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Michael We.

RAISON D'ÊTRE: Mise En Abyme

Unterschätzt!


RAISON D'ÊTRE: Mise En Abyme
Genre: Post Industrial
Verlag: Transgredient
Erscheinungsdatum:
15. März 2014
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
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Album-Teaser

Ein neues Album von RAISON D'ÊTRE? Ich war zunächst nicht besonders angefixt, weil ich in den vergangenen Jahren das Gefühl hatte, dass der Schwede PETER ANDERSSON mit seinem Haupt- und einigen anderen Projekten den Markt etwas zu sehr flutet, zum Beispiel mit der "Music For Film And Exhibition"-Reihe (NONPOP-Besprechung des ersten Teils). Allerdings hätte schon die Tatsache, dass "Mise En Abyme" bei TRANSGREDIENT RECORDS – dem von TROUM betriebenen Tochterlabel von DRONE RECORDS – erscheint, aufmerksam machen müssen. Außerdem handelt es sich bei diesem Album um das erste Studiowerk von RAISON D'ÊTRE seit ... einer ganzen Weile – die Angaben schwanken hier. Gründe genug, um den vier rund 15 Minuten langen Tracks volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn ich den Promotext zusammenfasse, dann soll "Mise En Abyme" den Geist reinigen und sich auf das Wesentliche konzentrieren – was durchaus funktioniert!

"Abyssos" (01) beginnt mit dem langsamen und behutsamen Einblenden eines zarten Drones. Im Verlauf kommen mehrere dieser fragilen, atmenden Gebilde zusammen, wie der Gesang großer Tiere. Leise, metallene Geräusche stoßen dazu, und insgesamt vermittelt diese Passage ein Gefühl von Schwerelosigkeit, von Weltenthobenheit. Zusätzliche Klänge sorgen für eine ansteigende Dichte, bis sich alles in ein gemeinsames Klingen und Dröhnen verwandelt – die Geburt eines Kolosses! Gegen Ende kehrt wieder die Ruhe der ersten Minuten ein ... "Infernos" (02) steigt, seinem Namen entsprechend, mit einer anderen Grundatmosphäre ein: Der Hörraum ist dunkler, industrieller, und erst spät dringt ein droniges Etwas hinein. Klopfen, Hämmern und schabende, riesige Schritte türmen sich bedrohlich auf, und schließlich übernimmt die metallene, alles umgebende Percussion eine tragende Rolle. Das Stück zieht sich immer wieder auf kurze, nur leicht dröhnende Ruhepassagen zurück, bevor es erneut Gas gibt. Zum Ende hin dominiert ein fanfarenartiger Ton, begleitet von einem Protestmarsch an blechernen Schlägen und auch Stimmfetzen.
"Katharsos" (03) eröffnet mit Gesang! Gregorianische Mönchsstimmen, leicht verlangsamt und deshalb sehr unheimlich, benötigen lediglich einige sphärische, ruhige Drones, um den Hörer endgültig in diese Produktion hinein zu ziehen. Das metallene Klopfen bleibt, wirkt aber viel weniger intensiv als vorher, und zusammen mit dem langezogenen, silbenhaften Chorgesang ergibt sich ein sehr sakraler Gesamteindruck, dennoch immer ergänzt durch Kratzen und Scheppern. "Agraphos" (04) schlägt die Brücke zum Opener; die ersten Minuten über steht ein ruhiger Klang in der Luft. Dazu kommt erneut ritueller, sehr entfernt wirkender und ebenfalls verlangsamter Gesang mit Trommeln, was durch die Zeitlupe besonders klagend und wehmütig tönt. Darüber legt PETER ANDERSSON eine Countertenor-Stimme, zusammen mit Glocken und ähnlichen Sounds. Dieser Abschnitt ist der stärkste eines ohnehin starken Albums, macht den Eindruck einer Prozession, eines Rituals zum Abschied. Zum Ende hin geht "Agraphos" in ruhigere Drones über, mit Windspiel, leichten Trommeln und Schlägen wie von einer Kirchturmuhr ...

Respekt! Ich hatte in den vergangenen Jahren schon an einigen Stellen erwähnt, dass man vielen Veröffentlichungen von PETER ANDERSSON anhört, was der Mann kann und wie wichtig er für den Dark Ambient- / Post Industrial-Bereich ist. Auch wenn es aufgrund der Vielzahl an Releases manchmal etwas Leerlauf gibt. "Mise En Abyme" dagegen steht keine Sekunde still und regt – klingt esoterisch, ist aber so – jederzeit den Geist an. Die vier Stücke unterscheiden sich zwar im Umgang mit den einzelnen Bestandteilen, die Grundatmosphäre bleibt aber durchweg rituell und kosmisch. Mit den verwendeten Gesängen kommt – passend zum Cover, einem stilisierten Kreuzgang und dem Kreuz als Logo in der Mitte – etwas Sakrales hinzu. Augen schließen, alle anderen Beschäftigungen einstellen und knapp eine Stunde lang tolle Postindustrial-Kompositionen genießen!

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» RAISON @ Facebook
» DRONE RECORDS
» RAISON @ Wiki
» PETER ANDERSSON @ Wiki


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Zusammenfassung
"Mise En Abyme" steht keine Sekunde still und regt, auch wenn es esoterisch klingt, jederzeit den Geist an. Augen schließen, alle anderen Beschäftigungen einstellen und knapp eine Stunde lang tolle Postindustrial-Kompositionen genießen!

Inhalt
1. Abyssos (12:34)
2. Infernos (16:43)
3. Katharsos (13:37)
4. Agraphos (15:56)

~ 59 min.
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