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Endsal

S.T.A.B. ELECTRONICS:

Instrument For Operating On Mutant Women


S.T.A.B. ELECTRONICS:
Genre: Power Electronics
Verlag: Urashima
Vertrieb: Urashima
Erscheinungsdatum:
30. Mai 2014
Medium: Vinyl LP
Preis: ~21,00 €
Kaufen bei: TESCO


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S.T.A.B. ELECTRONICS ist das Solo-PE-Projekt von KEITH G. FINNAN, einem Briten mittleren Alters aus dem Umfeld von SHIFT und deren Heimatlabel UNREST PRODUCTIONS. "Aus dem Umfeld" bezeichnet hier eine "brotherhood in arms" im schönsten Sinne, will heißen, FINNAN stand schon als Live-Member von SHIFT auf der Bühne, hat seine beiden ersten – im übrigen phänomenalen! – Vinyl-Alben, "The Non Alliant I" und "The Non Alliant II", bei UNREST veröffentlicht und ist auch sonst, wie einschlägigen Äußerungen beider Seiten auf Facebook zu entnehmen ist, aufs Innigste mit der kompromisslosen kleinen, vom Exil-Schweden MARTIN SHIFT in England betriebenen, PE-Schmiede verbandelt. Nichtsdestoweniger erscheint die nun vorliegende, dritte LP "Instrument For Operating On Mutant Women" beim italienischen Noise-Connaisseur-Verlag URASHIMA, was bekanntlich schon mal eine Garantie für besonders hochwertige, angenehm schlicht und doch irgendwie edel wirkende Covergestaltung im labelspezifischen Corporate Design bedeutet: schwarz-weiß mit Teilakten mumaßlich anorektischer Models siebbedruckte Kartonage, schwarzes Inlet, schwarzes, unbedrucktes Innenlabel und dazu eine, ebenfalls aus erfreulich hochwertigem, weißem Karton gefertigte, mit spärlichen, näheren Infos zum Album versehene Din-A-5-Karte. Ebenfalls absolut typisch für URASHIMA ist die extrem limitierte Auflage von 99 Exemplaren – Interessenten sollten sich also in jedem Falle sputen.

Der Stil von S.T.A.B. ELECTRONICS im allgemeinen und des vorliegende Albums im besonderen kann guten Gewissens als dreckiger, aggressiver Old-School-PE mit ausgeprägt skandinavisch klingender Note im besten Sinne bezeichnet werden – und dazu passen dann auch die in den einzelnen Stücken behandelten Themen. Hier wird unmittelbar einleuchtend und nachvollziehbar, dass S.T.A.B. ELECTRONICS von FINNAN ursprünglich als Tribute-Projekt für MARCO CORBELLI aka ATRAX MORGUE, den 2007 verstorbenen Grandseigneur des italienischen Death Industrial, konzipiert worden ist – und so ist auch "Instrument For Operating On Mutant Women" explizit dem Gedenken an CORBELLI gewidmet. Diesem Umstand Rechnung tragend geriert man sich dezidiert misanthropisch mit Fokus auf dem misogynistischen "Subgenre", beschäftigt sich mit sexuellen und sonstigen Abirrungen jedweder Couleur, huldigt exzessiver Gewalt gegen sich und andere, kurzum, um es ebenso prägnant wie pointiert in FINNANS ureigenen Worten zu sagen: "My interest spans all realms of the perverse." Pardautz. Im Übrigen tut eine Inaugenscheinnahme der einzelnen Titel ihr übriges, um einen ziemlich klaren Eindruck davon zu bekommen, wo genau hier der soziopathische Bartel den Most holt. – Wer nun freilich einwenden mag, mit dergleichen Thematik erstürme man innerhalb des Genres wohl kaum letzte Gipfelpunkte der Innovation, dem kann schwerlich widersprochen werden. Doch das macht überhaupt gar nichts und tut dem Vergnügen keinerlei Abbruch

