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Michael We.

ASHBURN COUNTY: Our Dead Selves Rise

Handfester Soundtrack zu fiktivem Film


ASHBURN COUNTY: Our Dead Selves Rise
Genre: Filmmusik
Verlag: Beläten
Erscheinungsdatum:
Mai 2014
Medium: Kassette
Preis: ~8,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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ASHBURN COUNTY, das Projekt, und LEROY DELBERT QUEBEDEAUX, der Kopf dahinter, sind mir bislang nur ganz vereinzelt als Namen auf extrem limitierten Samplern begegnet. Allein deshalb ist "Our Dead Selves Rise" eine typische BELÄTEN-Veröffentlichung, ausgegraben, entstaubt, hübsch ausgestaltet und der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Offenbar hätte die Musik eigentlich bewegtes Bild werden sollen. Eine Gruppe von befreundeten Künstlern wollte 2012 einen 'Untergrund-Film', einen B-Horror-Movie drehen, entschied aber aus Geldmangel, sich lieber auf einen Soundtrack zu beschränken. Bei der Recherche tauchen zwar eine Reihe von beteiligten Namen auf, die vermutlich aber allesamt – wie auch QUEBEDEAUX – Moniker sind, so dass die wahren Charaktere im Hintergrund bleiben. BELÄTEN hat die vorliegende "Collection" (so der Untertitel der Veröffentlichung) wohl aus mehreren privaten CDRs zusammengestellt, die rund um die Soundtrack-Idee entstanden sind. Sehr filmisch ist das Ergebnis allerdings, mit Aufnahmen von landwirtschaftlichen Maschinen, Field Recordings und, wie das Label schreibt, "full of melancholy and terror, ghost tales and dancing skeletons..."

Zu Beginn fahren ASHBURN COUNTY schon gehörig auf, mischen Akkordeon, Drones und sphärischen Gesang, der einem Counter-Tenor ähnelt. Spätestens mit Rabengeschrei, Orgel und Glocken wähne ich mich schon in einem Hörfilm, einer Gothic Novel. Nach diesem ereignisreichen Vorspiel folgen songorientiertere Stücke, mit synthetischen Drums (jeder Menge), manchmal fast martialisch, dazu minimale und vibrierende Melodien. Ab "Paralyzed" (04) gibt's das Ganze auch mit Stimme, die sich klagend und zitternd aus der Gruft meldet – Gothic im besten Sinne. Ich fühle mich an die guten Elemente von GAË BOLG und manchmal auch ein wenig an ESCAPE WITH ROMEO erinnert. Einige weitere, eher Richtung Dark Ambient gehende Stücke führen das verschrobene und leicht irre Flair fort, zwischendrin sitzt mit "Cracks In The Wall" (08) mein persönlicher Hit: Eine Frauenstimme zu monoton tickenden, weiten Sounds – wie LLOVESPELL, nur gänzlich ohne Wärme. Der kurze Abschluss spannt dann mit dem Akkordeon wieder den Bogen zum Anfang.

Eine wahrlich filmwürdige Mischung aus Folklore und Industrial, aus alten und modernen Geräuschen, aus Field Recordings, imaginären Geistern und einem immer leicht irren Flair, passend zum Blick von JACK NICHOLSON in "Shining". Ich wiederhole mich bei Tape-Besprechungen von BELÄTEN, aber auch ASHBURN COUNTY sind eine großartige Entdeckung!

Ein Video zu Track 5, vom Bandleader selbstgemacht

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Album-Download (3 Euro)

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Zusammenfassung
Eine wahrlich filmwürdige Mischung aus Folklore und Industrial, aus alten und modernen Geräuschen, aus Field Recordings, imaginären Geistern und einem immer leicht irren Flair, passend zum Blick von JACK NICHOLSON in "Shining". Auch ASHBURN COUNTY sind eine großartige BELÄTEN-Entdeckung!

Inhalt
Kassette / Download

01. The Storm (02:59)
02. Ashen-Faced — A Dance of Death (Alternate Mix) (03:42)
03. Owls In Love (02:40)
04. Paralyzed (02:13)
05. Our Festering Hands Ruin All... (03:58)
06. Warning (03:41)
07. The Cajun Party (04:20)
08. Cracks In The Wall (Alternate Mix) (04:33)
09. A Day Like This (02:47)
10. Use The Axe (03:50)
11. Mental Pain (02:18)
12. Ghost Stories (02:52)
13. The Storm (Reprise) (00:26)
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