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Michael We.

ÀRNICA: Lecho de Piedra

Urig, knorrig, waldig ...


ÀRNICA: Lecho de Piedra
Genre: Urfolk
Verlag: Steinklang
Erscheinungsdatum:
Mai 2014
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
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Neue Musik von ÀRNICA ist für mich immer Grund zur Freude. Die drei gehören zu der kleinen Gruppe von Ur-Folk-Bands, die mit minimalem Einsatz von Mitteln maximale Atmosphäre erzeugen. Und so ist auch dieses aktuelle Vollzeitalbum vom ersten Ton an ein Spaziergang durch einen mächtigen, alten Wald mit allen Geschichten und Mythen, die er birgt. Ging es auf der letzten EP, immerhin auch schon vier Jahre her (Besprechung), recht konkret um einen für die spanische Geschichte wichtigen Ort (Numantia), bearbeitet das Trio aus Katalonien dieses Mal ein allgemeineres Thema. DANIEL, SAUL und CARLES kümmern sich um die Bedeutung von Steinen beim Thema 'Tod', also um Steine als Grabstätte, als Grabbeigabe, als Amulett etc.

Der Opener bleibt noch rein instrumental, mit folkloristischen Bläsern, händischen Trommeln, Snare Drums und einem tackernden Rhythmus, dazu helle Flöten. Spätestens bei "Monte Nublado - Ladera" (02) fühle ich mich dann schon richtig zuhause. Zu den fast durchweg auf allen Stücken vorhandenen Trommeln stößt ein altertümliches Instrument, vielleicht der im Booklet erwähnte katalanische Dudelsack, sowie die ebenfalls häufig eingesetzte Akustikgitarre. Das Markenzeichen von ÀRNICA aber ist und bleibt der inbrünstige, spanische Männergesang – knorrig, folkloristisch und urtümlich! "Uro" (03) dagegen wirkt zunächst mit dominierender Gitarre eher neofolkig (WERKRAUM, SOLBLOT...), hinein stoßen aber mächtige Trommeln und erneut der Gesang aus vergangenen Zeiten, der von Lagerfeuern, alten Wäldern, Landleben, Gebräuchen und Riten erzählt und mich hier von der Darbietung her fast an einen Shanty erinnert. "Valle De Lobos" (04) ist wieder typisch urig, durchweg mit den starken Trommeln und fast schreienden, proklamierenden Vocals. Auf "Trazos De Sangre" (05) fallen mir zum ersten Mal deutlich Field Recordings auf, die reduzierter auftauchen als auf den Vorgängern. Ein ruhiges, aber ebenfalls äußerst uriges Stück mit Flöte, Trommeln, rituellem, fast choralem Gesang (und Vogelgezwitscher mit Waldgeräuschen im Hintergrund). Einer der Höhepunkte im weiteren Verlauf ist "Caetra" (10), vor allem wegen des hypnotisierenden Galeerengetrommels mit Raunen und Flüstern. Und eines der schönsten Gitarrenstücke ist das anschließende "Monte Nublado - Cima" (11) mit einer sehr traurigen Melodie, teils 'richtigem', mönchisch wirkendem Gesang und Flöte.

Zwölf Songs, die derart von Vergangenem und Historischem durchzogen sind, dass das ganze neuzeitliche Mittelalter-Getröte einpacken kann. Insbesondere die rituelle Komponente fällt mir dieses mal sehr stark auf, verursacht zum einen durch die gleichförmigen Trommeln, vor allem aber auch durch das schamanische, priesterhafte Proklamieren von Texten. Field Recordings dominieren nicht so wie auf früheren Stücken, aber ein paar Schweine quieken zwischendurch dann doch. Die Vergleiche liegen mit STURMPERCHT, FRÄKMÜNDT, WARDRUNA oder den befreundeten SANGRE CAVALLUM (Besprechung eines Split-Albums) auf der Hand, und wer jetzt immer noch ein finales Kaufargument braucht: Musikalisch ist es für mich das ausgereifteste Werk von DANIEL, SAUL und CARLES, mit einem Wechsel zwischen ruhigeren, neofolkigeren Stücken und druckvollem, hypnotisierendem Ur-Folk. Klasse!

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Zwölf Songs, die derart von Vergangenem und Historischem durchzogen sind, dass das ganze neuzeitliche Mittelalter-Getröte einpacken kann. Insbesondere die rituelle Komponente fällt dieses mal sehr stark auf. Musikalisch das ausgereifteste Werk des Trios aus Barcelona.

Inhalt
01. Gigante Despierto (2:04)
02. Monte Nublado - Ladera (3:41)
03. Uro (3:25)
04. Valle De Lobos ( 4:41)
05. Trazos De Sangre (3:50)
06. Caminando Hacia El Sol (4:12)
07. Alzada Pétrea (4:07)
08. Dolmen Dormido (1:23)
09. Una Bestia Astada (4:45)
10. Caetra (4:31)
11. Monte Nublado - Cima (3:12)
12. Las Plumas Del Cuervo (3:38)

~ 43 min.
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