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BOLDER: Hostile Environment


BOLDER: Hostile Environment
Genre: Electronica
Verlag: Editions Mego
Medium: Vinyl LP / Digital
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BOLDER sind MARTIN MAISCHEIN (HEINRICH AT HART/Gründer des Heidelberger Labels GONE) und PETER VOTAVA (PURE/ILSA GOLD). Ihr erstes gemeinsames Album erschien kürzlich auf EDITIONS MEGO und heißt „Hostile Environment“. Es besticht durch eine fast schon als Dickicht zu bezeichnende Soundfülle, bzw. -tiefe. Annähernd still ist es, nahezu menschenleer schön. Kommt man beim Hören diesem Dickicht jedoch näher, erkennt man seine Dornen. Die Natur als Umgebung kann eben auch trotz des schönen, von uns verklärten Scheins, durchaus sehr gefährlich sein ... Wir hören Orgelsounds, Bassschläge, die irgendwie abzurollen scheinen, des Weiteren punktuell in die Titel gesetztes Rauschen, Knistern, Atmen, Zischen und Brummen. Dicht und atmosphärisch geht's zu, vordergründig analog, harmonisch und sperrig zugleich – Verletzungsgefahr inklusive.

„Sinking Cities“ (01) beschreibt als Einstieg in dieses Album zunächst wohl so etwas wie den Zerfall im Allgemeinen und speziell den der Städte ... Das Stück beginnt mit einem Glockenton, der auch etwas von einem Topfdeckelton hat, der die nach dem Untergang der Zivilisation entstandene Leere umschreibt bzw. hörbar macht. Es beginnt dazu ein Bass zu stampfen, darüber, rhythmisch, das Geläut, Klingeln, Klopfen auf das Topfdeckelblech oder das recht dünne Metall der Glocke – wohl eine Rückblende, um verstehen zu können, was nun folgen wird. Und das ist eine Reise – „Morbid Funk Ride“ (02) – durch eine mittlerweile menschenleere Landschaft ... In „Deep Cuts“ (03) glaubt man irgendwann im Verlauf des ruhig aber doch rhythmisch strukturierten Titels einen Vogel singen zu hören. Das Singen jedoch ist ein Schrei. Es könnte nun sogar sein, dass sich der Vogel jeden Moment von Baum herunter auf uns stürzt – wie im Film – und versucht, Haare oder auch Augen auszureißen. Dabei ist es im Prinzip ja eigentlich nur die Stimmung. Der Titel als solcher nämlich ist recht eingängig. Und doch ist da ein unbehagliches Gefühl ... „Extraterrestrial Deactivity“ (04) beginnt danach mit einem langanhaltenden stehenden Ton. Dann fügt sich die Bassdrum ein. Dazu ein Highhat, das angezerrt eher nicht danach klingt, und später neben anderen Geräuschen und Tönen kommt noch ein Crashbecken hinzu. Leise schiebt sich ein Synthesizer unter das Ganze, wird abwärts gepitcht, so dass der Eindruck entsteht, es würden Akkorde gespielt werden ... „Residuality“ (05) steigt ebenfalls flächig ein, allerdings äußerst rauschhaft. Es raschelt, knistert und brummt. Immer wieder baut sich etwas auf und verschwindet – wohl hinter der Dornenhecke, hinter der sich so einiges versteckt hält, auf den richtigen Zeitpunkt lauert, um herauszubrechen, sich auf uns zu stürzen. Und schließlich, mit „Passive Aggressive“ (06) baut es sich dann tatsächlich vor uns auf, bleibt jedoch, wie der Titel schon vermuten lässt, zurückhaltend. Vermutlich will dieses dunkele Etwas ja nur, dass diese Gegend wieder absolut menschenleer wird ... Und das ist sie dann schließlich auch, und zwar wenn der letzte Ton verklungen ist.

Ein bedrohlich dunkles, ruhiges, von allerlei Geräuschen und Tönen wie von tiefen Sequenzen und Basslinien getragenes Album, das durchaus mehrfach gehört werden sollte – auch auf die Gefahr hin, sich in seinem Dickicht zu verlieren oder vom Etwas, das sich in dieser Landschaft versteckt hält, geschluckt zu werden ...


 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Bolder auf Soundcloud
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. Sinking Cities
2. Morbid Funk Ride
3. Deep Cuts
4. Extraterrestrial Deactivity
5. Residuality
6. Passive Aggressive
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