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NOXAGT: Brutage
... und Collection 1
Kategorie: Rezension
Erstellt: 11.04.2014
Wörter: 663
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NOXAGT, bestehend aus JOHN HEGRE (Git.), KJETIL D. BRANDSDAL (Bass) und JAN CHRISTIAN LAURITZEN (Drums), kommen aus Norwegen und machen schwerst tiefliegende Musik, bei der es nur so kracht. Gleich zwei Alben wurden nun nach einer längeren Pause auf DRID MACHINE veröffentlicht. Und die haben es in sich.
Zunächst wäre da "Brutage", ein Album, das sich nicht lange aufhält, sondern, nach einem kurzen Intro, gleich zur Sache kommt. Mich zumindest als alter Fan der frühen SWANS hat es sofort gepackt. Hier krachen die Becken, werden Knochen zermahlen, zu Mehl oder Staub. Dazu kommen die ausgewalzt langen, recht simplen, fast schon an kindliche Beschreibung erinnernden, aber immer beklemmenden Titel wie: “You were followed by a man from the station to your house” oder “A drunken person kicked you at the station and you had to go to the hospital.” Ja, hier wird etwas, dass innerhalb des Transits, zwischen Kommen und Gehen stattfindet, beschrieben, d.h. hörbar gemacht. Und das scheint ziemlich brutal. Der erste Titel ist nicht benannt. Er taucht auf und endet auf einem Gong, der deutlich macht, dass es gleich losgehen wird. Und es geht los, mit Titel zwei. Der bricht mit einem Riff, das sich stattliche zehn Minuten lang hält, ohne sich zu verändern, in die kurze Stille, die nach dem Gong entsteht. Dazu spielt ein leicht variierendes Schlagzeug. Eine zweite Gitarre setzt nach einiger Zeit ein. Sie wird derart schnell gespielt, dass sie als Fläche wahrgenommen wird, eine, die sich im weiteren Verlauf mittels eines Filters leicht ändert. Dann kommt noch eine dritte Gitarre hinzu. Sie spielt etwas tiefer, doch ebenso schnell wie die zweite. Dann bricht das Stück. Das Schlagzeug wechselt den Rhythmus, wird schneller und intensiver. Die Gitarren folgen ihm. Es wird infernalisch. Der Titel endet dann nach einem kurzen Einbruch auf einen Schlag … Titel drei, “Someone calls you every night but says nothing. You can't sleep”, donnert weiter. Er beginnt, als hätte man eine Schallplatte angeschoben, mit einem Kurz-Intro von wenigen Sekunden. Die erste Gitarre setzt sofort ein. Danach kommt eine zweite, höher gespielt, hinzu. Und wieder ist es das Schlagzeug, das als einziges Instrument hörbar dennoch nur leicht variiert. Die Textur dieses Gitarreninfernos verändert sich auf etwa einem Drittel des Stückes. Aber nur leicht. Es ist nur ein Slide auf der Gitarre. Danach geht es schon weiter. Nach zwei Dritteln des Stücks bricht es dann wieder, nun allerdings hörbar. Das Ganze scheint weder anzufangen noch wirklich aufzuhören. Es ist vielmehr eine anhaltende, nicht enden wollende Reprise, eine, die sich selbst aufnimmt und wiederholt … Im vierten Titel dann werden die Gitarren-Riffs kurz gespielt, angeschlagen, d.h. man hört im Gegensatz zum vorangegangen Titel deutlich die Rhythmik des Stücks. Darüber – und das ist meisterhaft – schwimmen Feedbacks, die alles verlangsamen, es flächiger machen … Der letzte Titel schließlich ist eine Drone, die über eine weite Landschaft fliegt und nach einem Ziel für einen neuerlichen Abwurf sucht.
Dieser – zwar zeitlich vorher, d.h. in den Jahren 2001-2004 entstanden – findet dann auch, sobald man die Platte aufgelegt hat, statt. “Collection 1” heißt die zweite Veröffentlichung von NOXAGT. Auf dieser werden früher entstandene Titel als Zusammenschnitt präsentiert. Der Sound ist noch dumpfer. Die Stücke werden nicht ineinandergeschoben. Wir hören sie einzeln – mal live, mal als Studio- bzw. Proberaumaufnahme. Doch auch hier bemerkt man schon, dass die Musik von NOXAGT irgendwie weder anfängt noch tatsächlich aufhört, dass es dauerhaft, dronenhaft, gleichbleibend dröhnt – nur sind die Gewaltausbrüche hier eben noch etwas kürzer als auf “BRUTAGE”. Anspieltipps sind “Abdel-Wahab”, “Piranha” und, natürlich, das heftig kreischende Schlussstück “Acasta Gneiss” … Am 17.06.2004 waren NOXAGT übrigens in London. Dort spielten sie als erste und einzige norwegische Band eine Peel-Session ein …
Insgesamt wird man bei NOXAGT das Gefühl nicht los, eine etwas gröbere, heftiger gespielte Version der bekannten Doom-Drone-Bands zu hören … Ja, diese zwei LPs sind bestens für Freunde des dronigen Schwerstrock geeignet und sollten in die Plattensammlung dieser unbedingt aufgenommen werden.
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Verweise zum Artikel:
» Homepage von NOXAGT
» NOXAGT auf myspace
» Label-Homepage
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Zusammenfassung
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Inhalt
A1 ...
A2 You Were Followed By A Man From The Station To Your House.
A3 Someone Calls You Every Night But Says Nothing. You Can’t Sleep.
B1 A Colleague Came To Your House And Punched You. Your Room Became Very Messy.
B2 A Drunken Person Kicked You At The Station And You Had To Go To The Hospital.
NOXAGT – COLLECTION 1
A1 Love Transfusion
A2 Thurmaston (Live)
A3 Karsk My Bitch Up (Live)
A4 Powerchild (Live)
A5 Titanic
A6 Mek It Burn (Live)
B1 Abdel-Wahab
B2 Gravy & Blood (Live)
B3 Piranha
B4 Acasta Gneiss (Live)
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