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Michael We.

SUM OF R: Lights On Water

Doomige Naturgewalten


SUM OF R: Lights On Water
Genre: Doom
Verlag: Utech Records
Erscheinungsdatum:
Febriar 2014
Medium: CD / LP
Kaufen bei: Labelshop


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In Zeiten weltweiter Vernetzung kann sich jeder jeden Sound ins Wohnzimmer holen, ein Donnergrollen oder das Meeresrauschen sind nichts besonderes mehr. Das Schweizer Duo SUM OF R will mit seiner Musik auf Zeiten verweisen, in denen das anders war, in denen Donner noch als Ärger der Götter galt und Menschen die Meere noch mit Respekt und nicht als bloße Nahrungsquelle betrachteten. Die Musik der Wahl ist eine Art Doom - im Metal längst über das Nerdgenre hinausgewachsen -, allerdings ohne dabei allzu metallastig zu sein. RETO MÄDER - den wir sowohl mit seinem Label HINTERZIMMER RECORDS als auch mit SUM OF R schon vorgestellt haben - und JULIA WOLF wählen eine weichere und psychedelischere Variante. Wobei die vielen zusätzlichen Elemente des Vorgängers "Ride Out The Waves" weitgehend verschwunden sind und "Lights On Water" direkter und gradliniger wirkt.

"Rays..." (01) beginnt mit dem später auch immer wieder auftauchenden Dialog zweier Gitarren. Hell und dunkel, die eine klar, die andere doomig verzerrt, sich abwechselnd in der Führungsrolle. Schon in den ersten 120 Sekunden wirkt der Sound sehr repetativ und erdig, dann bricht ein regelrechtes Gewitter los, zu dem auch ein dumpfes, unregelmäßig hämmerndes Schlagzeug einsetzt. Das knapp acht Minuten lange Stück wandelt sich zur wummernden, urgewaltigen Lawine aus Stein und Lava, fließt zäh und mächtig zusammen und offenbart dabei auch einige psychedelische, strudelnde Gitarrenparts. Dieser Track müsste Glühbirnen zum Leuchten bringen, so viel Energie setzt er frei. "Not Today..." (02) ist ähnlich, arbeitet aber auch mit wunderbar schwebenden, stilleren Parts, das Köcheln vor dem Ausbruch. Treibende, scheppernde Drums halten das Energieniveau hoch, und eine jaulende Gitarre erklimmt psychedelische Höhen. Sprachsamples in Diktiergerät-Akustik, einer der ganz wenigen Vocal-Einsätze überhaupt, verleihen dem Song etwas Traumhaftes aus einer anderen Dimension. "Birds..." (03) bleibt eines der seltenen nicht-doomigen Zwischenspiele, mit einzelnen Pianohämmern zu Sprachwirrwarr geht es als Dark Ambient durch.
"In Mirror Arms" (04) bringt weitere Klangschichten ins Spiel, die sich türmen und aufbauen, was mich an die "Toccata" von BACH erinnert, an sich in klassischer Manier wiederholende Parts, hier von der Gitarre übernommen; ein gleichmäßig ratterndes Gewehrfeuer. "Nobody Wants..." (05) und der Schlusstrack "March Out..." (07) gehen am ehesten in Richtung Metal. Zunächst klingt der schwer schleppende, düster-melodiöse Doom ein wenig wie die Klangwand von MENACE RUINE, dann sorgen vor allem die militärischen Trommeln für zusätzlichen Drive. Ein unheimliches Heulen liegt dazu über den zerrenden Gitarren. Das eingebettete "Vela" (06) ist eher psychedelisch improvisiert, vor allem durch variables Schlagzeug.

"Lights On Water" ist durchaus mit Naturgewalten zu vergleichen. Rau und erdig, durchzogen von Furcht und auf der anderen Seite einer sehr kräftigen, schlichten Schönheit. Das Fehlen von Vocals kompensieren RETO MÄDER und JULIA WOLF hervorragend durch den Dialog ihrer Instrumente. Mir persönlich gefällt die stringentere musikalische Ausrichtung sehr gut, und das Album zeigt als weiterer, hochwertiger Baustein der immer größer werdenden Doom-Familie, was sich unter diesem Etikett so alles bewerkstelligen lässt.


 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Labelseite
» HINTERZIMMER RECORDS

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» SUM OF R: Orga
» SUM OF R: Ride Out The Waves


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Zusammenfassung
"Lights On Water" ist durchaus mit Naturgewalten zu vergleichen. Rau und erdig, durchzogen von Furcht und auf der anderen Seite einer sehr kräftigen, schlichten Schönheit. Ein hochwertiger Baustein der immer größer werdenden Doom-Familie.

Inhalt
* LP lim. 300 (+ Download)
* CD lim. 500

01. Rays And Line Segments (07:54)
02. Not Today And Maybe Not Tomorrow But Soon And For The Rest Of Your Life (10:23)
03. Birds Were Falling From The Sky (01:41)
04. In Mirror Arms (06:18)
05. Nobody Wants To Trade Uncommons For Uncommons (06:52)
06. Vela 04:35
07. March Out Of Step When Crossing A Bridge (06:24 )

~ 44 min.
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