Im Hinblick auf seine rein musikalischen Qualitäten ist das Album, kurz gesagt, ein Presslufthammer oberster Kajüte und bewegt sich dergestalt in schönster Tradition seiner Vorgänger: Da wird nicht lange gefackelt, sondern ohne Umschweife Tacheles gebrüllt. Und dass hier jemand zu Werke geht, der ganz fundamental schlechte Laune hat (hinsichtlich der Ursachen für diese schlechte Laune bietet die Homepage des Künstlers übrigens umfangreich Auskunft), hört man den bemerkenswert hassigen Vocals, die im übrigen konstitutiv für die Gesamtwirkung des Albums sind, unmittelbar an: mal mehr, mal weniger hochgepitcht – in den besten Momenten lassen WHITEHOUSE freundlich grüßen – grimmig, giftig, kompromisslos, bleiben sie durchgehend relativ dominant im Vordergrund, bestimmen die Struktur der Tracks, die durch den rohen, ungeschlachten und gerade dadurch ungemein energetisch und dicht wirkenden Sound, übereinandergelegte, bratzige Noiseschleifen und da & dort auch mal ein bisschen Metall-Gerumpel unterfüttert wird. Es fällt einigermaßen schwer, das eine oder andere Stück eigens hervorzuheben, denn im Grunde genommen ist die LP – ja, man muss es sagen: durchweg überragend. Nichtsdestoweniger seien die ganz persönlichen "Hits" des Rezensenten nicht verschwiegen: zum einen der titelgebende Opener, in dem FINNANS gepisstes Gebell im Zusammenspiel mit verwaschenen, angedeuteten Rhythmusstrukturen und tieffrequentem Gebrumme eine ganz besonders zwingende Wirkung entfaltet, sowie zum anderen "Aggressors", das wohl – nomen est omen – aggressivste und offensivste Stück des Albums, das mit seinem … äh … Refrain "Fight, fight, fuck them all and fight" keinerlei Fragen hinsichtlich der Intention des Künstlers offen lässt. Insgesamt besticht "Instrument For Operating On Mutant Women" durch ein ungewöhnlich hohes Maß an Authentizität, um nicht zu sagen: street credibility, sowie radikaler Unmittelbarkeit in inhaltlicher wie formaler Hinsicht. Die Stücke reißen mit und entfalten ihr volles Potential mit jedem weiteren Hördurchgang ein bisschen mehr. Lediglich zwei der insgesamt acht Titel fallen im Gesamtvergleich vielleicht ein kleines bisschen ab, doch selbst da kann man nicht sicher sein, ob dieser Eindruck sich im Laufe weiterer Hördurchgänge nicht ebenfalls als voreiliger Trugschluss entpuppen wird.

Alles in allem hat sich S.T.A.B. ELECTRONICS mit "Instrument For Operating On Mutant Women" endgültig als eines der leistungsstärksten neueren PE-Projekte etabliert: die überdurchschnittlich hohe Qualität und ungeschminkte Brutalität, die FINNAN bereits auf "The Non Alliant I" realisiert hat, über mittlerweile  drei Alben hinweg derart konsequent auf höchstem Niveau zu halten – das vorliegende Album kann in dieser Hinsicht als vollumfänglich bestandene Nagelprobe gelten –: das mache dem Mann bitte erst mal einer nach. Wer kraftvollen Oldschool-PE-Sound à la GREY WOLVES, CON-DOM oder WHITEHOUSE mit einer Prise SICK SEED oder GRUNT zu schätzen weiß, kann hier jedenfalls absolut bedenkenlos zugreifen und sich schon mal auf die Erfüllung seiner feuchtesten Träume freuen. Insbesondere in Zusammenschau mit der geschmackssicheren Covergestaltung erweist sich "Instrument For Operating On Mutant Women" als schlechterdings rundum gelungene Veröffentlichung: ein Schmankerl!


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» S.T.A.B. ELECTRONICS @ wordpress
» S.T.A.B. ELECTRONICS @ facebook
» S.T.A.B. ELECTRONICS @ SoundCloud
» S.T.A.B. ELECTRONICS @ discogs
» URASHIMA - Homepage
» S.T.A.B. ELECTRONICS Interview @ ReverseRecordsUK


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Zusammenfassung
Überzeugender Nachfolger der ersten beiden Vinyl-Alben: Bratzig-rauer, authentischer und brutaler Oldschool-PE-Sound, der durch extrem hassige Vocals perfekt ergänzt wird. Hier wird ein kunterbuntes Verbalinjurien-Feuerwerk gezündet, das seine Wirkung nicht verfehlt.

Inhalt
A1: Instruments For Operating On Mutant Women
A2: First Her Then Him
A3: Aggressors
A4: A Little Transgression
B1: Ex Fat (For S.G.O.)
B2: The First 45
B3: Defaced (Burnt With Acid)
B4: Nothing More I Can Give (Marco's Lament)

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