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Endsal

TREPANERINGSRITUALEN: "Perfection ...

... & Permanence" – Nomen est omen.


TREPANERINGSRITUALEN:
Genre: Death Industrial
Verlag: Cold Spring
Vertrieb: Cold Spring
Erscheinungsdatum:
4./8. Juli 2014 (CD/LP)
Medium: CD / LP
Preis: ~14,00 €
Kaufen bei: Cold Spring...


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Auch wenn THOMAS MARTIN EKELUND aka TREPANERINGSRITUALEN – im übrigen aus redlichen Gründen, was die musikalische Form angeht – gerne an der Schnittstelle zwischen Death Industrial und Black Metal verortet wird, so ist er – wie angesichts des vorliegenden, brandneuen Werkes "Perfection & Permanence" endgültig und ein- für allemal klar wird – doch recht eigentlich der Punkrocker des Genres. Nach dem Durchhören der Scheibe erschließt sich jedenfalls jener DISCHARGE-Patch unmittelbar, den der Meister – neben diversen anderen – auf jener, einen Hauch von "Sons Of Anarchy" verströmenden Kutte trägt, in der er seine "Live Rituals" für gewöhnlich zu zelebrieren pflegt. Wie dem auch sei, das aktuelle Album des Göteborger "Dödsindustri"-Projektes hat so richtig, aber so rrrrrichtig Wumms. Und zwar auf diese gewisse, eigentümlich roh und primitiv anmutende Art, die wir an TREPANERINGSRITUALEN so überaus zu schätzen wissen. Passagen, die man im ersten Durchlauf möglicherweise noch etwas skeptisch als tendenziell unausgereift beäugt, erweisen sich schon im zweiten als wohlgesetzt und gerade durch ihre reduzierte Struktur als ganz besonders energetisch und überzeugend. Wer also komplexe Rhythmen mit filigranem Variationsreichtum sucht, der ist hier selbstredend an der falschen Adresse, wer sich hingegen für rituelle Schlacht- und Andachtstrommeln postapokalyptischer Mutantenstämme erwärmen kann, der sei aufs Herzlichste zum Hochamt eingeladen. Und dieses Programm eben wird von EKELUND, "nebenbei" bekanntlich noch Betreiber des kultumrankten BELÄTEN-Labels (vgl. hierzu das Interview, das der Kollege MICHAEL WE. unlängst mit ihm führte), mit solch ungefilterter Authentizität und kompromisslos anarchischem Habitus abgefeiert, dass der Rezensent sich spontan an 80er Punk-Epigonen wie DISCHARGE, RUDIMENTARY PENI oder das CRASS-Umfeld erinnert fühlte. Wohlgemerkt: ausschließlich in bezug auf Habitus, Attitüde, Ausstrahlung. Die intuitive Gesamtwirkung.


Thomas Ekelund / Trepaneringsritualen

In rein musikalischer Hinsicht ist es mit der eingangs erwähnten Charakterisierung eigentlich schon ganz gut getroffen, wenngleich der Industrial-/Noise-/Ritual-Anteil freilich deutlich überwiegt. Nichtsdestoweniger erklingen auf "Perfection & Permanence" mehr als einmal klar und deutlich Gitarren, die auch zweifelsfrei als solche zu erkennen sind. Der "Gesang" EKELUNDS entspricht ebenfalls genau dem, was wir mittlerweile kennen und lieben – ein gewisser "Lemmy-Faktor" ist dem Mann im übrigen kaum abzusprechen, jedenfalls hat EKELUND in puncto Vocals eine Konstante im Ausdruck etabliert, die beizubehalten integraler Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzeptes ist: Es wird gegurgelt, geröchelt, gebrüllt, geheult und geschrieen, das dem, in antizipierender Verzückung vibrierenden TREPANERINGSRITUALEN-Fan die Tränen spontaner, quasi-religiöser Verzückung in die Augen schießen mögen, sobald der sympathische Vollbartträger seine krausen, krypto-mystischen Inkantationen zu performen beginnt.

