Zunächst sollte ich sagen, hat mir die Stimme, da sie dann doch etwas vom Sound ablenkt, ja nach meinem Dafürhalten zu sehr mit Effekten behangen ist, etwas den Zugang zur Musik versperrt. Stets wenn sie einsetzt, ist da das EBM-hafte, zu sehr mit bestimmten Assoziationen Besetzte, zu hören... Allerdings, es findet dann doch beides irgendwie zueinander und wird sozusagen, wie's der Titel verspricht, transkontinental... Möglicherweise ist dieser sogar ein Verweis auf die zwei hauptsächlichen Elemente des Albums: Stimme und Sound. PHILIPP MÜNCH, auch AKYANOVA oder PHIL NOVA, dürfte einigen sicher über ein oder mehrere seiner unzähligen Projekte - die an dieser Stelle nicht einzeln aufgelistet werden sollen, weil dies sonst den Rahmen sprengen würde - bekannt sein. Er liefert die zum Teil ruhigen, aber an anderen Stellen des Albums auch wieder recht aggressiv krachigen Sounds. Die Strukturen der einzelnen Titel allerdings sind, und das liegt in der Natur der Sache, wenn eine als Instrument benutzte Stimme hinzukommt, etwas zurückgenommener und manchmal sogar etwas variationsärmer als üblich. Doch, wie gesagt, das ist dem Zusatz der Stimme geschuldet. Wenn beides miteinander übereinstimmen soll, kann ein Element eben nicht im Vordergrund stehen... DAN FOX alias LOSS dürfte auch kein Unbekannter sein. Einigen sollte sein 2005er Album „I Kill Everything“ noch in den Ohren klingen. Im vorigen Jahr erschien sein: „I Am But The Sum Of My Conditions“ auf ANT-ZEN, dem Label, auf dem auch das hier zu verhandelnde Album am 20. Februar gerade erschienen ist. Seine Musik nutzt, im Gegensatz zu MÜNCHs meist instrumental gehaltenen Alben, die Stimme. Sie wird, wie bereits erwähnt, als Instrument genutzt, das meist als so etwas wie ein defekter Synthesizer in die Struktur der Songs eingebaut ist. So auch auf "Transcontinental Desperation". Niedergeschlagenheit, Angst und Bedrängnis sind hier die im Vordergrund stehenden Gefühlsregungen, welche sich mittels, wie gesagt, Stimme – meist eher aggressiv – äußern. Zum Teil wurden dann aber auch weniger vordergründig, den Sound ins Hintertreffen drängende Stimmsamples verwendet. Dazu spielt die Musik unter Verwendung meist sehr klarer, aber auch verzerrter Beats und Synthesizer eine Mischung aus Dark-Ambient, Electro und, sagen wir, Industrialanleihen... Hervorzuheben sind, weil nur spärlich mit Sprachsamples unterlegt und vom Sound her recht interessant, die Stücke: „Whatever Happened In The Dark“ (05), „The Spirit Of Consumption“ (07) und „The Devil, God And My DNA“ (08). Und auch „Extinction“ (09) wäre noch erwähnenswert... Auch wenn ich nicht der größte Freund der auf diesem Album dargebotenen Stimmgewalten bin, muss ich gestehen, dass es nicht einen Ausfall auf dem Album gibt. Alles ist gut durchstrukturiert, rhythmisch und tanzbar. Nun, irgendwie gehen Stimme und Sound dann schließlich doch auch zusammen...
awk für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Homepage von PHILIPP MÜNCH » Homepage von LOSS » Label-Homepage
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Zusammenfassung
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Inhalt
01. Winter Dream
02. Uncomfortably Relentless 03. Overcoming Obstacles 04. Dystopia 05. Whatever Happened In The Dark 06. Monster Maker 07. The Spirit Of Consumption 08. The Devil God And My DNA 09. Extinction 10. Daybreak 11. Survival |