Die Seite wird geladen... einen Moment bitte.
Michael We.

BLACK FLUO: Billion Sands

So schön ging die Sonne noch nie unter!


BLACK FLUO: Billion Sands
Genre: Experimental
Verlag: Pulver Und...
Erscheinungsdatum:
Juni 2014
Medium: CD / Digital
Preis: ~16,00 €
Kaufen bei: Bandcamp


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

2 Tracks zum Nachhören...

Schwarze Hülle, schwarze Schrift, schwarze CD, und das Schwarze auch noch im Bandnamen? Das Schweizer Quartett BLACK FLUO hat bei mir schon vor dem ersten Hören einen Stein im Brett. Dunkel wie die Nacht soll die Musik sein, großstädtisch und apokalyptisch; irgendwo zwischen elektronischer und überwiegend klassischer Musik, mit symbolbehafteten, fragmentarischen Lyrics. Stimmt! Und die ersten Hördurchgänge bestätigen schon nach wenigen Sekunden den vorangegangenen, rein optischen Positiv-Eindruck.
Von der Besetzung des Debüt-Albums kenne ich keinen der Musiker, die Mischung aus Philosophen, Soziologen, Künstlern und Musikern klingt aber sehr spannend. An Vocals und Keyboards: ALAN ALPENFELT, in Schottland geborener und in der Schweiz lebender Philosoph, Musiker und Radiomacher (RADIO GWENDALYN). An der Gitarre – auch bei diversen Schweizer Indie-Bands – FRANCESCO GIUDICI, Soziologe aus Lugano. An der Bassgitarre: MARIO PEGORARO MASCARENAS, in der Schweiz lebender Südamerikaner. Und schließlich zuständig für elektronische Percussion und Synthies: ALFIO MAZZEI, Schweizer Designer.

Der Opener namens "La Fin" (01) erinnert zunächst an psychedelische Experimente der 1970er, teils an PINK FLOYD. Gedämpftes Klavier, gezupfte Gitarre, südländisch und wehmütig, mit einem schwurbelnden Drone im Hintergrund. Die einsetzende Geige klingt ein bisschen nach MATT HOWDEN, sehr eindringlich, außerdem geloopt oder zumindest mit Hall versehen. Das Stück spielt zwischen Film Noir, Drogen und Weltuntergang und ist wunderbar traurig. Ein neuklassisches Kammerorchester mit leichten, zerrenden Störgeräuschen. In "Whisper" (02) kommen dann auch Vocals zum Tragen. Zu hörpspielartigen Sounds wie Glocken und Wind pulsiert im Hintergrund ein industrielles Wummern. Die Lyrics wirken wie eine vorgetragene Erzählung, die musikalische Begleitung passt sich an, eine twangende Gitarre imitiert Sprache. Die Apokalypse des fragmentarischen Textes hat beinahe TIBETsche Ausmaße. "Death Of A Sun" (03) lässt die Sonne sterben, Männergesang im Duett und einzelne, düstere Tönen von Akustikgitarren sowie noisiges Zerren stünden auch NICK CAVE oder EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN gut.
Sensationell ist Track 4: Vom Klang her moderner, mit Gitarrenschredder plus Hall und Beats, tönt eine düstere, leicht verzerrte Grabesstimme. Das Stück wandelt sich zu dunklem Wüstenrock (CRIME & THE CITY SOLUTION), wird spaciger, und dass es sich dabei um eine Coverversion von "Scarborough Fair" handelt, ergibt sich beim Hören erst nach einer Weile. "Narcosia" (05) ist erneut collagenartig: Sounds und Flüstern, dazu der recht treibende, leicht pulsierende Bass und wabernde Gitarrentöne – ungeheuer dicht. "Les Vagues Caleidoscopiques" (06) führt wieder zurück zum Opener, liefert sanften Psychedelic Rock mit echtem, scheppernden Schlagzeug, bleibt rein instrumental und läd zum Wegdriften ein, wobei im Laufe des Songs die rockige Komponente zunimmt. Im Abschlussstück "Caledonia" (07) gibt die Sonne dann endgültig den Geist auf. Ein unruhig vibrierender Track mit einzelnen Tönen, Clustern, auch einzelnen Wörtern oder Satzfragmenten dazwischen. Nach der wunderbar traurigen Endzeit-Melodie versinkt alles in noisigem Rauschen.

Der Name des Labels – PULVER UND ASCHE RECORDS – und das zusätzliche Gimmick eines limitierten Buches, welches auf 360 Seiten die Buchstaben des Albumtitels "Billion Sands" beim Blättern Pixel für Pixel verschwinden lässt, runden den wirklich fulminanten Eindruck ab, welchen das Album bei mir hinterlässt. Die Mischung aus gepflegter Apokalypse und Melancholie, aus Psychedelic und Wüstenrock, aus Neoklassik und brummelnden, schrägen Vocals begeistert. Wenn man auf dem Dach eines Hochhauses sitzt, die letzten Sonnenstrahlen verschwinden und man weiß, dass die Sonne nicht mehr aufgehen wird – DAS ist der Soundtrack dazu!!

 
Michael We. für nonpop.de



Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
Dieses Album hinterlässt einen fulminanten Eindruck. Gepflegte Apokalypse und Melancholie, Psychedelic und Wüstenrock, Neoklassik und brummelnde, schräge Vocals. Der Soundtrack für die letzten Sonnenstrahlen im Leben!

Inhalt
* Digital (8 Euro)
* CD & Buch (16 Euro)

1. La Fin
2. Whisper
3. Death Of A Sun
4. Scarborough Fair
5. Narcosia
6. Les Vagues Caleidoscopiques
7. Caledonia

~ 38 min.
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
Black Fluo
 
cialis cialis fiyat seo sorgulamahacklink seo backlink sorgulama hacklink satış backlink satış makale programı Tanıtım Yazısı site analiz seo analiz seo aracları seo sorgula backlink satış instagram takipçi hilesi meme küçültme pubg hile al hacklink satışbacklink al google sıra bulucu
apokalypse billion fluo