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Michael We.
DREY PRINCIPIA: Sal / Sulphur / Mercur
Alchemie, zum Hören
Genre: Ritual
Verlag: HauRuck!
Erscheinungsdatum:
März 2014
Medium: CD
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Labelseite
Kategorie: Rezension
Erstellt: 23.03.2014
Wörter: 524
Artikelbewertung:
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"Denn die Natur ist so subtil und scharf in ihren Dingen, dass sie nicht ohne große Kunst angewendet werden mag. Denn sie bringt nichts an den Tag, das für sich selbst vollendet wäre, sondern der Mensch muss es vollenden"
PARACELSUS (1493 - 1541)
Wer sich vor dem Hören der Musik in die Hintergründe einarbeiten will, kann sich mit mehreren Themen befassen. Etwa der Drei-Elemente-Lehre (lat. Tria Principia) von PARACELSUS oder der daraus resultierenden Spagyrik, bei der es um die Herstellung von Arzneien nach den drei alchemistischen Prinzipien geht – wiedergegeben durch die drei Songtitel der EP: Mercurius (Wasser, für den Geist), Sulfur (Feuer und Luft, für die Seele) und Sal (Erde, für den Körper). Das schöne an den drei beeindruckenden Liedern ist aber: Sie funktionieren auch ohne Theorie! Denn der Ansatz von DREY PRINCIPIA, sich um alchemistische Vorgänge, um das mysteriöse Brodeln, Verwandeln zu kümmern, ist schlicht und einfach hörbar. Noch als Duo auf unserem vierten NONPOP-Sampler mit einem exklusiven Stück vertreten – ATZMAN ZOUBAR und ALEX K. –, ist das Projekt zur ersten Veröffentlichung auf vier Musiker angewachsen: Hinzugekommen sind BERTHOLD PERCHT als Sänger – wenn das ein Künstlernamen ist, dann ein guter, denn der Gesang hat tatsächlich etwas Perchtiges, dazu später mehr – und Gitarrist JENS P. "Sal" (01) mutet wie alle drei Stücke etwas mittelalterlich an: Drones aus der synthetischen Drehleier, dazu Kratzen oder Flüstern, was von Beginn an für eine sehr geheimnisvolle und mystische Atmosphäre sorgt. Die Lyrics, zunächst rezitiert, passen inhaltlich gut dazu – es geht unter anderem um tote Seelen, Träume und Licht, und stimmlich erinnert mich das entfernt an DAVID TIBET. Zusammen mit der wippenden Gitarre und Percussion-Elementen entwickelt sich ein ungeheurer, hypnotisierender Flow. Und spätestens, wenn die Stimme dann noch anfängt, rau und vibrierend zu singen – würde auch gut in einen Metalsong passen –, wird daraus ein mächtiges Stück. Krautig und folkig zwar, aber trotzdem mit Groove. Auch in "Sulphur" (02) erinnern die Percussion und manche Synthietöne an Mittelalterbands wie DEAD CAN DANCE oder OMNIA. Diese erdige, kratzende Stimme fügt sich erneut wunderbar ein, vermittelt etwas Beschwörendes, kommt aus der Tiefe der Erde. Ein ruhigerer, aber nicht minder stimmungsvoller Track. "Mercur" (03) könnte sich zunächst auch in Richtung Alpinfolk entwickeln, recht urig mit Akustikgitarre und Flöte. Zu dem schmetternden, teils fast schreienden Gesang gesellen sich aber nach und nach weitere Instrumente (Orgel, E-Gitarre, Bass). Außerdem wirken die Zwischenparts eher proggig, ohne die auch hier vorhandene, kraftvolle Stimmung oder den Rhythmus abzuschwächen. "Sal", "Sulphur" und "Mercur" bergen einen starken Zauber. Zig Bands geben ja an, dass sie sich mit alchemistischen Themen befassen, aber nicht bei allen wird es so greifbar wie bei DREY PRINCIPIA. Die starke, perchtige Stimme (hier fällt mir noch URFAUST als Vergleich ein) rundet die Stücke ab, und eigentlich wäre es jetzt an der Zeit für ein ganzes Album voller Kraut, Drone, Doom, Prog, Folk und natürlich Alchemie, plus Gesang!
Auszüge aus den drei Stücken...
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Verweise zum Artikel:
» ATZMAN ZOUBAR @ Nonpop
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Zusammenfassung
Zig Bands geben ja an, dass sie sich mit Alchemie befassen, aber nicht bei allen wird es so greifbar wie bei DREY PRINCIPIA. Die starke, perchtige Stimme rundet die Stücke ab, und eigentlich wäre es jetzt an der Zeit für ein ganzes Album voller Kraut, Drone, Doom, Prog und Folk plus Gesang!
Inhalt
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1. Sal (5:06)
2. Sulphur (3:22)
3. Mercur (9:16)
~ 18 min.
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