Tony F.
WRANGLER: LA Spark
Genre: Electro
Verlag: MemeTune... Vertrieb: Cargo Erscheinungsdatum: Mai 2014 Medium: CD / LP Kaufen bei: Amazon WRANGLER ist der aus meiner Sicht etwas unglückliche, weil markentechnisch belegte Name eines Projekts von PHIL WINTER (TUNNG), BEN EDWARDS aka BENGE und STEPHEN MALLINDER – ja, der STEPHEN MALLINDER, Ex-Bassist und Sänger von CABARET VOLTAIRE – , das in dieser Besetzung seit 2012 Platten veröffentlicht. BEN EDWARDS ist dabei übrigens auch kein Unbekannter; ist er doch als Analog-Technik-Nerd bekannt und dazu maßgeblich Beteiligter an den sehr gefälligen JOHN FOXX AND THE MATHS-Alben.
Dieses Personal weckt natürlich einige Erwartungen, die von Back-To-Analogue-Gedanken bis hin zu ausgefallenen elektronischen Experimenten reichen können. Auf jeden Fall erwartet man kenntnisreich ausgearbeitete Elektronik für den Liebhaber. Wer alleine schon den überaus atmosphärischen Opener „Theme From Wrangler“ auf sich wirken lässt, dürfte in dieser Hinsicht jedenfalls nicht enttäuscht werden, da WRANGLER hier staubtrockene Analogsounds auf leicht knarzige Drum Computer-Beats treffen lassen. Ebenso gesanglich effektbeladen und mit schneidend, zupackender Stimme wie hier agiert MALLINDER sogar noch ausdrücklicher beim anschließenden druckvollen, mit DAF-Basssequenzen und kantig-flächigen Melodieansätzen arbeitenden „Lava Land“. Beim Midtempo-Klopfer „LA Spark“ aber auch bei „Space Ace“ kommen einem sogar naheliegende Vergleiche zur Mit-80er-Phase von CABARET VOLTAIRE in den Sinn, in der man sich vom Industrial-Sound der Anfangstage abgewendet hatte, um in die Elektro Pop-Welt einzuziehen – allerdings schleichen sich hier auch einmal ein paar Längen ein. Ordentlich Groove nimmt man mittels aktivierender Basssequenzen und einer flotten Beat-Performance wieder mit „Harder“ auf, das zusammen mit „Theme From Wrangler“ und „Lava Land“ definitiv zu den Favoriten des Albums gezählt werden muss. Ebenso rhythmisch und agil fällt „Modern World“ aus, bevor das Album mit der instrumentalen Installation „Peace & Love“, das im Original für das Tate Modern’s Summer 2012 Programme „Tweet-Me-Up“ aufgenommen wurde, schließt.
Mit „LA Spark“ ist dem Trio definitiv ein agiles, soundtechnisch nie langweiliges Album gelungen, das Freunde der Analog-Elektronik definitiv erfreuen dürfte, das aber dennoch nicht in muffigen Oldschool-Welten hängen bleibt.
Tony F. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » WRANGLER @ Facebook
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Zusammenfassung
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Inhalt
Theme From Wrangler
Lava Land LA Spark Music IIC Space Ace Harder Modern World Peace & Love |