnliches sollte dem Hörer allerdings sowieso spätestens angesichts folgender Ankündigung auf dem Digipak dämmern: "The music was especially designed to be played endlessly during your sleeping hours." – Jawoll: Wer sich hier an ROBERT RICH's legendäre "sleep concerts" erinnert fühlt und frühe Werke RICHs wie "Sunyata" oder "Trances / Drones" assoziiert, verfolgt die richtige Fährte.

Bei der vorliegenden CD handelt es sich um ein Re-Re-Issue der gleichnamigen Debüt-Tape-Veröffentlichung von TROUM, die erstmals 1997 in einer Auflage von hundert, liebevoll in handgemachte Kissenbezüge eingenähten, Exemplaren bei dem belgischen Label CLING FILM erschienen ist. Und des Umstandes, dass man es mit einem Stück Musik zu tun hat, das mittlerweile stolze 17 Jahre auf dem Buckel hat, sollte man sich wohl bewusst sein, wenn man sich an die Degustation von "Dreaming Muzak" machen und vor allem: das Werk angemessen und fair beurteilen will. Denn absolut gesprochen mangelt es dem Opus aus heutiger Perspektive an jenem gewissen Etwas, welches nötig wäre, um es signifikant aus dem bereits angesprochenen, unüberschaubaren Wust an Veröffentlichungen herauszuheben, mit dem sich der Liebhaber des Drone-/(Dark-)Ambient-Genres heutzutage konfrontiert sieht. 1997 bestachen die beiden, jeweils ca. 26 Minuten dauernden Stücke zweifellos durch eine Innovativität und Originalität, die der heutige Hörer in aller Regel nur noch schwer nachempfinden können wird, müsste er dazu doch so ziemlich alles ausblenden, was sich seit damals auf dem einschlägigen Sektor getan hat – und das ist, wie bereits ausgeführt und gelinde gesprochen, nicht gerade wenig. Günstigenfalls wird man Teil 1 und 2 von "Dreaming Muzak" also als entspannend, meditativ, ja: möglicherweise sogar psychoaktiv (dieser funktionale Aspekt ist ja ausdrücklich intendiert), schlimmstenfalls als langweilig und redundant wahrnehmen. Last but not least ist das ganze freilich insbesondere für den dezidierten TROUM-Fan von gesteigertem Interesse, dem hier eine ebenso frühe wie weitgehend vergriffene Manifestation des musikalischen Schaffens der beiden Bremer in optisch ansprechender und qualitativ hochwertiger Form neu zugänglich gemacht wird. Der adäquateste Umgang mit TROUMs "Dreaming Muzak" dürfte wohl ohnehin jener sein, für den das Opus ganz ausdrücklich konzipiert wurde: "The Soundtrack To Your Dreams" ...

In der, freilich absolut subjektiven und unmaßgeblichen Wahrnehmung des Rezensenten muss die CD-Veröffentlichung des polnischen Labels ZOHARUM RECORDS summa summarum unter der Kategorie "Kann man, muss man aber auch nicht unbedingt" rubriziert werden: Aus heutiger Perspektive findet sich zweifellos nichts, was prinzipiell dagegen, allerdings auch wenig, was spontan überzeugend dafür spricht – lässt man den musikhistorischen Aspekt an dieser Stelle einmal außer acht. Als Soundtrack zu psychonautischen Wachtraumexperimenten dürfte "Dreaming Muzak" heute allerdings kaum weniger tauglich sein als vor 17 Jahren, weshalb es mehr als angemessen scheint, den Leser mit folgendem, frommem Wunsche ins Schlummerland zu entlassen und zur beherzten Bildung einer eigenen Meinung aufzurufen: Gute Nacht und süße Träume!

 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» TROUM-Homepage
» TROUM @ bandcamp
» TROUM @ discogs
» Dreaming Muzak @ ZOHARUM RECORDS
» ZOHARUM RECORDS - Homepage
» DRONE RECORDS - Homepage

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Zusammenfassung
Insbesondere in genrehistorischer Hinsicht interessantes Re-Issue einer Tapeveröffentlichung von 1997: Explizit als "soundtrack to your dreams" ausgewiesen, zelebriert man hier Drone der dezidiert kontemplativen Sorte, welcher heutige Hörer freilich nur noch bedingt zu verblüffen weiß.

Inhalt
01: Part 1
02: Part 2 (The Dream Catcher)

3-Panel-Digipak, limitiert auf 350 Stück
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