"Perfection & Permanence" geht von allen bisherigen TxRxP-Releases zweifelsohne am meisten nach vorne los, jedenfalls sucht man die einschlägigen, gerne auch mal in den zweistelligen Laufzeitbereich diffundierenden Ritual-Ambient-Soundscapes, die man von manch anderer Veröffentlichung des Schweden kennt, vergeblich, sieht man von zwei, drei kurzen – im Verhältnis zum dargebotenen Rest ein kleines bisschen unentschlossen klingenden Stücken zwischendurch mal ab. Ansonsten rumpelt, kracht und wummert es, und zwar schööööön immer so, dass man die Einschläge konstant irgendwo zwischen Solarplexus und Magengrube wummern fühlt. Will man konkrete "Hits" nennen, so wird es wirklich, wirklich schwierig, denn es wimmelt nur so von Krachern: Ob nun das monoton sich verdichtende, hymnische "A Black Egg" oder das, verstohlen einschlägige Dancefloors anvisierende "Castrate Christ", ob das schon fast ein wenig technoid anmutende, treibende "Alone A Cross Abyss", "The Seventh Man", das insgesamt wohl metal-affinste Stück der Platte, oder den ebenso abgründig wie emphatisch tribalesk durchgetrommelten Rundgesang "Konung Kront I Blod": Ein Klopper löst den andern ab. TxRxPs neueste Veröffentlichung macht einfach Spaß, langweilt keine Sekunde, ist bei aller Geradlinigkeit durchaus facettenreich und über weite Teile absolut mitreißend. Dem Rezensenten wenigstens ist es ein Bedürfnis, sie an dieser Stelle aus dem Stand heraus und hochoffiziell zu seiner ausdrücklichen TxRxP-Lieblingsveröffentlichung so far zu erklären.

Ach ja, ein Wort noch zum Sujet der Platte: Wer den Werdegang von TREPANERINGSRITUALEN im Laufe der letzten Jahre verfolgt hat, weiß intuitiv schon recht genau, auf welche spirituellen und philosophischen Tummelplätze er sich mit dem Projekt begibt, ein bisschen schwieriger wird es jedoch, würde man vor die Aufgabe gestellt, diese konkreter zu skizzieren. Auch der Promotext zum Album gibt in dieser Hinsicht keine konkreteren Aufschlüsse, wie immer bleibt alles fragmentarisch und deutet bestenfalls an, um den Rezipienten dann seinen individuellen Deutungswegen zu überlassen – weshalb ich es mir an dieser Stelle auch schenke, daraus zu zitieren. Annäherungsweise mag es wahrscheinlich genügen, den thematischen Horizont von TxRxP als ziemlich unkonventionelle Mixtur, bestehend aus Ingredienzien (post-)antiker Gnosis, nordischer Mythologie, thelemitischer Elemente, Runenesoterik, kabbalistischer Mystik, sethianischem Okkultismus und Weiß-der-Deibel-was-noch-alles zu charakterisieren. Wer nun vorlaut einwenden wollte, das passe doch irgendwie alles hinten und vorne nicht zusammen, dem sei auf seine Naseweisheit entgegnet: Wurscht. Vollkommen wurscht. Denn EKELUND, ebenso kreativer wie unterhaltsamer Großmeister schwartzgalliger Apokalypse und deadly-morbid Partyanimal in Personalunion, hat all diese unterschiedlichen Versatzstücke inhaltlich wie formal dermaßen liebevoll, sachkundig und semantisch stimulierend rekompiliert, dass das künstlerische Ergebnis so ziemlich jeden geisteswissenschaftlichen Wildwuchs, und sei er noch so zügellos (was er dann übrigens auch wieder nicht ist), im Vornherein einschränkungslos rechtfertigen würde.

"Perfection & Permanence" erscheint bei COLD SPRING als CD im Digipack sowie als Vinyl, wahlweise in weißer oder schwarzer Pressung. Und gerade, weil er im Vorfeld zugegebenermaßen etwas skeptisch war, ob der spezielle TxRxP-Style nicht langsam doch etwas Gefahr liefe, sich abzunutzen, freut sich der Rezensent nun umso mehr, angesichts des faktischen Endergebnisses sämtliche Daumen verzückt nach oben strecken zu können. Hier wurde schweres Kaliber geliefert. – Man ist versucht zu sagen: Der Titel ist Programm.



 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» TREPANERINGSRITUALEN - Homepage
» TREPANERINGSRITUALEN @ SoundCloud
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» TREPANERINGSRITUALEN @ tumblr
» TREPANERINGSRITUALEN @ youtube
» TREPANERINGSRITUALEN @ discogs
» Perfection & Permanence @ Cold Spring
» Castrate Christ-Streaming @ Hell Awaits/Pitchfork.com

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Zusammenfassung
Bisher druckvollste und beste Veröffentlichung des Death-/Post-Industrial-Projektes aus Göteborg. THOMAS EKELUND setzt zwar auf bewährte Muster, variiert diese jedoch so einfallsreich, dass die gewohnt emphatisch vorgetragenen Litaneien der Finsternis nie ins Langatmige kippen.

Inhalt
01: Venerated And Despised
02: A Black Egg
03: Castrate Christ
04: Liken Ingen Jord Vill Svallja
05: Alone A Cross Abyss
06: Thirty Nine Lashes
07: The Seventh Man
08: Konung Kront I Blod
09: A Ceaseless Howling
10: He Who Is My Mirror
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