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Michael We.

Songs Of TOWNES VAN ZANDT Vol. II

Musiker von BARONESS, YOB und U.S. CHRISTMAS interpretieren


Songs Of TOWNES VAN ZANDT Vol. II
Genre: Singer/Songwriter
Wörter: 488
Erscheinungsdatum:
März 2014
Medium: CD / LP
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Eine Non-Album-Solo-Version des Tracks...

Erfolgreiches Konzept, zweite Stufe: Nachdem vor rund eineinhalb Jahren "Songs Of Townes Van Zandt" (Besprechung) erschien, eine der wirklich rundherum empfehlenswerten ZANDT-Compilations, folgt nun im März 2014 die zweite Ausgabe – am 07. März wäre der unglückliche Texaner 70 Jahre alt geworden. Nach WINO, STEVE VON TILL und SCOTT KELLY lag die Messlatte hoch, aber rein von den Namen her ist eine ähnlich gute Zusammenstellung gelungen. Dieses Mal sind JOHN BAIZLEY von BARONESS, NATE HALL von U.S. CHRISTMAS und MIKE SCHEIDT von YOB beteiligt. Sie werden in manchen Songs von unterstützt von den Sängerinnen KATIE JONES, STEVIE FLOYD und DORTHIA COTTRELL.

Die Künstler treten in unterschiedlichen Kombinationen auf. Den Anfang macht MIKE SCHEIDT mit "To Live Is To Fly" (01). Seine knarzige, raue Stimme adaptiert sofort den VAN ZANDT-Geist, wirkt lebenserfahren und bringt das Country-Feeling eines verzweifelten Cowboys hervorragend rüber. Zur einsamen Gitarre als einziger Begleitung taucht lediglich kurz eine der Frauenstimmen auf – ein würdiger, prägnanter Opener. NATE HALL übernimmt für "Pancho & Lefty" (02); seine ähnliche, leicht brüchige Stimme passt gut zum Text ("...living on the road my friend, is gonna keep you free and clean..."), und die weinende Geige zur Gitarre ergänzt die Stimmung perfekt. Das erste Duett stammt von JOHN BAIZLEY und KATIE JONES: "St. John The Gambler" (03) ist eines der wohl bekanntesten Originale. Die Ergänzung um eine weibliche Stimme klingt so natürlich, als wäre das Stück nie anders gewesen. Die Stimmen klar und getragen, unterstützt von leiser Trommel und einigen Effekten, ergeben sich Vergleiche mit Folkrock-Bands wie THE WALKABOUTS. Auch NATE HALL holt sich mit STEVIE FLOYD Verstärkung, und "Waitin' Around To Die" (05) ist für mich auch der beste Song des Albums: Beide singen hier auf eine versponnene, leicht flüchtige Art und Weise, unter der Folkballade liegt ein dunkler Ton, ein unheilvoller Drone, der dem ansonsten zarten Song eine - dem Titel angemessene, sehr düstere Stimmung verleiht. Ebenfalls herausragend ist "Our Mother The Mountain" (08) in der letzten Duett-Kombi aus NATE HALL und DORTHIA COTTRELL. Zur Begleitung dient neben der Gitarre ein verhallter, 70er-Jahre-Silbenchor; erst spät greift die weibliche Stimme in manche Textzeilen ein.

Auch der Fortsetzung könnte ich ewig zuhören, so dass ich auf weitere Volumes hoffe. Alle Musiker adaptieren die Originale behutsam, gehen sehr authentisch mit den Stücken um und greifen diese typische, traurig-verzweifelte Stimmung hervorragend auf. Die zusätzliche Note durch das eine oder andere Duett macht diese Version fast noch einen Ticken spannender als den Vorgänger. Zwei kleine Dämpfer: Das Album ist mit seinen 32 Minuten erneut sehr kurz. Und bei der Vielzahl an Songs, die TOWNES VAN ZANDT geschrieben hat, ist es ein bisschen schade, dass Volume II teils auf dieselben Stücke zurückgreift wie die erste Ausgabe. Aber das tut meiner Gesamteuphorie keinen Abbruch.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» umfassende TOWNES VAN ZANDT-Seite

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Zusammenfassung
Erfolgreiches Konzept, zweite Stufe. Alle Musiker adaptieren die Originale behutsam, gehen authentisch mit den Stücken um. Die zusätzliche Note durch das eine oder andere Duett macht diese Version fast noch einen Ticken spannender als den Vorgänger.

Inhalt
01. To Live Is To Fly (SCHEIDT)
02. Pancho & Lefty (HALL)
03. St. John The Gambler (BAIZLEY & JONES)
04. Rake (SCHEIDT)
05. Waitin' Around To Die (HALL & FLOYD)
06. For The Sake Of The Song (BAIZLEY & JONES)
07. Highway Kind (SCHEIDT)
08. Our Mother The Mountain (HALL & COTTRELL)
09. If I Needed You (BAIZLEY & JONES)
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